Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Kontrolle bringen und immer noch weiterleben konnte?
    Am einfachsten wäre es gewesen, ihn jetzt zu töten. Issomad hätte das sicher auch sofort getan. Wahrscheinlich auch Sara Moon. Aber Zamorra brachte es nicht fertig. Die Wahrscheinlichkeit, so gering sie auch war, war ihm zu groß, daß er damit auch Yared Salem tötete, indem er seinem verdrängten Bewußtsein die Rückkehr in einen biologisch intakten Körper verwehrte!
    Zamorra war kein Mörder. Selbst wenn er damit vielleicht größtes Unheil abwehrte und es unmöglich machte, daß eine zukünftige, grauenhafte Zeitlinie sich so entwickeln konnte, wie er es vor etwa zwei Jahren bei seinem unfreiwilligen Trip ins Jahr 2058 erlebt hatte, selbst unter diesem Aspekt brachte er es nicht fertig, den vor ihm liegenden Gegner zu töten.
    Aber er konnte ihn gefangennehmen und sich während seines Versuchs, von hier wieder zu verschwinden, mit diesem Gefangenen herumplagen. Ihn andererseits einfach hier zurückzulassen, brachte er einfach nicht fertig. Diese Chance war einmalig, er mußte sie nutzen.
    »Zur falschen Zeit«, murmelte er. »In der falschen Situation…«
    Salems Kleidung paßte ihm nicht. Der Ewige war etwas schmächtiger gebaut als Zamorra. Lediglich den Gürtel, auf die weiteste Einstellung gebracht, konnte er verwenden, und auch den Schulterumhang. Beides nahm er an sich und bedauerte, sich jetzt nicht im Spiegel sehen zu können. Er mußte einen wahrhaft kuriosen Anblick abgeben - ein nackter Mann mit Umhang und Gürtel, an dem eine Strahlwaffe haftete.
    Und dessen Gürtelschließe einen Dhyarra-Kristall beinhaltete…
    Salems Kristall. Zamorra konnte ihn benutzen. Ein guter Ersatz für den Dhyarra, den man ihm abgenommen hatte, als man ihn bis auf die Haut plünderte. Was Zamorra daran erinnerte, daß irgend jemand ja auch sein Amulett in Verwahrung genommen haben mußte. Er kannte Eysenbeiß als Amulett- »Sammler«. Bei ihm war es am ehesten zu vermuten.
    Zamorra öffnete den Overall des Ewigen. Tatsächlich entdeckte er vor dessen Brust ein Amulett. Vorsichtig löste er es mitsamt der Kette - seine eigene, an die er Merlins Stern einzuhaken pflegte, war ihm ebenfalls abgenommen worden.
    Äußerlich glichen sich die sieben Amulette wie ein Ei dem anderen; es gab keinen Unterschied. Die bestanden nur in den »inneren« Werten. Aber schon als Zamorra dieses Amulett in der Hand hielt, hatte er das Gefühl, es sei nicht Merlins Stern, nicht das siebte. Es mußte eines der anderen sein.
    Er versuchte es zu aktivieren. Aber es reagierte schwerfällig. Immerhin -es reagierte, war mithin benutzbar! Zamorra fragte sich, um das wievielte es sich handeln mochte. Er schätzte, daß es eher ins ältere Drittel einzuordnen war.
    Probeweise rief er wieder einmal nach seinem eigenen Exemplar. Aber das hockte wohl immer noch im Schmollwinkel, kam jedenfalls nicht zu ihm. »Hol dich der Teufel, du verflixtes Stück Schrott«, murmelte Zamorra verärgert. Vorsichtshalber »behandelte« er Eysenbeiß-Salem mit einem Betäubungsschuß aus der Strahlwaffe, damit der ERHABENE nicht zu früh wieder erwachte und Zamorra Probleme bereiten konnte. Dann lud er ihn sich über die Schulter und marschierte los.
    Einfach so. Es war egal, in welche Richtung er sich wandte. Irgendwo mußte der Gang zu einem Ziel führen, vor einer Tür enden. Was Zellentüren anging - außer jener, durch die Zamorra in den Gang gelangt war, gab es keine. Zumindest konnte Zamorra nichts erkennen, das auf eine Tür hindeutete. So war er auch nicht in der Lage, nach Issomads Verbleib zu forschen und einen Befreiungsversuch zu starten. Es war wie in seiner eigenen Zehn-Quadratmeter-Zelle, aus der er in den Raum mit der Tür gestürzt war: Alles fugenlos dicht…
    Also mußte er erst einmal versuchen, seine eigene Position weiter zu verbessern, ehe er etwas für seinen Mitgefangenen tun konnte.
    Daß der längst frei war, konnte er nicht einmal ahnen…
    ***
    »Wonach suchst du eigentlich?« fragte Ted nach einer Weile, während sie die Trümmerzone hinter sich gelassen hatten und sich jetzt durch lange, breite Gänge bewegten. Kein einziger Ewiger begegnete ihnen. Der Kristallpalast wirkte - zumindest in dem begrenzten Bereich, den sie durchschritten - leer, tot, verlassen. Nicht einmal Roboter zeigten sich. Hier und da gab es Visorkoms in der Wand, durch die man sich mit sonst jemandem in Verbindung setzen konnte, aber sie alle waren außer Betrieb.
    Hin und wieder blieb Sara Moon stehen und schien

Weitere Kostenlose Bücher