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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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umflossen Nicole, um sie vollständig einzuhüllen.
    Sie feuerte den Laser ab. Der Blitz fauchte in die Masse, verbrannte Substanz, aber das reichte nicht aus. Es wurde nicht genug Masse zerstört, um das grausige Vorhaben der Ungeheuer noch zu stoppen. Und Nicole wollte sich auch nicht selbst verletzen. Sie hätte mehr Zeit und mehr Ruhe gebraucht, um sich von der Biomasse freizuschießen. Klebrige Tentakel wuchsen aus dem Klumpen hervor, faßten nach ihren Armen und zwangen sie mit unwiderstehlicher Gewalt eng an ihren Körper. Die schleimige, breiige Masse wuchs jetzt schon an ihrem Oberkörper empor. Nur noch ein paar Sekunden, und sie würde sich auch über ihren Kopf wölben.
    Sie würde zwangsläufig ersticken.
    Aber das war noch nicht alles.
    An ihren ungeschützten Händen spürte sie Schmerz. Die Schleimmasse begann sie zu verätzen. Das Kollektivwesen, zu dem die sterbenden Ghouls verschmolzen waren, würde sie nicht nur töten, sondern auch noch verdauen.
    Sie schrie vor Entsetzen, aber ihr Schrei verstummte, als sich die Schleimmasse über ihr Gesicht schob…
    ***
    Das letzte Licht im Haus verlosch. Das zeigte den beiden Ghouls, daß ihr Opfer sich nun zur Ruhe begeben hatte. Das Warten war vorüber.
    Die beiden Gestalten glitten an der Hauswand entlang. Ein Kippfenster war geöffnet, vermutlich zum Lüften des dahinterliegenden Zimmers - oder der Bewohner hatte vergessen, es zu schließen. Den Ghouls kam das entgegen. Einer turnte auf die Schultern des anderen und ließ dann seinen Arm durch den Spalt gleiten. Mühelos konnte er durch Veränderung der Struktur den Kipphebel erreichen, drückte ihn herunter. Das Fenster hing jetzt nur noch an einem Kugelgelenk, ließ sich nach innen aufdrücken. Ob das Gelenk brach oder nicht, interessierte die beiden Ghouls nicht. Nacheinander drangen sie in das Zimmer ein und erfüllten es mit ihrer brechreizerregenden Ausdünstung.
    Sie witterten; ihr eigener penetranter Gestank störte sie dabei nicht. Es fiel ihnen leicht, den Weg zum Schlafzimmer ihres Opfers zu finden.
    ***
    Im Kreis der Ghouls entstand eine Gasse. Durch sie schritt eine schlanke, blaßhäutige, rothaarige Frau der leuchtenden Kugel entgegen.
    Yalasa!
    »Also doch«, murmelte Zamorra, der sie sofort erkannte. Bis zu diesem Moment hatte er noch gehofft, einem Irrtum zum Opfer gefallen zu sein, als er ihren Namen hörte. Aber sie war es, so wie er sie damals kennengelernt hatte.
    Sie nahm hinter der Kugel Aufstellung, mit nichts am Leib außer ein wenig Schmuck und einem feuerroten Umhang, der um ihren nackten Körper wehte, obgleich in dieser Höhle kein Wind ging.
    »Yalasa«, murmelte er.
    Sie sah zu ihm herüber. »Woher kennst du meinen Namen?«
    Er stutzte. »Wir sind uns schon einmal begegnet - wenn du es wirklich bist.«
    »Was ist schon wirklich?« fragte sie. »Du bist ein Feind. Du mußt ausgelöscht werden. Niemand braucht dich. Aber du wirst am Ende deines Lebens doch noch nützlich sein. Als Nahrung für meine Diener.«
    Zamorra erschauderte. Weniger vor der Drohung als vor Yalasa selbst. Es konnte nicht sein; sie war tot! Aber sogar ihre Stimme war dieselbe wie damals. Ihre provozierende Art, sich zu bewegen, und ihre Vorliebe für die Farbe Rot - damals hatte sie sich in einem roten Overall unter die Irdischen begeben, jetzt trug sie diesen wehenden Umhang, der mehr von ihrem Körper preisgab, als er je hätte verbergen können.
    Unwillkürlich dachte er an ein Zeitparadoxon. Als der Zauberer Merlin den einst zerstörten Silbermond kurz vor seiner Vernichtung »rettete« und in die Gegenwart holte, war ihm ein krasser Fehler unterlaufen, und es kam zu einem furchtbaren Zeitparadoxon. Die gesamte Menschheitsgeschichte seit dem Moment der realen Zerstörung hatte sich verändert; längst vernichtete Dämonen existierten wieder, und das Grauen hatte die Herrschaft über die Erde angetreten -bis hin zum Jahr 2058, das Zamorra durch eine unfreiwillige Zeitreise miterlebte. Das Zeitparadoxon war aufgehoben worden - aber die latente Drohung hing immer noch über der Erde. Solange der Silbermond sich in der Traumwelt des Julian Peters befand und zudem um ein paar Minuten in die Zukunft versetzt die Erde umkreiste, also in der realen Gegenwart nicht existierte, war alles in Ordnung. Erlosch die Traumwelt und kehrte der Silbermond aus seiner Zeitverschiebung zurück, würde die Katastrophe in vollem Umfang wieder eintreten. [4]
    Sollte die Traumwelt durchlässig geworden sein? War Yalasa

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