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0528 - Die Diener des gelben Götzen

Titel: 0528 - Die Diener des gelben Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dicht nebeneinander stehen ihre Schatten verschmolzen.
    „Ein Geräusch, das mir gar nicht gefällt!" murmelte der Jäger und griff nach dem Bogen. Alle seine Nerven und Muskeln waren gespannt, er glich einem sprungbereiten, witternden Raubtier.
    „Es klingt wie das Heulen kleiner Tiere."
    Sandal erinnerte sich an die Hunde oder an die jungen Wölfe, mit denen man auf Exota Alpha nach ausgebrochenen Gefangenen gesucht hatte. Er strengte sein Gehör an und unterschied eine Reihe von Geräuschen. Das Öffnen eines Tores oder einer Tür, einige Kommandos in schriller Sprache, dann das Tappen von vielen kleinen Füßen. Schließlich herrschte eine Weile lang Stille, die dann, ganz in der Nähe, durch ein heiseres Fauchen unterbrochen wurde.
    „Du hast recht, wenn du glaubst, daß sie Suchtiere freigelassen haben", meinte der Knöcherne leise. „Aber sie können nur auf dem Boden suchen - nicht klettern."
    Sandal nickte.
    „Hoffentlich „ Sie gingen weiter. Über ein Dach, dann entlang eines leeren Verbindungsganges zwischen zwei Häuserkomplexen dann wieder durch einen kleinen Park, der sich auf einer runden Platte befand, einige Meter hoch über dem Boden. Als sie an einem plätschernden Wasserbecken vorbeikamen, blieb Sandal stehen, schöpfte mit der Hand Wasser und begann zu trinken.
    „Weiter - nicht aufhalten. Wir müssen noch durch die großen Gebäude dort drüben", drängte der Freund.
    „Ja, ja". murmelte Sandal.
    Immer mehr kam er zu der festen Überzeugung. daß sämtliche Lebensäußerungen dieses Volkes, beziehungsweise aller Insassen des Schwarms, von einer panischen Angst um die reine Lebenserhaltung diktiert wurden. So wie eine Löwin ihre Jungen verteidigt nachdem sie geboren hatte. Wie ein Stamm Ameisen, der den Hügel um den gewaltigen Leib der Königin aufbaute und erbittert alles abzuwehren versuchte, was diesem Vorhaben sich in den Weg stellte Instinktgetrieben - und wenn es um das Leben der Herren des Schwarms ging dann mußten alle Sklavenvölker mit allem, was sie besaßen, auch diesem Zweck dienen.
    Sie waren wie Tiere, die einem Anführer folgten Wie eine gigantische Masse Lemminge, die durch die Galaxis zogen und kaum für die Verwüstung zur Rechenschaft gezogen werden konnten.
    Trotzdem: Es gab einen Weg, die Rache zu vollziehen und trotzdem nicht gegen diese Einsicht zu verstoßen.
    Der Fürst des Schwarms mußte gefunden und gezwungen werden ...
    Sandal stolperte über etwas, das er nicht genau erkennen konnte.
    „Vorsicht!" fauchte der Knöcherne. „Vorsicht!"
    Dann hörten sie unter sich und hinter sich eine Art Summer, der schnarrend lange Töne ausstieß. die eine Sekunde dauerten, mit zwei Sekunden lang Pause dazwischen.
    „Alarm!"
    Gleichzeitig begannen eine Ebene tiefer die Tiere zu hecheln und zu heulen.
    „Schnell weiter - geradeaus!" sagte Tahonka und rannte los.
    Sie liefen nacheinander einen schmalen geschwungenen Gang entlang, der sich über einer Brücke spannte. Unter ihnen waren die Kronen kleiner Bäume. Als die Brücke und ein Doppeltau, das die Konstruktion hielt sich kreuzten, flankte der Knöcherne seitlich über das Geländer.
    Sandal wollte ihm folgen, aber am andern Ende des Ganges tauchte ein kleiner Purpurner auf, dessen Haut aus lauter knöchernen Platten zu bestehen schien.
    Sie wirkten wie Schindeln, dachte Sandal Er bückte sich im Laufen, zog eine der Messer aus dem Warensilo und schleuderte es mit aller Kraft. Gleichzeitig warf er sich hin, der Bogen rutschte neben ihm auf dem glatten Boden.
    Krachend fuhr ein Schuß dicht über Sandals Kopf hinweg und schmolz eine breite Bahn in den Boden.
    Als Sandal seine Vorwärtsrolle beendet hatte, sah er, wie der kleine Purpurne seitwärts gegen das Geländer kippte, zusarnmensackte und dann in den Verstrebungen hängenblieb.
    Sandal machte einen Satz, kippte den Leichnam nach unten und wartete nicht auf das Geräusch des Aufpralls. Er folgte Tahonka-No und rannte auf dem dicken Seil sehr sicher zehn Meter weit schräg nach oben, dann erst verlor er das Gleichgewicht.
    „Meine Hand!"
    „Danke."
    Tahonka-No zog ihn wieder in die Senkrechte und aneinander festgehalten, liefen sie langsam das Doppelseil hinauf und setzten sich, verborgen hinter Zweigen und im Lichtschutz einer Haussieite in die Trägerkonstruktion.
    „Ich bin gestolpert", sagte Sandal, „und dann, ging dieser Summer los."
    Um sie herum herrschte beträchtliche Aufregung. Überall schalteten sich vielfarbige Lichter an, traten

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