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052 - Invasion der Toten

052 - Invasion der Toten

Titel: 052 - Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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unmöglich an jedes Gesicht erinnern, auch wenn es einmal so hübsch gewesen war wie dieses.
    »Was ist mir?«
    »Sie irrte orientierungslos bei den Zypressen herum«, antwortete Shijõ. »Der Prozessor scheint defekt zu sein.« Er versetzte Brina einen Stoß, damit sie weiter ging. Der Blick der Künstlerin wirkte entrückt, ihre Bewegungen grobmotorisch wie bei den übrigen Zombies.
    »Wir kümmern uns gleich um dieses Problem«, wiegelte Kashima ab. »Zuerst soll uns Mr. Tsuyoshi Ersatz für die verpatzte Rekrutierung leisten. Nehmen Sie Ihren Schocker und folgen Sie mir, Shijõ.«
    Aiko sah seine Chancen schwinden, als die Männer näher traten. Nur noch wenige Schritte, dann waren sie in Reichweite, aber was nutzte das? Zu zweit waren sie ihm überlegen.
    In dieser Sekunde geschah etwas, das die gesamte Situation auf den Kopf stellte.
    Brina, die hinter den Wissenschaftlern zurückgeblieben war, griff plötzlich nach den Schwertgriffen über ihre Schulter. Ihre Augen funkelten voller Leben!
    Aiko hätte am liebsten gejubelt, beherrschte sich aber. Raszkar verstand zum Glück gar nicht, was vor sich ging.
    Kashima und Shijõ traten ans Gitter und hoben die Schocker. Im gleichen Moment hörten sie hinter sich Stahl über Holz schleifen.
    Sie reagierten schneller, als es zwei Männern in Laborkitteln zuzutrauen war. Den Schocker im Anschlag wirbelten sie herum.
    Darauf hatte Aiko nur gelauert. Blitzschnell packte er Shijõ am Kragen und riss ihn so hart nach hinten, dass er mit dem Hinterkopf gegen die Gitterstäbe knallte. Ein kurzes Ächzen war sein einziger Kommentar, bevor er zu Boden ging.
    Kashima ignorierte, was mit dem Assistenten geschah. Er konzentrierte sich ganz auf die amoklaufende Untote.
    Lichtblitze tanzten zwischen den Polen des Schockgeräts, während er auf Brina zielte, die ihre Schwerter zum Einsatz brachte.
    »Vorsicht, das Blitzding ist gefährlich!«, warnte Aiko, der vergeblich nach Kashima langte. Der Wissenschaftler stand zu weit links von ihm.
    Da sirrte plötzlich etwas Langes, Flexibles durch die Luft und klatschte auf Kashimas Hand. Mit einem Schmerzensschrei ließ er den Schocker fallen. Ehe ihm klar wurde, woher der roten Striemen auf seinem Handrücken kam, schlang sich Raszkars Schwanz bereits um seine Füße und zog sie mit einem schnellen Ruck unter dem Körper weg.
    Donnernd schlug Kashima hin. Der Schwertknauf, den ihm Brina gleich danach ins Genick schlug, raubte ihm endgültig die Besinnung.
    »Gut gemacht«, lobte Aiko, »und jetzt lass uns hier raus, aber schnell.«
    Er musste schreien, um den Lärm zu übertönen, den Raszkar in der Nebenzelle veranstaltete. Wie ein Besessener rüttelte die Taratze an den Gitterstäben, um ihren Triumph zu feiern.
    Brina durchsuchte Kashimas Taschen nach den Zellenschlüsseln und öffnete Aiko die Tür. Dabei erzählte sie, wie sie sich mit Schlamm als Zombie getarnt hatte, um den Toten in ihr Versteck zu folgen. Die Dornen des Prozessors hatte sie abgebrochen und ihn dann mit Blut an ihre Stirn geklebt. Auf dem Weg in die Gruft kam ihr dann Shijõ entgegen, der sie für den vermissten Kamikaze
    hielt.
    »Lasss micch rausss, Menssschenfrrrau!«, forderte Raszkar. Er hielt die Gitterstäbe fest umklammert.
    Brina hob drohend die Schwerter.
    »Damit du dich auf uns stürzen kannst? Ich bin doch nicht verrückt!«
    »Aberrr iccch haaabe diiir geeeholllfen.« Raszkars Schnauzhaare zitterten vor Erregung, ob aus Hass oder Enttäuschung, ließ sich allerdings nicht sagen.
    Brina antwortete mit einer Obszönität, die Aiko die Schamesröte ins Gesicht trieb. Er sagte nichts, nahm ihr einfach die Schlüssel aus der Hand und öffnete Raszkars Gitter.
    »Bist du wahnsinnig?!«, fuhr ihn Brina an. »Diese Bestie wird uns anfallen!«
    »Nein, das wird Raszkar nicht«, erklärte Aiko mit einer Bestimmtheit, die er keineswegs fühlte. »Diese Taratze ist intelligent genug, um zu wissen, dass wir aufeinander angewiesen sind.« Auf die Kraft seiner mechanischen Arme vertrauend, öffnete er die Gittertür. Die Taratze sprang auf allen Vieren an ihm vorbei, hinüber zu der Operationsliege, auf der sein Gefährte lag. In buckliger Haltung richtete er sich auf und strich über das schwarze Fell des Toten.
    »Hiessss Krrratzzzer!«, erklärte er.
    »Warrr guuuter Frrreund.«
    Brina ließ ihre Schwerter eine Handbreit sinken, bereute die Geste aber sofort, als Raszkar mit einer ausgestreckten Kralle auf sie deutete.
    »Duuu«, forderte er. »Töööte

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