0530 - Die Sternenflut
zeigte auf den Nagezahn und fragte: „Ist das ein Milchzahn?"
„Der wird nicht sauer", antwortete Gucky schnell. „Ich dachte eher an die Zähne von Irmina."
Er zeigte auf die Metabio-Gruppiererin, die in die Messe gekommen war.
„Wie bitte?" fragte die Biochemikerin. „Ich verstehe nicht, wovon die Rede ist."
Gucky lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er blickte Irmina Kotschistowa an und kam zu dem Schluß, daß es sich nicht lohnte, mit einer jungen Terranerin über Zähne zu diskutieren.
Toronar Kasom betrat den Raum. Der Ertruser blieb vor dem Tisch stehen. Seine linke Hand ruhte auf dem Mikrogravitator an seinem Gürtel. Das Gerät war auf 3,4 geingestellt und vermittelte dem Feuerleitoffizier damit die gewohnte Schwerkraft.
„Der Plan steht jetzt fest", erklärte er. „Ich habe eben mit Rhodan gesprochen. Wenn die GOOD HOPE II das OPUS-Nurmo-System erreicht hat, werden wir das Schiff mit den Raumlinsen verlassen. Nur so werden wir voraussichtlich vermeiden können, daß wir geortet werden. Die GOOD HOPE II und die INTERSOLAR werden sich zurückziehen. Die" beiden Raumschiffe dürfen auf gar keinen Fall gefährdet werden."
„Auf welchem Planeten werden wir landen?" fragte Tahonka-No. Seine Stimme klang guttural und laut. Als er einen Arm bewegte, ertönte abermals ein feines Quietschen. Nur Gucky hörte es.
Er zuckte wie unter einem körperlichen Schmerz zusammen.
Besorgt blickte er den Knöchernen an.
„Das steht noch nicht fest", antwortete Kasom. „Ich vermute jedoch, daß wir zunächst den Eisplaneten anfliegen werden. Eine Begegnung mit den Kartas ist nicht unbedingt ratsam."
*
Während die INTERSOLAR zurückblieb, flog die GOOD HOPE II nach einem kurzen Linearmanöver in das System OPUS-Nurmo ein.
Perry Rhodan beobachtete auf den Bildschirmen in der Kommandozentrale, wie die Mitglieder der 5. Kolonne in die Raumlinsen stiegen.
Die langgestreckten Ellipsen waren so flach, daß zwei Menschen nur eng nebeneinander darin liegen konnten. Die Raumfahrzeuge, die für den Einsatz innerhalb eines Sonnensystems gedacht waren, verfügten über ein sehr starkes Impulstriebwerk, das allerdings nur einfach lichtschnell war. Bei einer Länge von sechs, einer Breite von zwei und einer Höhe von 1,4 Metern nahm das Triebwerk den meisten Platz in Anspruch.
Atlan und Irmina Kotschistowa, Alaska Saedelaere und Fellmer Lloyd, Matka Krovzac und' Tahonka-No hatten sich bereits in ihre Raumlinsen begeben. Sie lagen auf den Konturlagern und überprüften die Geräte. Einer nach dem anderen meldete sich startbereit.
Toronar Kasom, der Ertruser, hatte einige Schwierigkeiten, seinen mächtigen Körper durch die Einstiegsluke zu bringen. Bei einer Körpergröße von 2,51 Metern und einer Schulterbreite von 2,13 Metern gehörte einiges Geschick dazu, in das Kleinstraumschiff zu kommen. Gucky stand vergnügt vor dem Einstieg und erteilte dem Feuerleitoffizier gute Ratschläge. Als Kasom in der Linse lag, füllte er den Innenraum fast vollständig aus. Gucky teleportierte hinein. Er fand neben dem Kopf des Umweltangepaßten noch ein kleines Plätzchen, das für ihn ausreichte.
Kasom fuhr das Einstiegsschott zu und meldete wenig später Startbereitschaft.
Sekunden darauf schossen die vier Raumlinsen aus dem Hangar und entfernten sich schnell von der GOOD HOPE II.
Perry Rhodan blickte auf die Ortungsschirme, auf denen die Reflexe sehr schnell kleiner wurden.
Langsam wandte er sich ab und erteilte den Befehl, die GOOD HOPE II in die Ortungsdeckung der Sonne OPUS-Nurmo zu bringen.
Auf einem der Bildschirme war Nurmo III schwach zu erkennen.
Dahinter dehnte sich der Schwarm aus. Er flimmerte und strahlte so stark, daß er den dritten Planeten der blaßgelben Sonne dieses Systems nahezu überdeckte. Der Schwarm war jetzt nicht nur durch die Ortungsgeräte zu erkennen, sondern war auch optisch ausgezeichnet auszumachen. Das ungeheure Geflimmer und Gewimmel dieses Gebildes füllte den gesamten Blickbereich der Außenrandgalaxis aus. Der Schwarm hatte hier an der vordersten Kopfrundung eine Breite von annähernd 820 Lichtjahren. Er raste so schnell heran, daß für die Männer in der GOOD HOPE II der Eindruck einer über sie herabstürzenden Kristallwand entstand.
Was würde geschehen?
Würde der Schwarm das OPUS-Nurmo-System in sich aufsaugen? Er konnte sicherlich einige Sterne und Sonnensysteme in sich aufnehmen und mitreißen.
Je tiefer er jedoch in die Galaxis eindrang, desto größer wurde die
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