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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra und Nicole allerdings schon unterwegs gewesen.
    »Es ist wie ein Geschenk des Himmels«, sagte Nicole, woraufhin sich Sid Amos heftig räusperte. »Du, Shado, bist der einzige, der uns jetzt helfen kann. Zamorra ist ein Gefangener, niemand kommt an ihn heran, weil die Sperren und Abschirmungen jegliche Magie blockieren. Aber wenn du mich durch die Traumzeit zu ihm schleusen würdest, könnte ich ihm helfen…«
    »Und auch in Gefangenschaft geraten«, warnte Shado. »Ich bin mir nicht sicher, ob du richtig erkannt hast, was ich tun kann. Ich kann jemanden an einen anderen Ort träumen und auch wieder zurückholen. Aber dieser Jemand muß bei mir sein, wo auch immer ich mich aufhalte. Das heißt, ich kann dich an dein Wunschziel träumen und wieder zurückholen, aber ich kann nicht von hier aus Zamorra aus seinem Gefängnis fort träumen. Verstehst du? Ich kann ihn auch nicht mit dir zusammen zurückholen, wenn du ihn gefunden hast. Wenn ich dich in die andere Welt schicke, dann nur dich. Und nur dich hole ich auch wieder zurück.«
    »Schade«, gestand Nicole. »Ich hatte es mir anders erhofft.«
    »Tut mir leid.«
    »Schon gut. Ich werde tun, was in meiner Macht steht. Aber mehr kann ich nicht tun, auch wenn ich es will.«
    Er warf Sid Amos einen düsteren Seitenblick zu. »Willst du den da mitnehmen?«
    »Es wäre von Vorteil.«
    »Ihn kann ich nicht ans Ziel bringen«, sagte Shado. »Es widerstrebt mir. Er hat etwas in sich, das destruktiv ist. Eigensüchtig. Er ist der größte Egoist, den ich jemals erlebte.«
    »Der da«, sagte Sid Amos rauh, »mag auch gar nicht transportiert werden. Diese Beförderungsart ist teilweise imaginär und dem da deshalb recht suspekt.«
    »Dann sind wir uns ja einig«, sagte Shado. »Ich wußte es, daß Kanaula mich nicht umsonst hierher sandte.«
    »Wir sollten keine Zeit verlieren«, drängte Nicole. »Shado, wenn ich dir das Ziel beschreibe, könntest du mich…«
    »Du mußt das Ziel denken«, sagte der Aborigine. »Ich muß eine Möglichkeit haben, einen Traumzeitplatz zu kreieren, auf dem ich tanzen kann. Hier, im Château Montagne, könnte ich das, aber du könntest von hier nicht dein Ziel denken. Wir müssen so nahe wie möglich an das Geschehen heran.«
    Sid Amos grinste.
    »Ich wußte doch, daß es nicht ohne mich geht. Also reicht mir die Flossen, Genossen.«
    »?« machte Shado.
    »Du kannst dir deine dummen Sprüche sparen«, zischte Nicole Amos an.
    Er breitete die Arme aus. »Ich zitierte nur - einen Spruch, der bei den wilden Menschen der Hippie-Zeit üblich war. Wir müssen zur INFERIOR. Also bitte - Tuchfühlung.«
    »Nicht hier«, sagte Nicole energisch. »Draußen! Außerhalb der Château-Mauern, außerhalb der Abschirmung. Noch einmal mache ich so eine Aktion nämlich nicht mit.«
    »Auch recht«, sagte Amos. »Sogar besser, weil weniger anstrengend. Immerhin weißt du jetzt, was in jenen Schwarzblütigen vorgeht, die unversehens in eine solche weißmagische Abschirmung geraten.«
    Shado hob die Brauen. »Weiße Magie? Was ist das?«
    In seiner Welt gab es diese Unterscheidungen nicht…
    ***
    »So lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet«, murmelte Professor Zamorra. »Und wie’s aussieht, nützt es mir jetzt überhaupt nichts…«
    Er hatte nicht einmal eine vage Vorstellung, wie er hier herauskommen sollte. Er war nun zwar nicht mehr in seiner Zelle eingesperrt, aber immer noch auf sich allein gestellt. Irgendwo draußen im Weltraum gab es ein Raumschiff, die INFERIOR, aber es war fraglich, ob man dort etwas über sein Schicksal wußte. Und er wußte auch nicht, wie er sich mit dem Raumer in Verbindung setzen sollte.
    Issomad hätte ihm jetzt helfen können. Aber der war ja wohl auch ein Gefangener, falls Eysenbeiß ihn nicht gleich umgebracht hatte.
    Zamorra sah wieder Yared Salem an. Wie konnte man Eysenbeiß aus Salems Körper vertreiben? Ein vergleichsweise simpler Exorzismus würde hier kaum ausreichen, zumal der viel Vorbereitungszeit erforderte. Diese Zeit stand Zamorra aber nicht zur Verfügung. Eysenbeiß würde nicht lange bewußtlos bleiben.
    War überhaupt noch etwas von Salems Bewußtsein vorhanden, das in den Körper zurückkehren konnte, wenn der Dybbuk Eysenbeiß vertrieben wurde? Oder blieb dann eine leere Hülle zurück, die rein vegetativ weiterexistierte oder sogar abstarb, weil der beseelende Funke fehlte? Und wie sollte man den entweichenden Eysenbeiß so festhalten, daß er nicht einen anderen Körper unter seine

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