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0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bolanda.
    Sie schwiegen und lauschten.
    Und dann hörten sie es alle.
    In der Luft lag ein Brummen, das von irgendwo und doch von überall zu kommen schien. Es wurde ständig lauter und schwoll bald zu einem ohrenbetäubenden Lärm an.
     
    7.
     
    Ich war mir von Anfang an klar, daß man mich der Ketzerei beschuldigen wird, aber selbst auf die Gefahr hin, daß man mich, Vanilla Dutch, nicht für das Amt der Schmerzensreichen Mutter kandidieren läßt, sage ich frei heraus: Dianen, unterwerft nicht den Mann, sondern unterwerft euch ihm... Die Allerweiblichste möge uns davor bewahren, daß einmal unser Schicksal von einem degenerierten und verweichlichten männlichen Wesen abhängt.
    Es war ein erhebender, ein majestätischer Anblick.
    Und doch - er war auch beängstigend.
    Zuerst waren am Horizont einige winzige Punkte aufgetaucht - zehn, fünfzehn, zwanzig -, die sich über den Himmel schoben.
    Aber es wurden mehr, viel mehr. Fünfzig. Hundert ...
    Je näher sie kamen, desto größer wurden sie. Aus winzigen Mücken wurden große Vögel. Flugzeuge. Tausend Flugzeuge! In vorderster Front flogen die kleinen, flinken Düsenjäger in Keilformation. Sie bildeten zwanzig Keile zu je fünfundzwanzig Einheiten.
    Dahinter kamen die leichten Kampfflieger, die hauptsächlich für die Bekämpfung der Bodentruppen eingesetzt wurden. Sie bildeten acht Reihen zu je fünfundzwanzig Einheiten.
    Ihnen folgten dichtauf die Mittelstreckenbomber - insgesamt zweihundert Einheiten. Dann kamen die Truppentransporter und die schweren Langstreckenbomber, dahinter wieder Düsenjäger.
    Insgesamt tausend Flugzeuge!
    Das war aber erst die erste Kampfstaffel. Dahinter folgte die zweite Kampfstaffel.
    Wieder tausend Flugzeuge. Düsenjäger, Mittel- und, Langstreckenbomber, Kampfflugzeuge, Truppentransporter.
    Dann kam die dritte Kampfstaffel...
    Der Himmel war schwarz von Flugzeugen. In der Luft lag ein ohrenbetäubendes Donnern.
    „Das ist unsere Luftflotte!" schrie Vanilla begeistert.
    Der MANN betrachtete sie prüfend. Er stellte, wie schon so oft seit dem Eintreten der Verdummung, wieder einmal fest, daß sich Vanilla grundlegend geändert hatte. Jene Vanilla, die die Abhandlung über den achtzigjährigen Krieg geschrieben hatte, war eine ganz andere gewesen.
    Die Flugzeuge der virilistischen Armee kamen von Norden und flogen nach Süden - auf die Hauptstadt Gournee zu.
    Plötzlich tauchten aber auch am westlichen Horizont Flugzeuge auf. Als der MANN Vanilla darauf aufmerksam machte, fluchte sie wild.
    „Das sind Feinde!" schrie sie über den Motorenlärm der Flugzeuge hinweg. „Einheiten der Neogolistinnen oder der Egotistinnen."
    Ihre Wut schwand schnell. Sie lachte wild.
    „Wenn schon! Laßt sie kommen und gleich hier ihre Niederlage erleben."
    Und dann begann der größte Luftkampf in der ereignisreichen Geschichte der Amazonenwelt Diane.
    Es war eine Auseinandersetzung ohne Konzept und ohne Strategie. Die verdummten weiblichen Piloten, die gerade genug Intelligenz zurückerhalten hatten, um die Instrumente ihrer Maschinen zu bedienen, besaßen nicht die nötigen Voraussetzungen, um taktische Manöver durchzuführen. Sie flogen dem Feind entgegen und schossen blindwütig drauflos.
    Die ersten Flugzeuge trudelten ab, lange Rauchfahnen hinter sich nachziehend.
    Die kleinen, wendigen zweimotorigen Maschinen schwirrten wie wütende Hornissen durch die Luft, schossen ihre tödlichen Geschoßgarben in die feindlichen Linien, schwenkten ab und griffen wieder an. Die schweren, behäbigen Bomber und die Truppentransporter waren die willkommensten Ziele. Ihre Reihen lichteten sich am schnellsten.
    Über diesem Kampfgetümmel zogen die Düsenjäger ihre weiten Schleifen. Sie waren einfach zu schnell, um sich am Kampf Flugzeug gegen Flugzeug beteiligen zu können. Sie begnügten sich damit, die feindlichen Reihen zu überfliegen und sie mit ihren MG-Salven und Raketengeschossen zu bedecken.
    Manchmal geschah es auch, daß sie auf ihre Gegner zuflogen und sie einfach rammten.
    Es war ein sinnloser Kampf der Dianen. Kennzeichnend für den ganzen Krieg - und bezeichnend für die Verdummung der Dianen.
    Wahrscheinlich wäre dieser Luftkampf noch endlos weitergegangen, wenn nicht ein unheimlicher und unerklärlicher Zwischenfall eine vorzeitige Entscheidung herbeigeführt hätte.
    Hoch über den sich bekämpfenden Flugzeugen erschienen plötzlich seltsame, riesige, zylinderförmige Gebilde. Es schien, als speie sie der Himmel selbst aus.
    Der MANN

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