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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wissen, daß er in Wirklichkeit ein Polizeihund ist…«
    »Wenn ich zwischendurch auch mal Ihren Namen erfahren dürfte?« verlangte Robin. Er hatte sich in einen Sessel sinken lassen und tastete jetzt vorsichtig sein Bein ab. In der Hose befanden sich ein paar kleine Löcher. Zamorra hoffte, daß es sich nur um ein paar leicht zu behandelnde Kratzer handelte; immerhin konnte Robin das Bein, wenn auch hinkend, belasten. Etwas anderes machte ihm wesentlich größere Sorgen und überschattete sogar seine Freude darüber, daß Gryf noch lebte: die Warnung des Druiden vor der Hexe. Alles war so bestürzend schnell gegangen und hatte der Sache eine unerwünschte Wendung gegeben.
    Dann aber war es Madame Picard selbst, die endlich ihren Namen nannte und Gryf ansprach: »Wie haben Sie das vorhin gemacht?«
    »Was?« fragte Gryf. Zamorra sah tiefe Ringe unter seinen Augen. Der Druide brauchte dringend Schlaf und Kalorienzufuhr, um verbrauchte Kräfte wieder auszugleichen.
    »Das oben an der Tür dieser Schlampe…«
    »He, vorhin haben Sie noch ganz anders über Mademoiselle Villiers geredet«, sagte Gryf.
    »Da hatte ich ihr ja auch noch nicht gekündigt! Sie… sie hat mich mit einem Messer bedroht! Mit einem Messer! Stellen Sie sich das mal vor! Warum verhaften Sie die nicht auch?«
    »Das ist eine gute Idee«, schlug Gryf in dieselbe Kerbe und sah nacheinander Zamorra und Robin an.
    »Wie - wie haben Sie das vorhin gemacht?« drängte Marie Picard wieder. »Dieses Verschwinden… und dann hörte ich Sie in der Wohnung… aber Sie waren nicht da drinnen, und…«
    Gryf winkte nur ab und gab Zamorra ein Zeichen. Der Parapsychologe öffnete seine Gedankensperre, die ihn vor unerwünschtem telepathischen Belauschtwerden durch Dämonen schützte, und Gryf rief aus seinen Gedanken ab, wie Zamorra ihm hierher gefolgt war, um ihm seinerseits einen telepathischen Kurzbericht über das zu geben, was sich hier abgespielt hatte. Zamorra nickte und sicherte sich wieder; Gryf sah Fenrir nachdenklich an. Danke für deine Besorgnis, mein pelziger Freund.
    Fenrir bleckte grinsend die Wolfszähne. Alles klar, Kumpel.
    »Madame Picard, Sie haben einen Schlüssel für die Wohnung Ihrer Mieterin«, sagte Gryf. »Schließen Sie bitte für uns auf. Wir wollen uns dort umsehen.«
    »Aber Sie waren doch schon…«
    »Sie fantasieren, gnädige Frau«, schnitt er ihr das Wort ab. »Bitte…«
    Marie Picard fragte nicht danach, ob es einen Durchsuchungsbefehl gab. Sie nahm es mit dem Schutz der Privatsphäre ja selbst nicht so genau. »Kommen Sie mit«, sagte sie.
    »Nicht so«, wehrte Gryf ab. »Geben Sie mir den Schlüssel. Zamorra und ich sehen uns dort oben um.«
    »Wie Sie wollen«, murmelte Picard verunsichert und rückte den Schlüssel heraus. Ich bin schon in Ordnung, ich schaffe das, telepathierte Gryf, als Zamorra ihm einen fragenden Blick zuwarf und seine Barriere wieder öffnete. Bist du bewaffnet?
    Dhyarra, dachte Zamorra konzentriert. Gryf nahm den Gedanken auf und gab zurück: Wird wohl reichen.
    Robin warf Zamorra einen durchdringend-warnenden Blick zu, aber Zamorra machte eine beschwichtigende Handbewegung. Als sie sich die Treppe hinaufbewegten, sagte er leise: »Gryf, ist dir klar, daß wir hiermit Robin in des Teufels Küche bringen können? Wenn es hier Verdruß gibt, fällt das auf ihn zurück.«
    »Er sieht aus, als hätte er ein recht breites Kreuz«, erwiderte Gryf. »Außerdem hat er es herausgefordert, als er uns vorstellte. Ein simples Gemüt wie diese sexbesessene Strohwitwe muß daraus schließen, daß wir auch Polizisten sind. Er hat seine Worte recht vieldeutig gewählt.«
    Vor der Wohnungstür blieben sie stehen. Gryf faßte Zamorra am Arm.
    »Ich bin dir keine große Hilfe«, sagte er. »Ich wage es nicht mal, meine Telepathie durch die Tür hindurch einzusetzen. Der Kontakt mit dir unten in Picards Wohnung hat mich schon wieder belastet. Am besten ist es, wenn du dein Amulett in Bereitschaft schaltest…«
    »Es funktioniert nicht«, sagte Zamorra. Gryf atmete laut und scharf ein. »Wie bitte?«
    »War wohl keine Zeit, dir das schonend beizubringen. Ich muß mich auf den Dhyarra-Kristall verlassen. Aber das wird schon hinhauen.«
    »Dann rechne mit einem Angriff, sobald wir drinnen sind. Mich hat sie ausgeschaltet, als ich ihr Zauberzimmer öffnen wollte. Seitdem bin ich kraftlos. Paß nur höllisch auf, Alter.«
    Zamorra nickte. Er versetzte den Sternenstein wieder in Bereitschaft.
    Gryf schloß auf.
    Kein

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