0525 - Das große Sterben
seit fünfzehn Monaten seine Tore.
Pontonac, der zusammen mit Alpher Creek, Sogmonth und Pappon im Kontrollturm des kleinen Landefelds darüber wachte, daß die Aktivierung der Roboter reibungslos verlief, hatte innerhalb weniger Stunden ein Soforthilfeprogramm aufgestellt.
Der Zustand der Neuen Menschen hatte sich weiter verschlechtert.
Die Mitglieder des Homo-Superior verweigerten jede Nahrungsaufnahme.
Bei den meisten waren inzwischen organische Veränderungen aufgetreten. Die Betroffenen starben zu Tausenden.
Pontonac wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Ihr Kreislauf ist in Unordnung geraten", stellte Creek sachlich fest. „Sie brauchen Schlaf."
„Ja, schon gut!" wehrte Pontonac ab. „Erst müssen wir die Roboter in Marsch setzen."
Vom Kontrollturm aus konnten die Männer beobachten wie Tausende von neu programmierter; Robotern aus den Hallen des Medizinischen Depots marschierten. Viele dieser Medo - Roboter waren mit Herzlungengeräten ausgerüstet.
Von diesen Automaten erhoffte sich Pontonac entscheidende Hilfe. Alle Roboter die programmiert waren, wurden in bereitgestellte Gleiter gebracht und in alle Gebiete der Erde geflogen.
Pontonacs großer Kampf gegen den Untergang des Homo-Superior hatte begonnen. Nach seiner Rückkehr in den Stützpunkt des Rettungskomitees hatten über sechzig Männer die Organisation verlassen. Sie waren durch nichts zu bewegen gewesen, den Neuen Menschen zu helfen. Pontonac machte den Abtrünnigen keinen Vorwurf. Er konnte von niemandem verlangen, die ehemaligen Feinde als Freunde anzusehen.
Auf dem Landefeld starteten und landeten ständig große Transportgleiter. Pontonac war sich darüber im klaren, daß es nicht genügend Roboter gab. um allen Neuen Menschen zu helfen, deshalb wollte er die Automaten überall dort einsetzen, wo sich große Quartiere des Homo-Superiors befanden.
Danton und Deighton hatten den Obersten mit allen nur erdenklichen Vollmachten ausgerüstet.
Die Pontonac treu ergebenen Mitglieder des Rettungskommandos waren in alle Gebiete der Erde geflogen, um die Arbeit der Roboter zu unterstützen. Pontonac befürchtete jedoch, daß vierundachtzig Menschen nicht in der Lage sein würden, das Leben von zwei Millionen Kranken zu retten.
Der große Mann seufzte bei dem Gedanken an die fast unlösbare Aufgabe.
Creek blickte auf die Uhr.
„Hier läuft alles planmäßig", stellte er fest. „Da wir noch fünf Stunden hier sein werden, können Sie sich ein bißchen ausruhen."
Pontonac war versucht, diesen Vorschlag anzunehmen, doch dann gab er sich einen Ruck.
„Sogmonth wird zusammen mit den immunen Depottechnikern darauf achten, daß es keine Zwischenfälle gibt. Wir fliegen inzwischen nach Puppet, wo sich die meisten Ersten Sprecher des Homo-Superior aufhalten."
Creek und Pappon verließen zusammen mit Pontonac den Kontrollturm und bestiegen einen Gleiter, der am Rand des Landefelds stand.
In unmittelbarer Nähe hob ein mit Medo-Robotern besetzter Transportgleiter vom Boden ab.
Pontonac blickte zum Kontrollturm hinüber. Hinter den transparenten Wänden der oberen Kuppel glaubte er eine einsame Gestalt zu erkennen: Sogmonth, der den Aufmarsch der Automaten nun alIein überwachte.
Pappon bemerkte den Blick des Obersten.
„Noch immer mißtrauisch?"
„Ich weiß es nicht", gestand Pontonac. „Ich werde ihn wohl nie ganz verstehen lernen. Trotz seines Gesinnungswandels ist er mir noch immer unheimlich."
„Er ist in Ordnung", sagte Creek „Sie dürfen nicht anfangen, sich über jeden Sorgen zu machen. Schließlich besteht das Rettungskomitee nicht aus Hohlköpfen."
„Sie haben recht", meinte Pontonac beschämt. „Ich fange an zu glauben, daß ich alles selbst erledigen muß. Vielleicht ist das nur ein Zeichen meiner Müdigkeit."
Inzwischen hatte Pappon den Gleiter gestartet. Sie schwebten dicht über der Stadt dahin. In den Straßen gab es so gut wie keinen Verkehr.
Obwohl die Verdummten ihre Lethargie abgelegt hatten, waren sie nach wie vor nicht in der Lage, Maschinen zu bedienen. In einigen Gebieten der Stadt waren jedoch Aufräumungsarbeiten im Gang. Vielleicht würden die Städte auf der Erde eines Tages wieder das alte Bild bieten.
Papporr zog den Gleiter nach oben. Die Maschine raste zur Küste.
Ihr Ziel war Puppet.
*
In den letzten Stunden waren drei Männer und eine Frau gestorben Armig war froh, daß Vanieoh das ehemalige GCC - Gebäude noch nicht verlassen hatte. Der Verdummte half ihm, die Leichen in den
Weitere Kostenlose Bücher