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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwerfallen, sich auf ihn einzustellen. Denn trotz allen Vertrauens war er fremd.
    Die Weißburschen, entsann sich der Yolngu, besaßen ein Sprichwort: »Den Teufel mit Beelzebub austreiben.«
    Der Yolngu hatte vor Teufel und Beelzebub keine Angst. In der Traumzeit gab es beide nicht.
    ***
    »Huch!« entfuhr es Nicole. Sie trat einen Schritt zurück und gab Teri Rheken den Weg frei. Zamorra hob die Brauen. So unvermittelt, wie die goldhaarige Silbermond-Druidin hereinschneite, war sie offenbar per zeitlosem Sprung unmittelbar vor der Tür von Zamorras Arbeitszimmer materialisiert. Ansonsten hätte der alte Diener Raffael Zamorra über ihre Ankunft unterrichtet. Teri, recht luftig-frühlingshaft in Sandalen, T-Shirt und Boxershorts gekleidet, umarmte erst Nicole und gab ihr einen schwesterlichen Begrüßungskuß auf die Wange, um dann über den immer noch im Drehsessel sitzenden Zamorra herzufallen. Dieser Begrüßungskuß fiel wesentlich weniger schwesterlich aus. Als er für Nicoles Begriffe zu lange andauerte, faßte sie Teri beim Gummiband ihrer Shorts und pflückte sie von ihrem Chef ab.
    Zamorra verdrehte die Augen. »Der eine Silbermond-Druide meldet sich umständlich an, die andere Silbermond-Druidin erscheint wie üblich zum unpassenden Zeitpunkt«, murmelte er kopfschüttelnd.
    »Wieso?« erkundigte sich Teri Rheken. »Ist das hier neuerdings euer Schlafzimmer?«
    Nicole grinste spitzbübisch. »Hast du noch nie was von Sex im Büro gehört?«
    »Schon. Aber es sieht nicht gerade so aus, als hätte sich hier eben etwas Jugendgefährdendes abgespielt, das der Zensur anheimfallen muß, oder? Oder bist du nur noch nicht dazu gekommen, deinen Chef zu entblättern?« Die Silbermond-Druidin strich sich durch ihr bis auf die Hüften fallendes, goldfunkelndes Haar. »Schön, daß ihr zu Hause seid. Was war das eben mit dem anderen Druiden und einer Anmeldung? Hat Gryf ein Problem?«
    Zamorra hob abwehrend beide Hände. »Er will übermorgen kommen, alles weitere erklärt dir Nicole. Ihr habt euch wohl alle verschworen, mich heute nicht mehr arbeiten zu lassen, wie?«
    »Ich störe also«, stellte Teri fest. »Wobei eigentlich? Arbeitest du immer noch an deiner Vorlesung? Warum hältst du sie nicht aus dem Stegreif? Du bist doch nicht der Typ, der vor seinen Studenten steht und vom Blatt abliest.«
    »Es könnte sein, daß ich nicht jede Veranstaltung selbst durchführen kann«, erklärte Zamorra im resignierenden Tonfall eines Fußballtrainers, der seinem ungläubig staunenden Spieler zum 498. Mal klarzumachen versucht, daß der Ball nicht nur aus Leder, sondern sogar rund ist. »Bleibst du länger?« erkundigte er sich anschließend.
    »Eigentlich nicht«; erwiderte Teri. »Ich bin nur gekommen, um euch mitzunehmen.«
    »Auf keinen Fall«, protestierte Zamorra.
    »Hier ist es kühl und regnerisch. Wo ich mit euch hin will, scheint die Sonne«, lockte Teri.
    »Sie wird uns dazu nicht brauchen«, seufzte Zamorra.
    »Und du willst nicht mal wissen, worum es geht?«
    »Ich habe hier zu tun.« Er deutete auf die drei nebeneinander montierten Computermonitore und die Terminals, über die der Rechenverbund zur Not auch von mehreren Personen zugleich bedient werden konnte und auch mehrere Operationen gleichzeitig bearbeiten konnte.
    »Vergiß die Theorie«, forderte Teri. »Du solltest die Praxis kennenlernen.«
    »Ich sollte vorher vielleicht Geschöpfen wie dir mitteilen«, erwiderte Zamorra leicht gereizt, »daß man die Fähigkeit des zeitlosen Sprungs auch mißbrauchen kann und anschließend nicht einmal merken will, daß man ziemlich fehl am Platz ist. Fühl dich hier im Château wie zu Hause, aber laß mich wenigstens meine Arbeit zu Ende bringen.«
    »Na schön, dann vergrab dich in deiner Arbeit.« Teri klang fast etwas enttäuscht. »Dann werde ich den Typen eben nur Nicole vorstellen, und anschließend machen wir einen wilden Freudenabend ohne dich Stück Mann. Bye-bye, Zamorra.«
    Sie faßte nach Nicoles Hand - und im nächsten Augenblick waren beide verschwunden.
    ***
    Der Yolngu erreichte das Camp. Er ging zum Bach, der bald wieder mehr Wasser führen würde, und wusch sich den Schweiß und die Reste der Farbe vom Körper. Dann ging er zu seinem Lager. Ein paar Stäbe aus Hartholz, ein paar Stoffbahnen, die Schatten spendeten und vor der größten Mittagshitze schützten. Stoff… früher einmal war es Leder gewesen. Aber das war lange her…
    Kaum jemand nahm von seiner Rückkehr Notiz. Der alte Wollongoau

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