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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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Es ist genau wie gestern. Sag, ist Troll wirklich ganz tot?“
    Mary war zusammengezuckt.
    „Du brauchst doch keine Angst zu haben, mein Kleines“, beruhigte sie das Kind. „Gar nichts passiert.“
    Aber sie selbst fühlte sich noch elender als zuvor. Nun spürte auch die kleine Schwester etwas. Mit Sehnsucht dachte sie an John, dachte daran, wie er sie gestern in seinen Armen gehalten hatte. Ach, wenn er nur hier wäre!
    Oder irgend jemand, damit sie sich nicht so allein fühlte.
    Susans Stimmchen riß sie wieder aus ihren Gedanken.
    „Du, Mary, dort kommt ein schrecklicher Mann“, sagte die Kleine. „Dort, am Waldrand. Er glänzt ganz silbern in der Sonne und hat ein langes Messer am Gürtel hängen …“
    „Susan, hör sofort mit dem Unsinn auf!“ hörte Mary sich hysterisch schreien. „Natürlich kommt dort kein Mann!“
    „Doch!“ Das Kind heulte plötzlich los. „Oh, Mary, er sieht so greulich aus. Er will uns sicher alle totmachen!“ Susan rannte vom Fenster weg und versteckte sich unter dem Tisch. Mary wurde totenbleich. Das war einfach zuviel für ihre Nerven. Sie ließ sich ja schon von den phantastischen Geschichten eines dreijährigen Mädchens beeinflussen. Sie mußte sich gehörig zusammennehmen.
    „Komm sofort unter dem Tisch hervor!“ sagte sie scharf zu Susan.
    „Nirgends ist ein Mann, aber ich stecke dich ins Bett, wenn du unartig …“ In diesem Augenblick wurde die Küchentür durch einen gewaltigen Schlag aufgestoßen.
     

     

„Sehen Sie hier, Ashley. Das ist genau die Spur, die ich gesucht habe!“
    Inspektor Hunter deutete auf das Fresko an der Wand des früheren Rittersaals von Round-Wall-Castle. „Fällt Ihnen nichts auf?“
    John musterte aufmerksam das Gemälde. Der Zeigefinger des Inspektors deutete auf die Figur des Ritters. Und plötzlich fiel auch bei ihm der Groschen.
    „Das Schlachtbeil“, stammelte er. „Das hätte mir einfach früher schon auffallen müssen. Genauso sah die Waffe aus, mit der der alte Mann ermordet wurde. Gar kein Zweifel. Haargenau dasselbe Beil!“
    „Eben!“
    Inspektor Hunter sagte nur das eine Wort.
    „Aber was soll das bedeuten?“ fragte John aufgeregt. „Gut, es ist dasselbe Beil, aber können Sie deswegen den Mörder finden?“
    Der Inspektor zuckte die Schultern.
    „Das weiß Gott allein“, antwortete er. „Aber für einen Kriminalisten ist eben jede Spur wichtig, auch wenn sie keine endgültigen Schlüsse zuläßt. Wir haben jetzt den Ring und diese Sache hier. Mein Verdacht, daß der Mord etwas mit dieser Ruine zu tun hat, bestätigt sich auf jeden Fall immer mehr.“ Er zog sein Notizbuch aus der Tasche und schrieb ein paar Zeilen.
    „Noch etwas: Was soll eigentlich die Sonne im Fresko bedeuten?“ fragte er dann unvermittelt John. „Das ganze Bild ist doch gemalt, die Sonne aber besteht aus Glas.“
    „Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen“, sagte der Archäologe. „Ich habe keine Erklärung gefunden.“
    „Na ja, wahrscheinlich irgendeine Spielerei der alten Burgherren“, vermutete der Inspektor. „Aber jetzt sollten wir eigentlich aufbrechen. Es ist schon zwölf Uhr, und ich möchte Miß Rothfail noch einen Besuch abstatten. Sie wohnt doch ganz in der Nähe der Burg. Und das macht sie um so verdächtiger.“
    John wollte eben eine scharfe Entgegnung machen, als sein Blick plötzlich auf die Sonnenscheibe im Fresko fiel. Nein, das war ja nicht möglich! Das Glas begann wieder zu glühen und Funken zu sprühen – genau wie vor zwei Tagen, als der Mord passiert war. John fühlte, wie ihm am ganzen Körper kalter Schweiß ausbrach.
    „Inspektor, sehen Sie die Sonne an!“ rief er.
    Aber Hunter hatte das Phänomen schon selbst entdeckt. „Was ist das? Ein Lichtreflex, Zauberei oder was sonst?“
    „Ich habe es zum erstenmal vorgestern beobachtet“, sagte John heiser. „Auch genau um zwölf Uhr, und meine Freunde und ich erschraken furchtbar.“
    „Zu diesem Zeitpunkt ist ja auch der Mord passiert. Und gestern? Wurde nicht auch der Hund von Miß Rothfail am Mittag getötet?“ Die Stimme von Inspektor Hunter klang äußerst erregt.
    „Das ist doch Unsinn!“ hörte John sich sagen. „Was soll der Mord mit diesem Bild hier zu tun haben?“
    Immer noch sandte die Sonne grelle Strahlen aus, dann war plötzlich der Spuk vorbei. Inspektor Hunter stellte sich an die Wand des Freskos und verschränkte seine Hände. So hielt er sie dem Studenten hin.
    „Los, steigen Sie hier drauf, und sehen Sie

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