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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einige riesige, weiße Fische und zerfetzten es. Die Alte trompetete wütend und flog einige enge Kreise um den Blutfleck, der sich ausbreitete. Dann, etwa nach fünf Minuten, hatte sie das Junge vergessen oder aufgegeben und erhob sich wieder.
    In einem rasenden Flug in großer Höhe brachte sie die restlichen fünfzig oder sechzig Kilometer hinter sich.
    Vor ihr wurde die Insel sichtbar, vor den Männern wuchs die Energiekuppel und wurde die Energiebrücke deutlicher, die zwischen dem Ufer und der Insel durch die Luft schnitt.
    Die Männer atmeten auf, als ein langgestreckter Landeanflug begann, die Echse segelte jetzt mehr, als sie flog.
    Sandal beobachtete alles, was er vor sich ausgebreitet sah - den Rand der Insel, die gewaltigen Knochenberge, die dort lagen, die anderen Saurier, die auf dem Boden um unkenntliche Brocken rostrot-weißer Materie hockten und sich stritten, die Brücke und die Gebäude, die durch den Schirm hindurch sichtbar wurden.
    „Du hast die kleine Echse ermordet, du Schuft... ich bringe dich um!"
    Tahonka-No hatte sich halb erhoben, schnitt mit seinem Messer gerade zwei Bastseile durch und war im Begriff, sich auf Sandal zu stürzen. In Sandal wallte unsinnige, vernichtende Wut hoch: Sein Freund war wahnsinnig geworden und wollte sie vor lauter Angst auf den letzten Kilometern noch umbringen durch seine aggressive Unbesonnenheit.
    Sandal brüllte: „Es ist die Befehlsstrahlung, No!"
    Ein eisiger Schrecken durchzuckte ihn, sie würden alle umkommen. Sie stritten sich schon vor der Landung.
    Unvorstellbare Gefahren warteten dort unten. Es war sinnvoller, dem Leben jetzt freiwillig ein Ende zu setzen, um all dem zu entgehen.
    Sandal riß seine Waffe aus der Tasche und steckte die Mündung in den Mund.
    „Nein!" kreischte der Knöcherne.
    Sandal drückte entschlossen ab, einmal, zweimal. Nichts geschah. Dann hatte der Knöcherne das letzte Halteseil durchgeschnitten und warf sich auf Sandal. Er riß Sandal die gesicherte Waffe aus der Hand, holte weit aus, und Sandal schnellte sich nach vorn. Er ergriff das Handgelenk des Freundes und prallte mit dem Schädel gegen die Brust des anderen. Es war, als habe er einen Felsen umstoßen wollen.
    „Du bist wahnsinnig!" schrie der Knöcherne.
    Die Echse bewegte die Flügel, ein Ruck ging durch die Schuppen des Rückenpanzers, und der Knöcherne wäre beinahe abgestürzt. Sandal griff mit der anderen Hand gegen den Knöchel und rief: „Wir sind beide wahnsinnig. Die Strahlung!"
    Plötzlich schien ihn Tahonka nicht mehr zu hören. Sie kämpften einen lautlosen, erbitterten Kampf auf dem Rücken des Sauriers, und sie hätten sich gegenseitig zumindest Verletzungen beigebracht, wenn nicht der Flug bockend und unregelmäßig gewesen wäre.
    Die Echse landete.
    Schließlich bewegte sie sich aus dem Fokus des hypnotischen Strahls heraus, und der Strahl wanderte weiter. Die Freunde kamen zur Besinnung, als das Tier mit einem fürchterlichen Aufprall landete. Sandals Waffe flog im hohen Bogen davon und verschwand zwischen den Hornplatten.
    Sandal schrie: „Hinunter. Ich suche die Waffe."
    Er war plötzlich wieder vollkommen normal und frei von dem diktierten Aggressionstrieb des Strahls.
    „Verstanden!" sagte Tahonka. „Ich verstecke mich dort drüben in dem Knochenberg."
    „Ich werde dich finden!" erwiderte Sandal.
    Tahonka warf sich die beiden Gepäckbündel auf den Rücken und richtete sich auf.
    Von seinem Gurt baumelten die Reste der Bast-Halteseile herab. Er bewegte sich zwischen den hornigen Erhebungen wie zwischen übermannsgroßen Felstrümmern in die Richtung des Schwanzes, der unaufhörlich durch die Luft pfiff.
    Sandal sah seitlich von sich verschiedene Tiere, meist Echsen absonderlicher Form. Von seinem Platz aus sah er auch, daß sie zu seinem und Tahonkas Glück mit den Kadavern von Tieren beschäftigt waren - das Mahlen und Reißen riesiger Kiefer und spitzer Zähne schallte über den etwa zehn Kilometer breiten Sandstreifen, hinter dem sich wie eine unendlich hohe Mauer der Energieschirm erhob. Während die Echse einen trompetenden Laut ausstieß, der Sandal in den Ohren gellte, warf sich das Tier nach vorn und rannte auf die Beute zu.
    Tahonka machte einen Panthersatz, überschlug sich und raste wie ein Wahnsinniger in den gewaltigen Knochenhäuten.
    „Wo ist die Waffe... sie ist unersetzlich ...!" rief Sandal und suchte in der Richtung, in der er sie vermutete. Er kletterte zwischen dem Horn umher, stolperte und fluchte, schließlich

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