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0528 - Die Diener des gelben Götzen

Titel: 0528 - Die Diener des gelben Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünf oder sechs Meter tief springen - in diesem Fall würden sie weich in Büschen landen.
    „Was ist das?" fragte Sandal leise und deutete nach rechts.
    Sie befanden sich in der Mitte der Brücke. Rechts von ihnen ragte eine runde Säule sieben Meter hoch auf. Sie war ockergelb und leuchtete von innen. Auf dem runden Sockel stand etwas das Sandal schon auf den ersten Blick fremd und dennoch vertraut vorkam - woher kannte er diese Fratze?
    „Ich weiß.. das ist der Gelbe Götze ... aber leicht verändert."
    Es war vermutlich so, daß sich dieser Götze leicht veränderte, je nach dem Volksstamm, von dem er verehrt wurde. Y’Xanthymr hieß bei den Schwarminstallateuren anders als bei den Purpurnen. bei den hochgewachsenen Leuten mit dem langen weißen Schopf sah er wiederum anders aus als bei den Leuten von Gedynker Crocq. Ja, so mußte es sein. Diese Form hier hatte Sandal noch nicht gesehen - sie besaß nur ein einzelnes Auge, das auf der Stirn saß, über der Nasenwurzel.
    „Du sagst es. Willst du hier anwurzein und ihn anwimmern?"
    fragte der Knöcherne, Wohl kaum" meinte Sandal.
    Doppelt vorsichtig gingen sie weiter, auf die Kreuzung zu.
    Niemand bewegte sich mehr hier in der Umgebung, auch waren nur noch wenige Lichter eingeschaltet. Es war auch schon sehr spät, die Mitte der Dunkelperiode war längst überschritten.
    Auf leisen Sohlen erreichten sie die Kreuzung, bogen ab und liefen dann langsam auf das nächste Teilziel zu, auf die rasenbedeckte Fläche des Parks, der sie von der Rückwand des fraglichen Gebäudes trennte.
    Sandal flüsterte: „Quer über diese Fläche? Oder in der Dunkelheit?"
    Tahanka erwog schweigend das Für und Wider dieser Frage und entschied letztlich: „Sicherer ist die Dunkelheit. Dann können wir wenigstens einen Halbkreis überblicken. auf dem sich uns niemand unbemerkt nähern kann."
    „Angenommen."
    Die Brücke führte in einem leichten Bogen hinunter auf eine weiße Fläche aus Platten. von Büschen umstanden. Hier auf dem Bogen bewegten sich die Suchtiere, Hunde oder Wölfe oder jene Tiere, wie sie eben eines getötet hatten. Das war die berechenbare Gefahr - unberechenbare mochten dazukommen.
    Sie blieben einige Sekunden auf der freien Fläche stehen, sicherten und wandten sich dann in die Richtung der dunklen Mauerfläche.
    „Nicht zu schnell!" warnte Sandal.
    Längst hatte er wieder einen seiner Pfeile auf der Bogensehne.
    Er schlich entlang eine Reihe von Büschen durch die Dunkelheit, fünf Meter hinter ihm ging Tahonka-No, in jeder Hand ein Messer. Er drehte unablässig den Kopf.
    Bisher griff niemand an, nahm keines der Tiere ihre Witterung auf. Es war fast so gefährlich wie in einem unbekannten Dschungel, aber während es dort mit dem Angriff und der Abwehr getan war, würde hier ein Kampf andere Wächter heranlocken, und die Übermacht besiegte auch den besten Jäger.
    Ereignislos vergingen die Minuten.
    Sie gingen in einem weiten Bogen entlang der freien Fläche durch die Dunkelheit. und nur sehr selten raschelte das Laub unter ihren Schritten. Die Stiefel wurden naß vom Tau der Nacht - woher kam dieser Tau?
    Sie werden nachts das Oberteil des Schirmes öffnen oder zumindest durchlässigmachen dachte Sandal, und er war einer physikalisch exakten Beurteilung gar nicht einmal so fern.
    Sie erreichtern unangegriffen die Rückwand des Gebäudes, und hier mußten sie stehenbleiben. Es gab keine Öffnung.
    Systematisch tastete Tahonka-No die gesamte Rückwand ab, und Sandal stand daneben eng an das kühle Mauerwerk gedrückt und mit halb gespanntem Bogen.
    Als Tahonka wieder neben ihm stand sagte er bedauernd: „Wir müssen es an einem anderen Gebäude versuchen, oder aber im Durchgang zwischen zwei Bauten. Hier ist keine Öffnung."
    Sandal flüsterte: „Dafür kommen hier unsere Freunde, acht Stück. vvenn ich in der Dunkelheit richtig gezählt habe."
    Tahonka-No sah das Rudel der weißen Wolfsähnlichen und sagte: „Solange sie rennen, sind sie deine Feinde. Meine werden sie erst, wenn es zum Nahkampf kommt."
    Sandal lachte: „So werden vvir es halten, Partner."
    Er atmete geräuschvoll ein, und selbst dieses Geräusch genügte, um die Angriffslust des Wachtierrudels zu steigern. Fast lautlos, nur mit heraushängenden, blauen Zungen. kamen sie näher, in Keilformation.
    Sandal schoß innerhalb von sechs Sekunden vier Pfeile ab, jagte einen fünften los, als das Opfer nur noch sechs Meter von ihm entfernt war und zum Sprung ansetzte. dann warf er den Bogen

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