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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bau dieser Anlage größtenteils ignoriert worden waren. Schließlich erweiterte sich der Gang zu einer größeren Höhle. Dort ließen die Ghouls Zamorra los, duldeten aber nicht, daß er sich aufrichtete. Er durfte sich allerdings in liegender Position bewegen, drehte sich und konnte so seine Umgebung erkennen.
    Die Höhle besaß die Form eines etwa zehn Meter durchmessenden Eies. Ein gutes Dutzend Gänge mündeten hier, enge wie weite Stollen, von denen zwei sogar aufrecht begehbar waren. Ein Schacht führte auch nach oben. Das bedeutete, daß das Höhlensystem tiefer gebaut worden war, als Zamorra anfangs angenommen hatte. Er hatte gar nicht gemerkt, daß es abwärts ging, während die Ghouls ihn durch die engen Röhren zerrten. Aber jetzt, im nachhinein, entsann er sich an das Gefälle. Seiner Schätzung nach mußte sich der Boden, auf dem er lag, gut fünfzehn bis zwanzig Meter unter der Erdoberfläche befinden.
    Er hatte jetzt auch Muße, seine Gegner zu betrachten. Ihre Gestalten waren uneinheitlich, besaßen aber alle eine grobe Ähnlichkeit miteinander. Zwei Beine und zwei Arme, dürre Körper und kantige Schädel mit langgezogenen, ausgefransten Spitzohren, dreieckigen roten Augen und langen Reißzähnen. Einige dieser Zahnpaare waren so lang wie Zamorras Unterarme. Einige der Wesen waren braunbepelzt.
    Die Ghouls unterhielten sich in einer Sprache, die Zamorra nicht verstand. Sie war durchsetzt von schrillen Pfeif -und Knacklauten. Beratschlagten sie, was sie nun mit ihm anstellen sollten?
    Warum brachten sie ihn nicht einfach um?
    Plötzlich hörte Zamorra ein Wort, das ihn innerlich erstarren ließ. Hatte er wirklich richtig gehört?
    Aber das konnte nicht sein… schon lange nicht mehr!
    ***
    Der Ghoul reagierte nicht. Er tat so, als sei Nicole für ihn überhaupt nicht existent. Dabei hatte er vor ein paar Minuten noch zusammen mit den anderen versucht, sie zu töten! Als Nicole ihm jetzt in den Weg trat, versuchte er, um sie herumzukriechen. Die Schleimspur, die er dabei hinterließ, war intensiver als alles, was Nicole in dieser Hinsicht jemals gesehen hatte. Er verlor gewaltig an Masse. Ob das an dem Lasertreffer lag, konnte Nicole nicht sagen.
    »Du sollst stehenbleiben!« befahl sie.
    Der Ghoul reagierte nicht, versuchte weiter, um sie herumzukriechen. Unwillkürlich sah sie in seine Fluchtrichtung, leuchtete mit der Taschenlampe dorthin, konnte aber nichts Ungewöhnliches erkennen, das den Schwarzblütigen dorthin zog. Daß er Nicole völlig ignorierte, paßte nicht ins Bild. Der Ghoul wirkte wie ein Roboter, dessen Programm fehlerhaft war.
    Da feuerte sie den Blaster ab. Der Laserstrahl fauchte schrill in den Boden, trocknete ihn blitzschnell und ließ ihn in einem Radius von gut einem Meter ziegelhart, aber auch brüchig werden. Risse verästelten sich bis unter den Ghoul-Körper.
    Jetzt endlich hielt das Wesen inne.
    »Du sollst mir etwas erzählen«, verlangte Nicole.
    Der Ghoul richtete sich halb auf. Eine Wolke übelkeitserregenden Gestanks wehte Nicole entgegen. Der Ghoul meckerte etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand.
    Aber er verstand sie!
    Sie stellte es fest, als sie begann, ihn telepathisch zu sondieren. Seine Gedanken waren äußerst konfus, und sie hatte Mühe, aus den Bildern seines Bewußtseins eine Szene zu formen, die sie selbst geistig verarbeiten konnte. So erfuhr sie nicht, wieso es hier mit einem Schlag so ungewöhnlich viele Ghouls gegeben hatte, aber sie erfuhr, daß Zamorra und sie zum »Staatsfeind Nummer 1« erklärt worden waren. Ihr Abbild und das ihres Gefährten hatten sich den Unheimlichen eingeprägt. Es existierte der Befehl, sie beide zu töten, und fast wäre es dieser Horde gelungen, wenn dann nicht etwas geschehen wäre, das Nicoles unfreiwilliger Telepathiepartner nicht verstand. Eine Magie war freigesetzt worden, die ihm und den anderen fremd war und furchterregend zugleich.
    »Wer hat den Mordbefehl gegeben?« wollte Nicole wissen. Es ging ihr nicht in den Kopf, daß Ghouls, die eigentlich eher Einzelgänger waren, sich in solchen Mengen zusammenrotteten und dann auch noch einem Befehl gehorchten. Wer hatte sie unter seiner Kontrolle, um sie zu so untypischem Verhalten zu zwingen?
    »Wer?« drängte sie.
    Sie spürte, wie der Ghoul sich innerlich wand und versuchte, die Antwort nicht preiszugeben. Aber er konnte es nicht vermeiden, daß Nicole auf telepathischem Weg das Erinnerungsbild erfaßte.
    Eine große Versammlung. Inmitten der Ghouls eine

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