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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht mit uns. Mit dem Auto wären wir länger unterwegs. Das gibt uns eine gute Chance. Also verlassen wir diese Bar und springen an Ort und Stelle.«
    Teri seufzte. »Ich weiß ja nicht mal, wie die Stelle aussieht, und wie du weißt, brauche ich eine klare gedankliche Vorstellung von meinem Ziel, weil der zeitlose Sprung sonst nicht funktioniert. Ich könnte mich höchstens darauf konzentrieren, in Nicoles unmittelbarer Nähe zu materialisieren, aber wenn sie in der… äh, Tinte steckt, stecken wir sofort mit drin.«
    »Die markanten Punkte der Wegbeschreibung«, erinnerte Zamorra. »Halte dich an sie. Es gibt dann eben ein paar kurze Sprünge statt eines weiten, und die letzten fünfhundert Meter werden wir uns wahrscheinlich ohnehin anschleichen müssen. Also - worauf wartest du noch?«
    »Mir gefällt das nicht so recht«, murmelte Teri, erhob sich aber mit Zamorra und machte sich ans Werk…
    ***
    Etwas wurde anders. Duncan fühlte den Hauch des Grauens, der plötzlich über der Landschaft lag. Es war windstill geworden; die Palmen bewegten sich nicht mehr, selbst die leise an den Strand gleitenden Wellen schienen eingefroren zu sein.
    Baron Samedi war gekommen.
    Satan war da, war überall zugleich, hüllte alles mit den Schwingungen seiner unheilvollen Präsenz ein, und als Duncan den Kopf hob, glaubte er sekundenlang anstelle der Vollmondscheibe eine grinsende Teufelsfratze zu sehen. Er erschauderte.
    Einer der Zombies nahm einen Hahn aus dem Käfig und brachte ihn zu Skaithor. Das Tier schlug wild mit den Flügeln, hackte um sich und krähte schrill, als wisse es um sein bevorstehendes Ende. Skaithor sang plötzlich mehrstimmig. Seine Beschwörungen schwollen immer stärker an, wurden durchdringender, allumfassender. Seine Hände bewegten sich über Kopf und Körper der jungen Frau, und Satan näherte sich lauernd. Das Grauen verdichtete sich über dem Altar.
    Es war der Moment, in dem Duncan sich aus Skaithors geistiger Kontrolle losriß und mit einem wilden Kampfschrei vorwärts stürmte, um dem Zombiemacher das Messer aus der Hand zu reißen und es ihm in die Brust zu stoßen, ehe er Susan ermorden konnte.
    Einer der Zombies, der wie unbeteiligt im Kreis stand, preßte seine Finger stärker um eine Voodoo-Wachspuppe.
    Duncan schrie verzweifelt auf, als sein linkes Bein knackend nachgab, als ihm die Luft aus den Lungen gepreßt wurde, seine Rippen schmerzten - er war nahe daran, das Bwußtsein zu verlieren. Er merkte nicht einmal, daß er stürzte, wunderte sich nur, daß er plötzlich im weißen Sand lag und gegen die Schmerzen anzukämpfen hatte. Als er sich in verzweifelter Wut wieder aufraffen wollte, ging das nicht; sein linker Oberschenkel war gebrochen. Er fand keinen Halt. Ächzend fiel er wieder in den Sand zurück, versuchte zu kriechen. Der gellende Schrei eines anderen Lebewesens drang in sein Bewußtsein; ein Schrei, der keine Stimme hatte. Susan Connors Seele wand sich in den Fängen des Satans. Noch einmal versuchte Duncan aufzuspringen und anzugreifen, obgleich er wußte, daß es zu spät war, Susan zu retten. Nur rächen konnte er sie noch. Aber auch das schaffte er nicht. Der Schmerz war zu stark. Baron Samedi lachte spöttisch. »Sieh an, ein Held. Hat ihm niemand gesagt, daß es für ihn kein Denkmal geben wird?«
    Aus tränenverschleierten Augen sah Duncan, wie Skaithor Susans Fesseln mit dem Dolch durchtrennte. Ein seelenloses Wesen erhob sich vom schwarzen Altar und reihte sich zwischen den anderen Zombies ein.
    »Und jetzt die andere Frau«, sagte Skaithor…
    ***
    Teri benötigte drei Sprünge, um mit Zamorra nahe genug an das Ziel heranzukommen. Zuvor hatten sie sich beide im »Schnellverfahren« noch die zum Telefon des Immobilienmaklers gehörende Adresse angeschaut. Schließlich wollte Zamorra so genau wie möglich wissen, mit wem er es zu tun hatte, und dabei nichts außer acht lassen, das vielleicht bei der Auseinandersetzung oder der Vorbereitung darauf von Bedeutung sein konnte.
    In der Tat waren sie fündig geworden. Es stank in den Kellerräumen regelrecht nach Zombies; Zamorra kannte diesen unverwechselbaren Geruch nur zu gut, der irgendwo zwischen Tod und Leben angesiedelt war. Außerdem deuteten einige Anzeichen darauf hin, daß der ehrenwehrte Mister Thor Sky sich mit Voodoo-Zauber befaßte.
    Ausgerechnet! Voodoo paßte nicht nach Australien. Das war etwas für die Karibik oder die Südstaaten der USA. Aber immerhin hatte Zamorra jetzt eine vage Vorstellung von dem,

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