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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fand er die Waffe in einem kleinen Spalt.
    Er steckte sie ein, lief schnell im Zickzack zwischen den aufragenden Flügeln hoch und sprang dicht neben dem wirbelnden Schwanz zu Boden.
    Neben ihm ragte wie ein Baum der Hinterfuß der Echse in die Luft. Schaudernd rannte Sandal auf den Knochenberg zu, blieb neben Tahonka stehen und sagte: „Wir haben unser Ziel erreicht. Jetzt müssen wir nur noch durch die Kuppel eindringen - das ist leichter als alles andere." Vor ihnen hatten sich etwa fünfzig Tiere versammelt, die an rund zehn gewaltigen Fleischmassen zerrten und sich um die fetten Brocken stritten. Sie machten achtungsvoll Platz, als die Riesenechse kam..
    Sandal sagte: „Solange sie fressen, werden sie genügend abgelenkt.
    Ein speisender Wächter paßt nicht auf!" Der Knöcherne entgegnete bissig: „Wenn du nicht prahlen kannst, fühlst du dich unglücklich, wie?"
    Sandal lachte übermütig, schlug dem Knöchernen zwischen die Schulterblätter und sagte laut: „Noch fünftausend große Schritte, und wir sind neben dem Schirm. Los! Ehe die Sonne sinkt..."
    Sie blieben in der Deckung des Knochenberges und entfernten sich in südwestlicher Richtung auf den schmalen Grünstreifen zu, der zwischen den auslaufenden Wellen des Strandes und dem gigantischen Schirm wuchs.
    Eine Stunde später standen sie schweratmend im Schatten eines Baumes, dessen Rinde bis zu den untersten Ästen abgefressen war.
    „Das ist die Insel der Glücklichen. Wir haben sie lebend erreicht!" sagte Sandal als einzigen Kommentar.
     
    *
     
    Während sie vor den fressenden Tieren flohen und der Wand aus reiner Energie immer näher kamen, hatten Sandal und Tahonka-No folgendes festgestellt: Auf dem rund zehn Kilometer breiten Streifen, der meistenteils aus Sand bestand, mit erstaunlich viel Bäumen und Büschen darin, trieben sich große, fellbedeckte Tiere herum. Sie waren ziemlich langsam und schienen sich von dem Grünzeug zu ernähren. Sie dienten ausnahmslos als Nahrung für die Echsen und andere Raubtiere, die zur Wache und zur Kontrolle des Luftraumes und des Küstenstreifens verwendet wurden.
    Einmal beobachtete Tahonka-No, wie sich eine Energieschleuse jener Brücke öffnete und ein Kasten herausschwebte, der auf Gleisketten zu rollen begann, kaum daß er den Boden berührt hatte.
    „Nimm dein gläsernes Doppelauge", sagte Tahonka und blieb hinter einem schützenden Busch stehen, „und sage mir, was du siehst. Dort vorn geht etwas vor."
    Sandal setzte den kleinen Feldstecher zusammen und hob ihn an die Augen.
    In dem runden Bild sah er, wie die eine Seite des Robotkastens langsam nach unten aufging und eine Art große Rampe bildete.
    Das dunkle Innere des Kastens war nur undeutlich zu sehen, aber dann zuckten darin einige fahle Blitze auf.
    Über die Rampe kamen zwanzig oder fünfundzwanzig verschiedene Tiere, die mit hocherhobenen Köpfen nach allen Richtungen davonrasten, offensichtlich laut brüllend. Die Entfernung war zu groß, um noch deutlich unterscheiden zu können.
    Eine der Flugechsen hob den Kopf, musterte eines der galoppierenden Tiere und stieß dann mit dem Schnabel zu.
    Jetzt hörte Sandal den Todesschrei des kleineren Tieres.
    Genüßlich zerbiß und zerfetzte die Echse das Tier und schlang gewaltige Bissen hinunter.
    Sandal erklärte, was er gesehen hatte, und meinte: „Ich hatte also recht. Die Echsen werden hier gefüttert, und dafür säubern sie den Luftraum."
    „Deine Weisheit gleicht dem Licht der Sonne", meinte der Knöcherne mürrisch, „Wir wären also auf alle Fälle verloren gewesen, wenn wir einen anderen Weg als den gewählt hätten, den du vorgeschlagen hast."
    „So ist es", erwiderte Sandal. „Aber ich bilde mir nichts darauf ein. Und weise bin ich auch nicht. Ich erkenne nur als guter Jäger die Möglichkeiten, die sich mir bieten."
    Er beobachtete weiter.
    Der Kasten schloß sich wieder, und die Gleisketten bewegten sich rückwärts. Sandal erkannte an der Seite des großen Transportfahrzeuges, das auch schweben konnte, eine halbverglaste Kugel, in der sich viele kleine Linsen bewegten. Ein Robotfahrzeug also, das nur diesem Zweck diente. Es rollte direkt unter die Energieröhre, durch die gerade in schnellem Flug ein großer Gleiter raste. Dann hob sich die Maschine, tauchte durch eine Art Schleuse in die große Röhre ein und folgte dem Gleiter nach innen.
    Da die Energiekuppel hier nur in direkter Sicht einen Durchblick gestattete, nicht in Längsrichtung, weil dann das Bild undeutlich

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