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0522 - Der Zombie-Macher

0522 - Der Zombie-Macher

Titel: 0522 - Der Zombie-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie kam nicht gegen die teuflische Macht an.
    Baron Samedi triumphierte.
    Skaithor hob die Hand. Ein Zombie brachte den nächsten Hahn. Das Ritual nahm seinen Fortgang. Ein zweiter neuer Zombie in dieser Nacht, eine zweite Seele für Satan.
    Zentimeter um Zentimeter kroch Duncan näher. Irgendwie mußte er Thor Sky töten.
    ***
    Die letzten hundert Meter legten Zamorra und die Druidin kriechend zurück. Die um den Altar Versammelten achteten zwar nicht auf ihre Umgebung, aber wie der Teufel es wollte, blickte doch zufällig mal jemand zur Seite und sah die Schatten der Nahenden…
    Zamorra hatte den Wagen gefunden, mit dem Thor Sky und seine Zombies Nicole hierher gebracht hatten. Und jetzt, da er die Gruppe vor sich sah, wußte er auch, daß er schon einmal hier gewesen war. Als eine Art materieller Projektion von Shado hierher geträumt. Er entdeckte seine eigenen Fußspuren im Sand.
    Dies war der entweihte Traumzeitplatz.
    Er sah einen Mann, der auf dem Bauch auf den Altar zukroch. Er sah Nicole, die sich widerstrebend auf dem Altar ausstreckte. Er fühlte die Anwesenheit einer bösen Macht deutlicher denn je. Einer Macht, die sich nicht körperlich manifestierte.
    Unwillkürlich berührte er Teris Arm; die Druidin lag neben ihm im Sand.
    »Du mußt uns beide im zeitlosen Sprung genau neben den Houngan bringen«, raunte er. »Dann schnappst du dir Nicole und verschwindest mit ihr. Notfalls betäube sie - ich nehme stark an, daß sie unter dem Einfluß fremder Magie steht und den Befehl bekommt, sich zu wehren. Deshalb mußt du zuerst mit ihr allein springen, weil du vielleicht mehr Kraft als normal dafür brauchst.«
    »Das ist doch verrückt«, flüsterte Teri zurück. »Warum soll ich dich dann erst mit zum Altar teleportieren?«
    »Weil ich befürchte, daß unser Gegner zu stark ist und zu schnell reagiert. Ich kann das Wesen, das hinter dem Houngan agiert, nicht genau einschätzen, und auf das Amulett können wir uns nicht verlassen. Deshalb werde ich, sobald wir drüben materialisieren, sofort den Houngan angreifen, während du dir Nicole schnappst und mit ihr verschwindest. Danach holst du mich und den Houngan. Solange werde ich ihn beschäftigen können. Vielleicht wirkt das Amulett bei direkter Berührung.«
    »Das ist mindestens ein ›vielleicht‹ zuviel«, warnte Teri.
    »Mach schon«, drängte Zamorra. »Wir können keine Sekunde mehr vertrödeln!« Im gleichen Moment richtete er sich auf. Neben ihm schnellte Teri hoch, berührte ihn, und aus der Bewegung heraus leitete sie den zeitlosen Sprung ein, Zamorra dabei mitreißend.
    Im nächsten Moment waren sie mitten im Chaos…
    ***
    Baron Samedi warnte. »Dein Gegner ist nahe, unterschätze ihn nicht.« Skaithor erschrak. Er hatte nicht so schnell mit Zamorras Auftauchen gerechnet. Deshalb hatte er das Ritual noch etwas verzögert, wollte noch bis kurz nach Mitternacht warten - dabei schon davon ausgehend, daß Zamorra zu spät kommen würde. Um so schrecklicher wäre die Erkenntnis für seinen Feind gewesen.
    Aber jetzt war er schon da?
    Skaithor war verwirrt. »Baron Samedi, hilf…«
    Satans wildes Gelächter hallte durch die Nacht…
    ***
    Teri materialisierte, ließ Zamorra los und wirbelte herum, um nach Nicole zu greifen. Aus dem Wirbeln heraus löste sie schon den nächsten Sprung aus, hatte sich dabei aufs Hotelzimmer konzentriert und kam mit Nicole zusammen dort an. Sie ließ die Französin los und kehrte umgehend zu der Palmenlichtung zurück.
    Unterdessen hatte sich Zamorra auf den Mann in der roten Kutte geworfen und ihn mit sich zu Boden gerissen. Der Mann schwang das Opfermesser, mit dem er gerade über Nicole den zweiten der Hähne hatte abschlachten wollen, um mit dem Blut Voodoo-Muster auf ihren Körper zu zeichnen. Zamorra hieb ihm die Handkante gegen die Armmuskeln. Das Messer flog durch die Luft und blieb irgendwo liegen. Zamorra spürte die Bedrohung durch die gegnerische Macht, aber er spürte auch, daß diese Macht nicht unmittelbar selbst eingriff, sondern nur durch ihren Diener wirkte. Der Satanische im Hintergrund, dessen Aura so fürchterlich erdrückend wirkte, wich einer direkten Konfrontation aus. Jener, der als Baron Samedi auftrat, fühlte die Macht des Amuletts vor Zamorras Brust und scheute den Kampf, den er nur verlieren konnte. Daß das Amulett streikte, ahnte er nicht. Zudem hielt er eine Seele in den Klauen, die ihn behinderte. Um kämpfen zu können, hätte er sie loslassen müssen.
    Der Houngan lag günstig;

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