0525 - Das große Sterben
entziehen."
„Das ist gut so". sagte Danton. „Wir haben etwas Besonderes mit ihnen vor."
Deighton machte eine einladende Bewegung zur Zwischentür.
„Kommen Sie mit nach nebenan. Die Kommandanten sind sicher schon gespannt darauf, Sie kennenzulernen."
*
Danton stand am Kopfende des Tisches und deutete auf den Platz, wo Edmond Pontonac saß.
„Nun, Storman Collins", sagte er nicht ohne Spott. „Ich hoffe, daß wir damit Ihrer Forderung nachgekommen sind. Vor uns sitzt Edmond Pontonac, Anführer und Gründer des Rettungskomitees.
Er ist bereit, alle Ihre Fragen zu beantworten."
Ein paar Kommandanten lachten. Sie gönnten dem angeberischen Collins diese Niederlage. Collins war jedoch nicht im mindesten betroffen. Er war klug genug, jetzt einzulenken.
„Das Rettungskomitee hat keine Bedeutung mehr", sagte er mit fester Stimme. „Es wird bald keine Mitglieder des Homo-Superior mehr geben. Deshalb wird auch das Rettungskomitee aufhören zu existieren."
Diese Argumentation war genau richtig. Am zustimmenden Kopfnicken der Kommandanten erkannte Danton, daß man Collins zustimmte. Das Thema „Rettungskomitee" war für die Immunen abgeschlossen. In Imperium-Alpha konnte man wieder zur Tagesordnung übergehen.
Pontonac merkte, wie das anfängliche Interesse an ihm schnell abflaute. Die Männer und Frauen von Imperium-Alpha waren viel zu angespannt, um sich ausschließlich auf ihn konzentrieren zu können.
Doch für Danton und Deighton war das Thema noch nicht abgeschlossen.
„Vor Ihnen liegt ein Bericht über ein Funkgespräch, das Deighton und ich im Beisein von Storman Collins mit zwei führenden Vertretern des Homo-Superior führten. Sie haben diesen Bericht inzwischen gelesen und wissen, was die Neuen Menschen von uns erbitten."
Unruhe kam auf.
„Die haben Nerven!" rief Stableen erregt. „Denken sie wirklich, daß wir ihnen helfen?"
Danton hob beide Arme, um die aufkommende Unruhe einzudämmen.
„Ich weiß, wie Sie alle darüber denken. Aber wir haben nicht das Recht, den Homo-Superior untergehen zu lassen."
Jetzt wurde es still.
„Wir haben", fuhr Danton fort, „genau überlegt, was wir für den Homo-Superior tun können."
Deighton stand auf.
„Meine Damen und Herren, entgegen unseren sonstigen Gepflogenheiten haben Roi Danton und ich in diesem Fall selbst entschieden. Es gibt eine Organisation, die ab sofort mit der Rettung des Homo-Superior beauftragt wird."
Alle sahen den Ersten Gefühlsmechaniker an.
„Wir meinen", sagte Deighton, „Edmond Pontonacs Rettungskomitee."
*
Eigenartig, dachte Pontonac, als er durch den stillen Antigravschacht nach oben schwebte. Als erbittertster Gegner des Homo-Superior war er nach Imperium-Alpha gekommen.
Nun verließ er als Retter der Neuen Menschen die Immunenzentrale, wobei allerdings noch nicht feststand, ob er dieser Bezeichnung gerecht werden konnte.
Der Name „Rettungskomitee" hatte ab sofort einen völlig anderen Sinn bekommen. Es ging nicht mehr darum, Verdummte und technische Stationen vor den Übergriffen des Homo-Superior zu retten, sondern der ehemalige Gegner mußte vor dem Untergang gerettet werden.
„Glauben Sie, daß Sie bei Ihren Leuten damit durchkommen?"
erkundigte sich Maybelle, die Pontonac nach oben brachte.
Darauf wußte der Oberst keine Antwort. Sicher würden die meisten Mitglieder seiner Organisation heftig protestieren.
Es war denkbar, daß viele aus dem Rettungskomitee ausscheiden würden. Pontonac, der alle Vollmachten Dantons und Deightons besaß, hoffte jedoch, daß er genügend Einfluß besaß, um die meisten Komiteemitglieder zum Bleiben bewegen zu können. Er hatte ein Argument, das stichhaltiger war als alles andere: Mit der Rettungsarbeit für den Homo-Superior konnte das Komitee zumindest einen Teil der Gesetzesübertretungen wiedergutmachen. Bei einer späteren Verhandlung würde das ins Gewicht fallen.
„Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Glück", sagte Maybelle, als sie Pontonac in der Nähe eines großen Landeplatzes an der Oberfläche verabschiedete. „Ihr Pilot wartet schon. Er wird Sie zum Stützpunkt des Kornitees zurückbringen."
„Ich weiß, daß die Aufgabe, die man mir gestellt hat, praktisch undurchführbar ist", sagte Pontonac. „Trotzdem werde ich alles versuchen, einen Erfolg zu erzielen."
„Ich fürchte", sagte Maybelle, „daß das nicht allein von Ihnen abhängen wird. „ 9.
Das Medizinische Depot der Solaren Flotte in Detroit öffnete zum erstenmal
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