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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gekommen. Statt dessen hatte die Außenwelt-Schamanin ein Weib mitgebracht, in dem Gedankensubstanz des Silberzeichens und des Silberzeichenträgers steckte. Was sollte das? Kanaula hatte ihm von dem Weib nichts gesagt.
    Shado erhoffte sich von dem Weißburschen mit dem Silberzeichen eine Aktion gegen den Unheimlichen, der mit seiner böse Kraft den fremden Traumzeitplatz entweiht hatte, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß das Weib ihm die gleiche Hilfe zuteil werden lassen konnte, die er sich von dem Mann erwartete. Er hoffte, daß der Mann doch noch auftauchte. Kanaula konnte ihn doch nicht belogen haben.
    Shado wünschte sich plötzlich, nicht mit dem Flugzeug irgendwo zwischen dem Camp seines Clans und der Riesenstadt in der Luft zu hängen. Das Fliegen war unnatürlich. Es stand nur den Traumzeitwesen zu. Eigentlich dachte Shado selten daran, aber manchmal, wenn er flog, fiel ihm ein, daß er eigentlich ein Sakrileg beging, und dann wünschte er sich, so wie jetzt, bereits am Ziel zu sein. Doch er wußte auch, daß das unmöglich war. Er konnte andere an ferne Orte schicken, nicht aber sich selbst. Und er benötigte dafür Ruhe und Tanz, der ihn in die Traumzeit führte.
    Erschrocken riß er die Augen auf. Das Flugzeug war bedrohlich tief gefallen, während er seinen Gedanken nachgegangen war. Er hatte nicht auf den Flug geachtet. Rasch korrigierte er die Höhe und wundefte sich, warum er von der Luftraumüberwachung noch nicht angefunkt worden war. Dort schien man ebenfalls unkonzentriert zu sein.
    Aber mit jeder verstreichenden Minute kam er seinem Ziel um viele Meilen näher, dem festen Boden. Trotzdem fürchtete er die Hektik der großen Stadt der Weißburschen. Er lebte dort, aber er würde nie begreifen, wie Menschen sich darin wohl fühlen konnten. Und wieder wurde Shado bewußt, daß er zu keiner der beiden Welten gehörte.
    Den dritten Pfad suchte er noch. Bislang hatte er ihn noch nicht singen können. Ihm fehlte der Traum dazu.
    Ob der Mann mit dem Silberzeichen eine Lösung wußte?
    ***
    Mel Duncan hatte es geschafft. Seine Handgelenke waren wundgescheuert und bluteten, aber er war die verdammten Stricke los. Dabei hatte er die unangenehme Erkenntnis gewonnen, daß man ihm seine Armbanduhr abgenommen hatte. Nicht, daß sie ihm im Dunkeln etwas genützt hätte. Aber er wollte ja nicht in der Finsternis verweilen, sondern so schnell wie möglich Tageslicht sehen, und dann hätte er gern gewußt, wie lange er ohne Besinnung gewesen war und wieviel Zeit er für seinen Befreiungsversuch hatte aufwenden müssen. Er war nach wie vor ein Kind der Zivilisation; er hatte in der Dunkelheit kein Zeitgefühl.
    Wenigstens hatten die Kopfschmerzen nachgelassen. Er setzte sich vorsichtig auf und öffnete auch die Knoten der Fesseln, mit denen seine Füße zusammengebunden waren. Ob seine Bezwinger damit gerechnet hatten, daß er sich würde befreien können? Er massierte die Gelenke, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen, erduldete das Prickeln und Kribbeln und stand erst auf, als er sicher war, seine Gliedmaßen wieder völlig unter Kontrolle zu haben.
    Aber damit war er noch nicht wieder in Freiheit. Er mußte aus seiner Dunkelzelle heraus, und dann vermutlich aus einem Gebäude - und er mußte feststellen, wo Susan Connors steckte, um sie mitzunehmen.
    Er machte vorsichtige Schritte, bis er an eine Wand stieß. An dieser tastete er sich entlang und stieß plötzlich auf einen Türgriff.
    Er drückte die Klinke herunter.
    Und dann war er fassungslos, als die Tür sich nach außen öffnete und er, vom Tageslicht geblendet, die Augen schließen mußte.
    Sie hatten nicht abgeschlossen, nicht verriegelt! Narren! Sie vertrauten wohl völlig ihren Fesseln!
    All right, seinetwegen konnten sie Narren sein. Ihm gereichte es zum Vorteil. Er fühlte sich schon halb in Freiheit. Rechts und links des Ganges, der durch ein großes Fenster an seinem Ende erhellt wurde, befanden sich Türen. Nacheinander drückte Duncan auf alle Klinken und zog daran, aber von Susan gab es keine Spur. Die Räume waren leer.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß man sie beide in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht hatte, aber der Gedanke blitzte in ihm auf, daß es den Gangstern vielleicht doch nur um Susan ging und sie sie längst verschleppt hatten.
    Duncan murmelte eine Verwünschung.
    Er wagte nicht, das ganze Haus zu durchsuchen, in dem er sich befand. Die eine Begegnung mit den unheimlichen Gegnern reichte ihm

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