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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen.
    Servas schlug hastig ein Kreuzzeichen. In der Hütte war es noch kälter geworden. Der Atem stand vor seinen Lippen, auf dem Rücken lag eine Gänsehaut, die einfach nicht weichen wollte. Das Grauen hatte sie auf den Körper gezeichnet.
    Etwas kratzte über den Boden. Zunächst achtete der Mann nicht darauf, bis er den Blick hob und nach vorn schaute, wo die älteste der drei Schwestern lag.
    Daniela bewegte sich!
    Servas stand unbeweglich. In seinem Kopf hörte er plötzlich ein schrilles Lachen, als wäre jemand dabei, ihn zu verhöhnen. Er bildete es sich bestimmt nur ein, zuviel strömte auf ihn nieder.
    Daniela war nicht tot. Ihr Arm zuckte, die Hand ebenfalls, die Finger hatten sich gekrümmt und kratzten über den schmutzigen Fußboden. Das Geräusch hatte Servas alarmiert.
    Doch es war noch nicht beendet. Daniela winkelte den Arm an, preßte die Hand flach auf den Boden und stemmte sich in die Höhe.
    Sehr langsam geschah dies, wie bei einem Menschen, den ein Großteil seiner Kraft verlassen hatte und der sich nun bemühte, seine liegende Haltung zu verändern.
    Daniela kam nicht auf die Füße. Sie befand sich noch in der Hocke, als sie zurückwankte und dabei mit dem Rücken gegen die Wand stieß, wo sie einigermaßen Halt fand.
    So blieb sie.
    Ihre und die Blicke des Mannes begegneten sich. Sie fraßen sich ineinander, und die alten, lappigen Lippen der wiedererwachten Toten verzogen sich.
    Servas rang sich eine Frage nach mehrmaligem Luftholen ab.
    »Was… was willst du?« fragte er keuchend. »Sag es mir! Was habe ich dir getan? Wer bist du? Wie kann es sein, daß du …?«
    Daniela gab keine Antwort. Sie hatte mit sich selbst genug zu tun.
    Durch die Wand als Rückenstütze gelang es ihr schließlich, sich in die Höhe zu stemmen.
    Auf schwachen Beinen blieb sie stehen. Sie bewegte ihre Hände, als wollte sie durch diese gymnastischen Übungen so etwas wie Geschmeidigkeit zurückbekommen.
    Etwas schlug hart auf den Boden..
    Das geschah links von Servas. Er drehte den Kopf und erkannte Sina, die sich ebenfalls rührte.
    Bei Verena geschah das gleiche. Auch sie erwachte aus ihrer Totenstarre.
    Drei Schwestern, die einmal tot gewesen waren und jetzt ihr Leben fortführten.
    Damit mußte Servas zunächst einmal fertig werden. Das wurde er nicht. Man hatte ihn geschickt, weil man ihn für mutig gehalten hatte. In dieser Lage aber verließ ihn der Mut. Er konnte einfach nicht anders, als das Haus zu verlassen.
    Auf der Stelle machte er kehrt. Als er die Tür aufriß, hörte er hinter sich das Lachen der Schwestern.
    Es war ein widerliches Gelächter. Er fühlte sich von diesen Personen verhöhnt, es traf ihn hart, er wollte es nicht mehr hören und rannte hinaus in den Winter.
    Der nahe Wald hatte ihn bald geschluckt. Irgendwo auf einer Lichtung stand sein Pferd. Er hatte es an einem Baumstamm angeleint und unter dem Sattel eine wärmende Decke über den Körper gelegt.
    Das Tier begrüßte ihn mit einem freudigen Schnauben. Servas hörte es kaum. Er schwang sich in den Sattel und ritt so schnell davon, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her…
    Das grauenvollste Erlebnis seines bisherigen Lebens lag hinter ihm. Reden konnte er mit niemandem darüber, denn wer würde ihm so etwas schon glauben?
    Irgendwann in der nächsten Stunde erreichte er eines der nahen Dörfer. Das Land litt unter einer bösen Kälte. Die Häuser lagen wie hingeduckt innerhalb der weißen Landschaft. Aus den meisten Öffnungen der Schornsteine quoll der dunkelgraue Rauch und kroch dem blassen Winterhimmel entgegen.
    Im Schrittempo ritt er in den Ort. Sein Pferd hatte trotz der Kälte geschwitzt. Er hatte es hart geritten.
    Auf der Straße zeigte sich niemand. Die Menschen verkrochen sich in den Häusern hinter ihren Kaminen und Öfen. Aus manchen Ställen drang das Brüllen des Viehs. Auch die Tiere litten unter der verfluchten Kälte.
    Obwohl Servas einen langen Mantel trug, fror auch er. Der Pelz gehörte nicht zu den besten. Er wärmte nur für kurze Zeit. Sein Ziel war das Gasthaus. Es lag hinter einem Stall, wo auch Pferde untergestellt werden konnte.
    Servas ritt in den Stall. Der Geruch von Heu und Pferdeschweiß wehte ihm entgegen. Wenigstens war es zwischen den Mauern wärmer als draußen.
    Er führte sein Pferd in eine Box und rieb das Tier trocken. Ein alter Stallwächter schlurfte heran. Er trug Holzpantinen und hatte diese mit Heu ausgestopft, um seine Füße warm zu halten.
    »Wieder zurück?« fragte

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