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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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längere Geschichte«, warnte Pater Ralph. »Nun gut. Ich weiß nicht, ob ich Ärger bekomme, wenn ich ausgerechnet einen Dämonenjäger zu Rate ziehe, der sich nicht der kirchlichen Exorzismus-Exerzitien bedient, sondern Magie verwendet, die durchaus als heidnisch angesehen werden muß…«
    »Sie meinen das Amulett, das ich von dem Zauberer Merlin erhielt?«
    »Unter anderem, Söhnchen«, sagte Pater Ralph, knapp zwanzig Jahre jünger als der Parapsychologe. »Wenn ich nicht wüßte, daß Sie ein guter Christ mit moralisch einwandfreien Grundsätzen sind - nebenbei, wie lange wollen Sie mit Ihrer Freundin eigentlich noch in Sünde leben? Sie sollten dem heiligen Stand der Ehe nicht länger ausweichen…«
    Mostache tauchte auf und stellte das Tablett mit Getränken auf den Tisch. »Zugreifen kann jeder selbst«, vereinfachte er sich die Arbeit und wuchtete sich mit an den Tisch. »Soviel zu Ihrer Glaubwürdigkeit, Pater: Auf der einen Seite bescheinigen Sie Zamorra einwandfreie Moral, um ihm im gleichen Atemzug Sünde vorzuwerfen. Was denn nun?«
    »Ich habe die beiden als ›Verlobte‹ hier oben abgespeichert«, zog Pater Ralph sich unbürokratisch aus der Affäre, wobei er gegen seine Stirn tippte. »Aber ich sollte vielleicht zur Sache kommen. Kurz und schmerzlos: Ein Ghoul macht unseren kleinen Friedhof unsicher, und gegen Ghouls habe ich kein Patentrezept. Da sind Sie der Experte, Professor. Helfen Sie mir?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Sicher, Pater - ein Ghoul? Sind Sie dessen sicher?«
    »Also, Maulwürfe graben keine so großen Gänge«, stellte der Geistliche stirnrunzelnd fest.
    »Es fällt mir schwer, es zu glauben«, gestand Zamorra. »Wir kommen gerade aus Lyon. Raten Sie mal, wer da auf einem der Friedhöfe sein Unwesen treibt? Ein Ghoul!«
    Pater Ralph zuckte mit den Schultern. »Ich kenne mich mit diesen… äh… Geschöpfen nicht aus. Können sie solche Entfernungen überbrücken? Ich meine, Menschen können das ja auch. Mit einem Auto dauert es bis Lyon höchstens eine Dreiviertelstunde, dann ist man in der City.«
    »Außer im Feierabendverkehr«, konterte Zamorra. »Ich glaube nicht, daß es sich um denselben Schleimer handelt. Die haben bestimmte Reviere, die sie nur wechseln, wenn es da nichts mehr zu holen gibt. Andererseits ist es schon bestürzend, daß zur gleichen Zeit an nicht weit voneinander entfernten Orten Ghouls auftauchen, die es hier noch nie und in Lyon schon lange nicht mehr gegeben hat. Vor dreieinhalb Jahren ist da der letzte gestorben…«
    Pater Ralph seufzte. »Sehen Sie, Söhnchen, mir wiederum fällt es schwer, solche Wesen überhaupt zu akzeptieren. Selbst was den Teufel betrifft… der ist doch eher etwas Abstraktes, das potentielle Böse in uns allen. So sehe zumindest ich selbst das.«
    »Na, dann kann ich ja in die gleiche Kerbe hauen und die Glaubwürdigkeit noch weiter strapazieren«, mischte sich Pascal Lafitte ein. Er griff in die Innentasche seiner Jacke und zog den Regionalteil einer Lyoner Tageszeitung hervor. »Die habe ich mir in der Mittagspause aus der Kantine stibitzt, weil keiner sie mehr haben wollte«, sagte er. »Man schaue sich folgendes an.«
    Er blätterte sie auf und faltete die Bögen dann so zusammen, daß ein handliches Papierpäckchen entstand, dessen Oberfläche einen reißerischen Artikel zeigte.
    »Friedhöfe von ›Leichenfressern‹ heimgesucht«, las Zamorra. »Eingestürzte Gräber, leere Särge… in Roanne, Feurs, Villefranche, Tarare und natürlich auch in Lyon… Polizei fand bei einer Exhumierung Reste einer schaurigen Mahlzeit im beschädigten Sarg. Gerichtsmediziner untersuchte geheimnisvolle Schleimspuren… ja, wie zum Teufel…«
    »Söhnchen!« tadelte Pater Ralph.
    »Verzeihung, Pater. Aber wie kommt der Reporter, der das hier verzapft hat, an die Details? Fehlt bloß noch, daß er den Namen der Leiche und des ermittelnden Beamten nennt…«
    »Lies nur weiter«, riet Pascal. »Dann wirst du auch in dieser Hinsicht fündig.«
    »Das gibt’s doch nicht!« entfuhr es Zamorra. »Davon dürfte doch kein Mensch außer den wenigen Leuten, die damit zu tun haben, etwas wissen, und erst recht kein Federfuchser! Mostache, ich brauche dein Telefon!«
    Er bediente sich und rief Lyon an.
    »Schön, daß du dich meldest, Zamorra!« bellte ihm Robin in einer Lautstärke entgegen, daß Zamorra um den Telefonhörer fürchtete. »Dein Diener versicherte mir eben treuherzig, du seist noch nicht wieder erreichbar. Ich habe Besuch,

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