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0524 - Er raubte die mordende Göttin

0524 - Er raubte die mordende Göttin

Titel: 0524 - Er raubte die mordende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gespenstisches. Das schwarze Gesicht und die roten Augen hatte sich Jenny bestimmt eingebildet.
    »Bullen«, begann der Mann, »sind immer bewaffnet. Du machst bestimmt keine Ausnahme.«
    »Ganz recht.«
    »Dann weg mit der Kanone!«
    Suko nickte. Er wußte, daß er vorsichtig sein mußte. Behutsam winkelte er den Arm an, bevor er die Hand in den Ausschnitt der gefütterten Winterjacke schob. Mit spitzen Fingern berührte er den Griff der Beretta und zog die Pistole hervor.
    »Laß sie fallen.«
    Suko schleuderte sie weit genug weg.
    »Schön.« Der Ägypter grinste. »Es geht noch weiter. Was trägst du noch bei dir?«
    »Ein Taschenmesser.«
    Ramir Ghur verengte die Augen. »Wirf es auch fort.«
    »Natürlich.« Das Messer landete neben der Beretta. Dann stellte Suko eine Frage: »Warum bist du zurückgekehrt, Ramir Ghur?«
    »Weil ich wieder anfangen will!«
    »Aber nicht allein diesmal?«
    »Nein, ich habe die mordende Göttin geraubt. Phädra, die Frau, die vor langer Zeit lebte und nicht sterben konnte, weil sie den Trank mit dem magischen Gift zu sich nahm. Und Meneris, ein starker, kampferprobter Krieger, hat ebenfalls davon getrunken. Sein Geist irrte durch Zeit und Raum. Er nahm mit mir Kontakt auf, er gab mir die Eingebungen, ich lehrte in seinem Auftrag, und ich wußte, daß ich ihn und Phädra einmal sehen würde. Das ist geschehen. Es gelang mir, die alte Grabkammer zu betreten, Meneris führte mich. Ich sah sie beide. Er wurde zu Staub, sie aber konnte ich erwecken und mit nach London bringen, wo sie zunächst unseren Racheplan erfüllte. Die mordende Göttin hat nichts verlernt, gar nichts.«
    »Danach werden Sie wieder Dumme suchen, die an ihre verdammten Sprüche glauben?«
    »Dumme, sagst du? So können auch nur Bullen sprechen. Ich bin erstarkt zurückgekehrt, denn in mir wohnen zwei Gestalten. Einmal ich, zum anderen Meneris. Sein Geist steckt in mir. Ich bin von ihm erfüllt, und es wird dir und anderen nicht möglich sein, ihn zu vernichten, weil er eine ungeheure Kraft besitzt. Die Magie des alten Ägypten hat ihn geformt, sie hält ihn am Leben…«
    »Was ist mit Phädra?«
    »Ich habe sie gehenlassen. Sie wird ihre Aufgaben schon erfüllen, denn auch sie ist gestärkt. Phädra hat ebenfalls die anderen Welten gesehen und von ihnen gelernt. Ich sagte dir ja schon, daß wir erstarkt zurückkehrten.«
    »Wo befindet sie sich?«
    »Sie wird auch hier sein. Ich habe ihr den Auftrag gegeben, John Sinclair und dich zu töten. Aber dich werde ich übernehmen, das andere erledigt Phädra.«
    »Wie du meinst.« Suko deutete mit der Hand auf das Kind. »Laß Jenny bitte frei! Sie hat mit uns nichts zu tun. Wenn du dir deiner Stärke tatsächlich so bewußt bist, dann werden wir es untereinander austragen. Das ist fair.«
    »Darum kümmere ich mich nicht. Ich will den Erfolg. Fairneß würde mich behindern.«
    »Schade. Aber kann ich dir noch etwas zeigen?«
    »Was?«
    »Es ist ein besonderer Gegenstand. Ich trage ihn…«
    »Noch eine Waffe?«
    Suko hob die Schultern. »Kaum.« Er reagierte völlig gelassen, innerlich stand er unter Hochspannung. Es muß ihm nur gelingen, den von Buddha ererbten Stab in die Hand zu bekommen. Dann konnte er das Geschehen zu seinen Gunsten entscheiden.
    »Was ist es?«
    »Nur ein Stab, Ramir. Ich sehe meine Chancen real. Wahrscheinlich komme ich nicht mehr lebend aus dem Keller. Ich möchte dir, der du mich dann besiegt hast, die Waffe übergeben. Du kannst sie benutzen, das ist ein Versprechen, das ich mir einmal gab. Derjenige, der mich schafft, soll die Waffe bekommen. Sie ist übrigens sehr alt, nicht so alt wie dein Land, aber doch schon…«
    »Rede nicht soviel, Bulle. Zeig sie!«
    Suko fiel ein Stein vom Herzen, weil es ihm gelungen war, den anderen gierig zu machen. Gier und Neugierde paßten bei ihm hervorragend zusammen.
    »Ich mache nichts«, erklärte Suko und schob seine Hand vorsichtig unter die Jacke.
    Ramir Ghur beobachtete ihn dabei mit lauernden, kalten Blicken.
    Noch traute er Suko nicht, das war ihm auch anzusehen, aber er traf keinerlei Anstalten, den Inspektor an seinem Vorhaben zu hindern.
    Er ließ es zu, daß Suko den Stab hervorholte.
    »Das ist die Waffe«, sagte Suko. Er hatte die Faust geöffnet, so daß der grünbraune Stab auf seiner flachen Hand lag.
    Ramir Ghur lachte. »Das soll ein…?«
    »Topar!« Suko schrie das wichtige Wort, daß die Zeit für fünf Sekunden stoppte und all die Menschen, die in Hörweite standen, erstarren

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