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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Waffenmündung an der Decke entlangschaben. Und in der Haltung blieb der Arm auch.
    Ich konzentrierte mich auf Julie. Der Revolverheld war uninteressant geworden, das Mädchen hatte ihn außer Gefecht gesetzt.
    Dabei war Julies Blick ein anderer geworden. Die Pupillen hatten die normale Farbe verloren. Jetzt wirkten sie wie eisige Seen. Auch Julies Haltung hatte sich verändert. Sie saß nicht mehr locker auf ihrem Platz. Angespannt hockte sie auf der Stuhlkante und wartete ab.
    Raubvogelgesicht keuchte. Er wollte den Arm wieder herunternehmen, was ihm nicht gelang. Für uns nicht sichtbare Klammern hielten ihn fest. Sie sorgten gleichzeitig dafür, daß er ein Glied bewegen konnte. Es war der rechte Zeigefinger.
    Mit dem drückte er ab. Mir hatte der Gangster die Kugeln »versprochen« gehabt, jetzt allerdings jagte er sie gegen die Decke, und er leerte die gesamte Trommel.
    Danach fiel sein Arm wieder zurück, schwang nach hinten, bog sich durch, und der Kerl blieb in einer Haltung stehen, als hätte ihn jemand in den Polizeigriff genommen.
    »Haut jetzt ab«, sagte Julie. »Kommt nie mehr wieder. Ich… ich hasse euch!«
    Ich ließ Julie wirken, schaute sie allerdings aufmerksam und auch nachdenklich an. Daß sie kein normales Kind ihres Alters war, hatte ich längst gewußt, war allerdings überrascht worden, welch eine Kraft in ihr steckte. Sie hatte sich bei mir darüber beschwert, von Menschen gemieden zu werden. Irgendwie konnte ich die Leute verstehen. Ein Kind wie Julie mußte ihnen einfach Furcht oder Unbehagen einjagen.
    Sie hatte mich gebeten, sie vor dem Tod zu retten. Was wußte Julie? Worüber war sie informiert? Befand sie sich dank ihrer Kräfte in einer Lage, hinter die Dinge schauen zu können und eine Lanze für die Metaphysik zu brechen?
    Automatisch schaute ich sie an. Sie wirkte jetzt gelassener, ihr Blick hatte etwas von der Schärfe und Konzentration verloren, doch sie ließ den Revolverhelden auch weiterhin in seiner krummen Haltung stehen.
    »Wagt es nicht noch einmal!« erklärte sie zum Abschied. »Das müßte euch Warnung genug gewesen sein.«
    Der Dicke tastete mit den Fingern an seinem Hals entlang. Er verzog das Gesicht und sah aus, als würde er im nächsten Moment anfangen zu weinen. Krächzend brachte er die Erklärung hervor.
    »Ist gut, es ist gut. Wir gehen jetzt.«
    Sie schlichen hinaus. Erst an der Tür löste Julie bei dem Pistolenmann den Bann. Er konnte den Arm wieder normal bewegen, brachte ihn auch nach vorn und legte seine Hand auf die Klinke. Dann öffnete er die Tür. Als erster verließ er das Lokal.
    Mauro reagierte. Auch seine Frau war aus der Küche gekommen und hatte sich neben ihn gestellt. Sie schaute leicht entsetzt auf uns, während ihr Mann Beifall klatschte. »So etwas habe ich noch nie gesehen!« rief er. »Das war wirklich einmalig.«
    Julie lächelte. »Danke.« Sie wandte sich mit ihrer nächsten Frage an mich. »Hat es auch dir gefallen, John?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Ich bin dir unheimlich, nicht wahr?«
    Vor der Antwort zündete ich mir eine Zigarette an. »Ja, es stimmt auf irgendeine Art und Weise. Du bist mir nicht unheimlich, es sind deine Kräfte, die mich irritieren.«
    »Die besitze ich nun einmal.«
    »Hast du dich innerlich auch damit abgefunden? Sind sie dir vielleicht unangenehm?«
    »Nein. Ich setze sie nur ein, um andere zu retten. Aber ich möchte sie auch weiter einsetzen und nicht sterben, verstehst du? Ich will nicht mehr wiedergeboren werden. Ich möchte erlöst werden, und deshalb habe ich dich gebeten, mit nach Buckland in the Moor zu kommen.«
    »Wie kann ich dich erlösen?«
    Sie setzte sich wieder. Direkt an der Stuhlkante blieb sie hocken und spielte mit ihren Fingern. »Wie du mich erlösen kannst?« fragte sie nach einer Weile. »Das wird nicht einfach sein, und es kommt dabei sehr auf dich an.«
    »Tatsächlich?«
    »So ist es. Denn du mußt bereit sein, über deinen eigenen Schatten zu springen, John.«
    »Inwiefern?«
    »Du mußt die töten, unter deren Bann ich stehe!«
    »Hier ist ein Grappa und noch ein Saft.« Mauro kam und servierte. Seine Frau stand auch neben ihm. Beide bedankten sich noch mal bei Julie. Ich bekam dies kaum mit, weil ich weiterhin über die letzten Worte des Mädchens nachdachte. Wenn ich über meinen eigenen Schatten springen sollte, mußte ich wahrscheinlich Grundsätze aufgeben, nach denen ich lebte. Aber ich wollte nichts vorwegnehmen.
    »Hallo, Mr. Sinclair. Es ist einer der besten

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