Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0525 - Planet der Verräter

0525 - Planet der Verräter

Titel: 0525 - Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Felder. Die Lichtanzeigen veränderten sich. Auf einem Display erschienen Schriftzeichen.
    »Kann ich nicht lesen. Was ist das?«
    »Griechisch. Das ist Schrift und Sprache der Ewigen. Haben sie der Erde vererbt, als der ERHABENE Zeus vor ein paar Jahrtausenden eine Basis auf dem Berg Olymp unterhielt.« Zamorra beugte sich von außen über das Cockpit. »Der Computer signalisiert Bereitschaft. Warte mal, ich müßte übersetzen. Was willst du jetzt tun?«
    »Versuchen, einen Verbund zwischen den Stechmücken herzustellen.«
    »Hornissen«, korrigierte Zamorra automatisch. »Versuche folgenden Befehl einzugeben.« Er formulierte ihn auf griechisch und schüttelte dann den Kopf. »Blödsinn, du brauchst ja die Schriftsymbole. Warte mal.« Er fischte einen flachen Notizblock aus der Tasche und malte die griechischen Buchstaben auf. Dann deutete er auf eine schmale Reihe von beschrifteten Feldern. »Aus diesen einfachen Teil-Zeichen werden die Gesamtbuchstaben zusammengesetzt. Ist ziemlich umständlich.«
    »Daß diese Halbirren damit jemals haben ihren eigenen Planeten verlassen können«, seufzte Pascal kopfschüttelnd. »Das Wort ›umständlich‹ trifft nur einen winzigen Teil dessen, was ich von diesem ganzen Apparat halte. Warte mal…« Er berührte die Tasten.
    Plötzlich klang eine synthetische Stimme auf. Pascal zuckte zusammen.
    Zamorra grinste. »Na also. Der Trick hat funktioniert. Die Spracheingabe arbeitet. Jetzt wird es einfacher. Ich brauche nur noch als Übersetzer zu fungieren. Jetzt läuft alles akustisch -zumindest die Befehlseingabe. Kompliziertere Dinge gehen immer noch über die Sensortasten.«
    Pascal murmelte eine Verwünschung.
    Konzentriert arbeiteten sie weiter. Es stellte sich heraus, daß es tatsächlich eine ständige Stand-by -Verbindung zwischen den ›Hornissen‹ gab, sehr zu Pascals Verblüffung. Sie funktionierte, solange sich die Flugobjekte im Depot befanden. »Und jetzt willst du herausfinden, welchen Kurs der Benutzer des verschwundenen Fliegers programmiert hat?«
    Zamorra nickte.
    »Paß auf. So kannst du die Daten abrufen«, sagte Pascal. Er betätigte die Tastatur. Im Display erschienen Schrift- und Zahlensymbole. Pascal runzelte die Stirn. »He, das sind fünf Koordinatenachsen! Länge, Breite, Höhe… und was noch?«
    »Die anderen brauchen sie vielleicht für ihren überlichtschnellen Flug, oder für den Wechsel zwischen den Dimensionen«, überlegte Zamorra. »Okay, wie übertrage ich diese Daten in die Steuerung?«
    »Du willst doch wohl nicht wirklich mit diesem Eimer irgendwohin fliegen!« entfuhr es Pascal.
    »Warum nicht? Ted Ewigk dürfte es auch getan haben.«
    »Na schön. Ich gebe dir jetzt eine Anleitung zum Selbstmord. Paß höllisch auf, denn wenn du erst mal unterwegs bist, mußt du es allein hinkriegen. Ich werde den Teufel tun, dich zu begleiten. Ich habe Frau und Kinder zu Hause.«
    »Sicher. Ich spitze die Ohren.«
    Pascal wies ihn in die Technik ein. »Ich hatte recht«, sagte er schließlich. »Computer scheinen sich irgendwo tatsächlich ähnlich zu sein. Bestimmte grundsätzliche Dinge sind immer gleich. Da sind wohl auch die Ewigen nicht dran vorbeigekommen. Schön, du weißt jetzt, wie du das Ding auf einen Kurs programmieren und fliegen kannst. Wie du es aus dieser Halle ›rauskriegst‹, ist allerdings dein Problem. Der Computerverbund verrät mir leider nicht, wo die Tür nach draußen ist und wie man sie öffnet.«
    »Es könnte sein, daß das über die vierte und fünfte Koordinatenachse geregelt wird«, überlegte Zamorra.
    Pascal tippte sich an die Stirn. »Hoffentlich wird dir deine überschäumende Fantasie nicht eines Tages zum Verhängnis«, warnte er. »Brauchst du mich noch? Oder kann ich jetzt gehen und schon mal deine Todesanzeige für die Tageszeitung formulieren?«
    Zamorra grinste. »So schlimm wird es nicht werden. Ich danke dir, Pascal. Du hast ’nen Wunsch frei.«
    »Ein paar Süßigkeiten und Spielzeug für die Kinder wäre nicht schlecht.«
    Zamorra nickte. Pascal war längere Zeit arbeitslos gewesen, das Geld fehlte an allen Ecken und Enden, obgleich er immer wieder Honorar für seine Archivierungsarbeit bekam, die er nebenher noch für Zamorra erledigte. Aber die Rezession machte auch vor der Computerbranche nicht halt, und niemand konnte sagen, für wie lange Pascal diesmal seinen Job behalten würde. Die Lañttes hatten schon bessere Zeiten gesehen…
    »Geht schon klar«, versicherte Zamorra.
    ***
    Später, als sie

Weitere Kostenlose Bücher