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0522 - Die Spur des Rächers

Titel: 0522 - Die Spur des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entzündete das Feuer mit einem Schuß aus Atlans Waffe und sah zufrieden, daß das Feuer fast rauchlos war. Dann rückte er den Braten Über die Flammen und begann zu drehen. In kurzer Zeit breitete sich ein Geruch aus, den Sandal kannte und liebte - der Geruch eines schmorenden Bratens, dessen Fett in die Flammen fiel.
    „Es riecht nicht schlecht!" sagte Tahonka-No.
    „Wenn wir es essen, wirst du merken, daß der Geschmack noch besser ist", sagte Sandal. Jetzt brauchte er nur noch einen riesigen Pokal voller roten Weines, um restlos glücklich zu sein.
    Der Hunger und das Versteck im Schiff waren vergessen. Aber Atlan, Chelifer und seine Rache waren nicht vergessen. Nur aufgeschoben.
    „Ich verstehe nichts!" sagte Tahonka-No düster.
    Während Sandal den Bratenspieß drehte, betrachtete er das Monument und er erforschte sein Wissen und seine Erinnerungen. Was er dort in dreihundert Metern Entfernung sah, kannte er. Es war, leicht verändert, das Bild des Gelben Götzen, den ein Mann Rhodans zum ersten Mal gesehen hatte. Pontonac hatte er geheißen, denn sein Name stand unter den Bildern, die Rhodan besaß.
    Aber hier hatte man die dämonischen Züge des Götzen aus vielfarbigem Sandstein gemeißelt. Es mußte auch vor sehr langer Zeit geschehen sein, denn die diabolischen Züge waren verwittert und doppelt so geheimnisvoll.
    Sandal sah: Zwei annähernd gleichgroße Vierecke waren in den Fels geschnitten. Sie gliederten sich in zehn Ebenen, von denen eine jede mehr als fünf Meter hoch war. Diese Ebenen bestanden aus Säulenformationen, hinter denen rechteckige Eingänge schwarz und geheimnisvoll versteckt waren. In der Mitte beider Vierecke waren die Teufelsfratzen des Götzen herausgeschnitten und gemeißelt, dergestalt, daß die Augen Eingänge, die Nase ein ungeheurer Vorsprung und der Mund ein klaffendes Tor war. Je nach Sonnenstand veränderten die Schatten den Ausdruck dieser beiden Gesichter.
    „Im Augenblick scheinen sie zu grinsen ... auf eine besonders abscheuliche Weise", sagte Sandal und drehte seinen Braten. Es roch immer besser. Tahonka-No saß im Schatten und lud seine klobige Waffe nach. An den Sohlen seiner bloßen Füße klebten Blätter Gräser und kleine Klumpen gelben Lehms.
    Die Stirn, die Wangen und das Kinn der beiden Dämonen bestanden wiederum aus Gängen und Säulen, auch nach unten setzte sich diese Gliederung fort. Zum Kinn führten zwei lange, dreieckige Rampen hinauf. Zwei Hörner, nach unten gekrümmt, schlossen die Fratzen nach oben ab, und das linke Horn des rechten Götzen vereinigte sich mit dem rechten Horn des linken zu der bewußten, leicht verwitterten Brücke.
    „Phantastisch!" murmelte Sandal.
    Je tiefer die Sonne sank, desto böser lächelten beide Gesichter.
    Sie trugen den gleichen Ausdruck, alle beide. Sandal nestelte aus seiner Brusttasche einen winzigen Beutel aus durchsichtigem Kunststoff, faltete ihn auseinander und blies ihn leicht auf. Dann hob er die Hand und sagte, mit dem Beutel Tahonka-No winkend: „Hole Wasser vom Fluß, das wir trinken müssen. Sonst schmeckt der Braten nicht, Freund No!"
    Der Knöcherne nickte schweigend, stand auf und steckte die Waffe an den Gürtel, dann nahm er mit sechs Fingern den Beutel und ging, nachdem er einen halb begehrlichen, halb ablehnenden Blick auf den Braten geworfen hatte. Aus dem roten Fleisch war immer mehr braune Kruste geworden, und hin und wieder streute Sandal trockenes Salz auf die Kruste und in den offenen Bauch des Tieres, aus dem das Fett zischend in die heiße Glut tropfte. Dann kam Tahonka-No zurück, hängte den Beutel sachgerecht an einen niedrigen Ast, der sich fast bis zum Boden durchbog und setzte sich wieder.
    „Jetzt können wir miteinander sprechen", sagte er und deutete auf Köcher und Bogen Sandals, die am Baumstamrn letnten.
    „So ist es", sagte Sandal. „Da ich dein Leben gerettet habe, fängst du an, Knochenfreund."
    „Ich wollte dich töten", sagte Tahonka, „weil du auf mein Versteck zukamst. Aber ich sah gleich, daß du keiner von den Furchtbaren Schergen bist, weil du viel anders aussiehst als sie."
    Sandal nickte und erwiderte zufrieden: „Ich bin viel schöner als jene. Ich habe nur zwei Arme und zwei Augen, sie haben aber viel zuviel davon. Viele Augen, viele Eindrücke, große Müdigkeit."
    Tahonka begann schallend zu lachen, und Sandal rief: „Leiser! Du vertreibst unsere Nahrung! Berichte weiter, beim Lodernden Stern!"
    „Ich habe aber, als ich sah, daß du keiner von ihnen

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