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0526 - Saras letzter Kampf

0526 - Saras letzter Kampf

Titel: 0526 - Saras letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einziger Überlebender des Rebellen-Stoßtrupps, schlich sich, geknechtet von panischer Furcht vor dem rasend schnellen Ungeheuer, durch die Verteidigungszentrale, schaffte es, sie zu verlassen, und sah gut zwei Kilometer vor sich den Kristallpalast. Der Orkan hatte nachgelassen; die Auswirkungen der magnetischen Störungen ebbten ab. Emrys sah die geborstenen, ausglühenden Reste eines Ringraumschiffes in Kristalltrümmern des Palastes. Ein unbedeutend kleiner Teil des Palastes war beschädigt worden. Unmittelbar vor ihm lag ein abgesprengtes Stück der Außenhülle des Raumschiffs; vielleicht zehn Quadratmeter groß und einen halben Zentimeter stark, dick genug, um normalen Beanspruchungen standzuhalten. Eine halbzentimeterstarke Raumschiffwandung zu zerstören, bedurfte es schon unglaublich titanischer Kräfte. Der Raumer mußte mit einer sagenhaften Geschwindigkeit aufgeschlagen sein. Emrys konnte sich nicht vorstellen, daß es Überlebende gab.
    Doch, Sara Moon vielleicht - mit ihren Druiden-Kräften konnte sie sich gegen die Auswirkungen des Aufpralls schützen. Aber jeder Ewige mußte dabei hinübergegangen sein.
    Daß es sich um Sara Moons Flaggschiff gehandelt hatte, erkannte Emrys an den taktischen Zeichen, die ausgerechnet auf diesem abgesprengten Stück Außenhülle aufgemalt waren.
    Das Flaggschiff war also zerstört, der Aufstand vorbei. Nimm der Revolution den Kopf, und du hast sie besiegt, erinnerte Emrys sich an die alten Binsenweisheit, mit der die DYNASTIE DER EWIGEN schon immer gegen aufständische Sklavenvölker vorgegangen war.
    Damit war Emrys’ Arbeit praktisch getan. Die Widerstandsbewegung war erledigt. Er konnte für neue Aufgaben eingesetzt werden.
    Sofern er nicht vorher der mörderischen Bestie in die Fänge geriet…
    Die gegen das Ungeheuer nutzlose Waffe in der Hand, rannte Emrys auf den Kristallpalast zu. Und hoffte, daß er rechtzeitig einen Eingang fand -und in den Bereich der abschirmenden Kraftfelder gelang…
    ***
    Zamorra hielt an und ließ Eysenbeiß vorsichtig zu Boden gleiten - aus Rücksicht auf Salem. Hätte es sich um Eysenbeißens Körper gehandelt, hätte Zamorra sich weniger Gedanken um dessen Wohlergehen gemacht.
    Er atmete tief durch. Es war verblüffend, wie schwer ein gar nicht mal so wuchtiger Menschen- beziehungsweise Ewigen-Körper sein konnte, wenn man ihn über längere Zeit tragen mußte. Zamorra hatte auch schon andere Menschen aus Gefahrenzonen getragen, aber da waren ihm auch Personen mit wesentlich größerem Körpergewicht nicht so schwer erschienen. Vielleicht war es auch ein psychisches Phänomen: Eysenbeiß, der Salems Körper im Wachzustand steuerte, war sein Feind.
    Zamorra hatte eine Tür erreicht. Ein relativ großes Portal, mit einem der üblichen Wärmeschlösser versehen. Zamorra legte die Handfläche auf den Sensorbereich und hoffte, daß dieses Schloß nicht auf bestimmte Fingerabdrücke verschlüsselt war, die es auch bei den Ewigen als eindeutiges Identifizierungsmerkmal gab, ähnlich wie Netzhaut- und Gehirnstrommuster.
    Aber die Tür glitt auf.
    Vor Zamorra befand sich ein großer Saal. Auf den ersten Blick entdeckte er über ein Dutzend Roboter, die sofort auf sein Eindringen reagierten.
    Auf den zweiten Blick registrierte er etwas Unheimliches, das nicht weit von ihm einfach durch die Wand glitt und, in ständiger rasender Bewegung begriffen, auf ihn zujagte…
    ***
    Mißtrauisch klopfte der Aborigine gegen die Holzbretter. Seine Finger strichen über das Material. »Fühlt sich echt an«, sagte er.
    »Es ist echt«, behauptete Issomad. Er hatte den Raum, den Shado für brauchbar erklärte, auf magischem Weg mit einer Holzverkleidung rundum versehen und zusätzlich auch noch ein paar Bäume und Sträucher entstehen lassen. Es hatte ihn eine Menge Kraft gekostet; momentan war er nicht mehr in der Lage, noch etwas anderes zu bewirken. »Der dreigestaltige LUZIFER hätte es wohl besser gekonnt, mit einem einfachen Fingerschnippen - oder auch sein Kollege von der anderen Feldpostnummer, den ihr Menschen immer als alten, weißbärtigen Mann beschreibt und den ihr anbetet…«
    »Du solltest nicht so über ihn reden«, fuhr Nicole ihn an. »Wer ihn lästert, den straft er. «
    Issomad wich ihrem Blick aus. Er schien ein paar Zentimeter kleiner zu werden.
    »Darf man erfahren, von wem eben die Rede war?« erkundigte sich Shado.
    »Man darf nicht. Er ist nicht dein Gott, Sterblicher.«
    »Woher willst du das wissen, uraltes Wesen? Außerdem -

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