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0528 - Die Diener des gelben Götzen

Titel: 0528 - Die Diener des gelben Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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augenblicklich in Marsch Kurze Zeit später befanden sie sich in der leicht schwankenden Krone und halfen einander, die Matten auszuspanner und zu befestigen. Eine Stunde später schliefen sie fest - sie waren erschöpft genug.
    Der Tag dämmerte heran.
    Der Vortag des Eindringens ins Zentrum der Insel.
     
    *
     
    Es waren weniger die Anstrengungen des Kletterns, Rennens und Kämpfens, die sie so stark ermüdeten, sondern mehr die pausenlose Konzentration das dauernde Angespanntsein. Sie schliefen fast den ganzen Tag und wurden munter, als die.Sonne unterging. Der letzte Abschnitt stand bevor - heute abend würden sie das Zentrum der Kuppel, das Zentrum der Insel betreten.
    Und vielleicht den Fürsten des Schwarms treffen, Sandal Tolk hoffte es brennend.
    „Was ist in diesen Kuppeln, Tahonka-No?" fragte er „Ich weiß es ebensowenig wie du", sagte der Knöcherne. „Wir werden sehen."
    Sie packten ihre Ausrüstung ein und warteten, bis die meisten Wesen auf den Pfaden, den Straßen und den Flächen verschwunden waren. Dann erst konnten sie am dicken Stamm hinunterklettern. Sie hielten zehn Meter über dem Boden an.
    „Hier gibt es Angehörige aller Völker.". sagte der Knöcherne.
    „Nur kleine Purpurne sind nicht vorhanden."
    Sandal betrachtete die Szene, die vor ihnen lag und entgegnete: „Du hast recht. Woran mag das liegen?"
    Tahonka lachte kurz und meinte: „Ich weiß, es wird langsam langweilig aber ich habe keine andere Antwort: Ich weiß es auch diesmal nicht, Freund Sandal."
    Sie wunderten sich. Selbst tagsüber war in den ausgedehnten Parks kaum jemand zu sehen gewesen, von dem sie hätten behaupten können, er wäre krank oder versuchte, durch Spaziergange die Gesundheit wiederzuerlangen Nur hastende Diener aller Völkergruppen rannten und eilten über die Wege, Roboter hielten die Parks gepflegt.
    Also doch keine Kuppel, in der sich eine Klinik oder ein Krankenhaus befand?
    Sie wußten viel zuwenig, um sich in dieses Abenteuer wagen zu dürfen - aber Sandals Haß und Ehrgeiz trieben ihn vorwärts.
    „Los!" sagte Tahonka und ließ sich vom untersten Ast fallen.
    Sie standen jetzt vor einer der Säulenreihen. Völlig frei, vor Minuten waren sie aus der Deckung herausgetreten. Jetzt gingen sie langsam auf den nächsten kleinen Kuppelbau zu, klein deshalb, weil sie niedriger als die eben passierten Bauwerke waren, die Kuppeln selbst durchmaßen etwa zweihundert Meter und glichen so den Panzern riesiger Schildkröten.
    „Hörst du auch diese merkwürdigen Klänge?" erkundigte sich Sandal, als er seine Hand ausstreckte und die Säule berührte.
    „Ja."
    Die Säule bestand aus einem glasähnlichen Material, das angenehm kühl unter dem Handschuh war.
    Nach oben wo sie ohne Absatz in die Unterschale der Kuppel überging, schien sie sich zu verjüngen.
    Hätte Sandal jetzt die Farbmuster an den Wänden des großen Bauwerks sehen können, würde er gemerkt haben daß die Muster und die Klänge, die er hörte, in gewisser Weise übereinstimmten. So aber stocherte er mit einem Finger im Ohr und bemerkte: „Klingt ziemlich hoffnungslos, dieses Zeug."
    Es waren hohe Klänge, auf und abschwellend. die jäh abrissen und anderen Klangfiguren Platz machten.
    „Willst du lauschen oder weitergehen?" fragte der Knöcherne sarkastisch. „Wir geben hervorragende Zielscheiben ab."
    „Wie meist: Du hast recht!"
    Sandal ging vorsichtig weiter. Zwischen der ersten und der zweiten Säulenreihe war ein Zwischenraum von etwa zwei Metern, und die Säulen waren versetzt angeordnet, so daß man nicht in die Kuppel hineinsehen konnte.
    Die beiden Männer glitten schnell von Säule zu Säule, und schließlich standen sie neben den Säulen der sechsten, letzten und innersten Reihe. Vor ihnen breitete sich das Innere der Kuppel aus. Der Boden senkte sich, bildete eine Schüssel und stieg am gegenüberliegenden Ende wieder an, so daß sie genau die einzelnen Gegenstände sehen konnten. Sandal und Tahonka ließen sich nicht aufhalten, sondern gingen zwischen den Säulen außen um den kreisförmigen Raum herum. Sie blickten ständig nach beiden Seiten.
    „Die Dinge sehen aus, als wären sie auf vielen Planeten gesammelt worden!" sagte der Knöcherne.
    „Davon verstehe ich nichts", erwiderte Sandal ärgerlich.
    Es schien eine Art Ausstellung zu sein die mit Piastiken, mit Licht und Schatten, mit Bewegungen und rätselhaften Formen arbeitete. Es war nicht zu sagen, welchem Zweck diese etwa zweihundertfünfzig Dinge dienen sollten.

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