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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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sich die Sonne mal genau an“, befahl er John.
    Der zögerte.
    „Kommen Sie, ich kann Ihr Gewicht leicht aushalten.“
    Jetzt tat der Student ihm den Gefallen. „Aber was soll ich denn eigentlich finden?“ fragte er.
    „Weiß ich auch nicht. Nur ansehen sollen Sie sich das Ding.“
    Ashley reckte sich hoch und konnte die Sonne nun aus nächster Nähe betrachten. Aber da war nichts Besonderes. Rötlich schimmerte das Glas. Es schien ziemlich dick zu sein und war leicht nach außen gewölbt.
    „Ich finde nichts“, sagte John und schaute über die Schulter auf den Inspektor hinunter. Dabei fiel sein Blick auf den Westturm. Da hatte sich doch eben etwas beim Turm bewegt! Und jetzt wieder. Metallisch glänzte es zwischen den Büschen und huschte dann an der Burgmauer entlang.
    „Was haben Sie denn, Mr. Ashley?“ Die Stimme von Inspektor Hunter klang ungeduldig.
    „An der Mauer, bei Ihrem Wagen. Etwas Glänzendes. Jetzt ist es im Wald verschwunden!“
    „Sie faseln ja ungereimtes Zeug. Kommen Sie ’runter, und sagen Sie mir genau, was Sie gesehen haben.“
    John sprang auf die Erde. Der Inspektor sah, daß sein Gesicht blaß war.
    „Ich sah eben eine menschliche Gestalt“, erzählte der Student. „Aber der ganze Körper glänzte metallisch und spiegelte sich in der Sonne. Ich sah alles nur einen kurzen Augenblick. Am Westturm tauchte das Wesen auf und verschwand dann an der Umfassungsmauer, vorbei …“
    „Wesen, Wesen – Sie sprachen doch eben von einem Menschen“, unterbrach ihn Hunter scharf.
    „Aber es war kein richtiger Mensch“, sagte John. „Es war eckiger, klobiger als wir. Und sah unheimlich aus. So richtig mörderisch.“
    „Sie leiden wahrscheinlich an Halluzinationen“, antwortete der Inspektor. „Metallische Wesen, wo gibt’s denn so was?“ Er zündete sich eine Zigarette an und fuhr fort: „Na, ich sehe schon, im Moment ist mit Ihnen nichts anzufangen. Sie zittern ja immer noch. Wir sehen uns morgen das Fresko genauer an. Und jetzt schlage ich vor, daß wir Mary Rothfail aufsuchen. Rauchen Sie jetzt eine Zigarette und beruhigen Sie sich.“
    Dankbar ließ sich John Feuer geben. Jetzt wußte er selbst nicht mehr genau, ob er wirklich etwas gesehen hatte. Vielleicht war alles nur ein Sonnenreflex gewesen. Auf Steinen sitzend, rauchten die beiden Männer ihre Zigaretten, dann brachten sie auf. Keiner sprach, bis sie den Humber des Inspektors erreicht hatten. Plötzlich blieb der Kriminalbeamte wie erstarrt stehen.
    „Ashley, verdammt noch mal, da hat einer mein Auto demoliert!“
    Der kräftige Zeigefinger Hunters zeigte auf die linke Wagentür. Eine kinderkopfgroße Delle war dort zu sehen. Genau in der Mitte klaffte ein etwa fingerlanger Schlitz. Lack war abgesplittert. Hunter kniete nieder und schaute sich die Bescherung an.
    „Als ob jemand ein Messer in die Tür gestoßen hätte“, sagte er. „Können Sie sich das erklären?“
    Der Wald vor Johns Augen begann zu kreisen. Offenbar hatte er doch keine Halluzinationen gehabt, als er vorhin das Wesen gesehen hatte. Und die Erscheinung war am Wagen vorbeigekommen.
    Er sagte es dem Inspektor. Der hatte sich inzwischen aufgerichtet und schaute John prüfend an.
    „Irgend jemand muß hier gewesen sein“, sagte er. „Langsam glaube ich an Ihre Beobachtung. Und wohin, sagen Sie, ist der Kerl gelaufen?“
    „Am Wagen vorbei und dann in den Wald“, antwortete der Student.
    „Dort hinüber?“
    Inspektor Hunter deutete auf eine Stelle, wo sich ein schmaler Pfad in das Gehölz zog.
    „Ja.“
    „Wohin führt denn dieser Weg?“
    „Ich glaube, zur alten Schinderhütte“, antwortete John. „Wo Mary wohnt.“
    Im gleichen Augenblick wurde ihm bewußt, was er gesagt hatte. Mary, sie war in Gefahr! Er fühlte es ganz deutlich. Er fröstelte. Mit fliegenden Händen brannte er sich eine neue Zigarette an.
    „Wir müssen sofort zur Hütte, Inspektor“, rief er. „Ich spüre es. Wir haben soeben den Mörder von Round-Wall-Castle entdeckt, und er hat es auf Miß Rothfail abgesehen.“
    „Die selbst verdächtig ist!“
    „Ach, Unsinn!“ brüllte John den Inspektor an. „Los, kommen Sie, wir müssen zu Fuß durch den Wald, den Wagen können wir nicht brauchen. So beeilen Sie sich doch!“
    Der Inspektor schaute ziemlich erstaunt drein, machte aber keine weiteren Einwände mehr. Er folgte John, der mit schnellen Schritten auf den Wald zusteuerte. Dabei entging ihm nicht, daß der junge Mann eine Pistole aus der Tasche zerrte. Er

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