0526 - Söldner der Galaxis
mindestens zweieinhalb Kilometer tief sein.
Tief genug, um der Strahlung nach einem Atomkrieg zu entgehen, wenn man über ausreichend Nahrung oder Anlagen zur Produktion synthetischer Nahrungsmittel verfügte.
Konnten dort unten noch Nachkommen der arkonidischen Siedler existieren?
Als ich die Liftkabine besteigen wollte, hielt Polata mich zurück.
„Wir wollen lieber zu vorsichtig als zu leichtsinnig sein", erklärte er.
Er nahm ein kastenförmiges Beobachtungsgerät von der Antigravplattform, zog die Stativbeine heraus und stellte es in die Liftkabine. Dann beugte er sich vor, drückte den Abwärtsknopf innerhalb der Kabine und zog sich schnell zurück.
Die Kabinentür schloß sich, dann glitt die Kabine nach unten.
Wir aktivierten die kleine Monitoranlage und sahen auf den Bildschirmen die Kabinenwände. Wieder dauerte es fast eine Viertelstunde, genau zwölfeinhalb Minuten bis die Kabine änhielt.
Gespannt warteten wir darauf, was die Monitoren uns zeigen würden, wenn sich die Kabinentür öffnete.
Als das Beobachtungsgerät dann übermittelte, was es durch die geöffnete Tür „sah", waren wir sprachlos. Das hatten wir niemals zu sehen erwartet Auf einem der Monitoren war eine große Halle zu sehen - und im Hintergrund der Halle stand ein gigantischer Roboter aus bläulich schimmerndem Metall Er war mindestens fünfzehn Meter groß und von Schultergelenk zu Schultergelenk etwa fünf Meter breit.
Ein halbkugelförmiger. ungefähr anderthalb Meter hoher und an der Basisfläche drei Meter durchmessender Kuppelkopf drehte sich langsam hin und her, während die Deckklappen von Linsensystemen sich abwechselnd öffneten und schlossen.
Plötzlich erschienen zwei Öffnungen in der Rumpfhöhe. Aus einer schob sich ein glasartiger spiraliger Lauf, der mich sofort an die ersten Modelle präkosmischer terranischer Laserstrahler erinnerte, die ich früher im Waffenmuseum von Terrania gesehen hatte.
Aus der anderen Öffnung schob sich ein Gebilde, das wie eine kegelförmige Antenne aus Silberdrahtgeflecht aussah.
Als der Lauf des Laserstrahlers aufglühte, stellten unsere Monitoren ihren Dienst ein. Das Beobachtungsgerät war zerstört.
„Wenn wir statt des Gerätes in der Liftkabine gewesen wären ...", sagte Polata. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, wir hätten wahrscheinlich unsere Paratronschirme aktiviert und den Roboter zerschossen. Gegen unsere Bewaffnung hat er keine größeren Chancen als eine Wasserpistole."
„Versuchen wir es", sagte ich und drückte den Knopf mit dem aufwärts gerichteten Pfeil.
Ich hörte noch das Sumrnen der anfahrenden Käbine, dann wurde ich plötzlich von dumpfen, undefinierbaren Geräuschen überflutet. Vor meinen Augen tanzten rote Ringe, und die Muskeln meines Körpers handelten wie eigenständige Lebewesen. Ich wußte weder genau, was ich tat, noch konnte ich meine Handlungen willentlich beeinflussen. Kaleidoskopartig zogen verwirrende Bilder und Geräusche an mir vorüber.
Irgendwann mußte ich das Bewußtsein verloren haben, denn als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem kahlen Raum mit Wänden, die aus großen Steinblöcken zusammengefügt waren.
Ich wälzte mich herum, setzte mich auf und entdeckte unter mir eine Lage trockener Blätter. Ein eigentümlicher Geruch hing in der Luft und von der Decke des Raumes verbreitete eine Gasleuchte matte Helligkeit. Ich sah an mir herab und merkte, daß ich nur noch die Bordkombinätion trug. Mein Kampfanzug und meine Waffen waren verschwunden.
„Guten Morgen, Captain Vantolier!" sagte eine vertraute Stimrne in meiner Nähe.
Ich wandte mich um und sah Major Polata, der ebenfalls auf einem Laubhaufen saß und mich musterte.
„Wasserpistole", sagte ich.
„Wie, bitte?"
Ich lachte humorlos.
„Sie hatten behauptet, der Roboter hätte gegen unsere Bewaffnung keine größeren Chancen als eine Wasserpistole.
Offensichtlich haben Sie ihn unterschätzt Was kann das nur gewesen sein, das uns völlig hilflos gemacht hatte?"
„Wahrscheinlich eine Strahlung, die Hysterie erzeugt. Erinnern Sie sich noch an das antennenähnliche Gebilde?"
Ich nickte.
„Ein Hysteriestrahler. Hm! Aber er scheint nur auf menschliche Gehirne zu wirken."
„Wieso?"
Ich deutete auf die Wände unserer Behausung.
„Wie es aussieht, haben die Plostas uns gerettet und in eine ihrer Stammesburgen gebracht. Sie können demnach nicht von der Hysteriestrahlung erfaßt worden sein."
Bevor der Major etwas darauf erwidern konnte, öffnete sich
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