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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beeinträchtigt. Hier aber…«
    »Es gibt immer wieder Dinge, die den einfachen Menschen höchst erfreuen«, stellte Nicole sarkastisch fest. »Kommen wir denn überhaupt wieder hier 'raus? Ich meine, ehe Stygia diese Sphäre einfach wieder löscht und wir damit ebenfalls gelöscht werden?«
    Merlin gab sich einen Ruck. »Mit diesem Problem werde ich mich befassen, wenn es an der Zeit ist. Wir sind hergekommen, um Sid Amos zu helfen, und das sollten wir zunächst versuchen. Vielleicht ergibt sich die Lösung dabei ganz von selbst.«
    »Du hättest Berufspolitiker werden sollen«, sagte Nicole. »Mit einem einfachen ›Nein‹ hättest du wesentlich mehr erheblich kürzer ausgesagt… Prachtvolle Aussichten! Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen - außer einem geruhsamen und glücklichen Leben an einem sicheren Ort auf der Erde…«
    »Ich werde versuchen«, versprach Zamorra, »eine Spur von Sid Amos zu finden. Und wenn es nur ein winziger Hauch ist…«
    Er umfaßte das Amulett fester und begann, der magischen Silberscheibe eine Reihe bestimmter Befehle zu erteilen.
    ***
    Asmodis konnte nicht sagen, wie lange der Ritt andauerte. Irgendwie hatte er das Gefühl für die Zeit verloren. Aber er saß recht unbequem auf dem Rücken des Reittieres. Das schwarzpelzige Biest glich weitgehend einem irdischen Pferd, besaß aber, beginnend auf der Stirn über den ganzen Hals und Rücken bis hin zum Schweif einen Kamm aus gewaltigen, leicht gekrümmten Knochenstacheln, die aussahen, als hätte jemand sie Nashörnern gestohlen. Kopf und Hals des Tieres war dabei mit weiteren Stacheln künstlich geschmückt. Der Sattel war so gearbeitet, daß er die Spitzen der Hörner abdeckte, so daß die Amazonen leidlich bequem reiten konnten; nur etwa eine Handspanne höher, als Asmodis es von Pferden her kannte. Dummerweise fand er selbst auf dem Sattel keinen Platz, sondern war dahinter festgebunden worden und mußte nun während des gesamten Rittes zusehen, wie er zwischen zwei der nicht sonderlich weit auseinanderstehenden Stacheln sitzen konnte, ohne verletzt zu werden. Ein wenig konnte er zwar seine Körperform der unglücklichen Sitzposition anpassen, aber diese Veränderung kostete ihn wieder Kraft, und sobald er abstieg, mußte er sie rückgängig machen, weil er sonst nur unter Schwierigkeiten würde gehen können.
    Nebenbei hatte er auch noch alle Mühe, aufrecht sitzend sein Gleichgewicht zu halten, weil man ihm die Arme auf den Rücken gebunden hatte. So konnte er sich nicht einmal an der vor ihm sitzenden Amazone festhalten.
    Sie passierten einzelne Gehöfte und zwei kleine Dörfer, bis schließlich etwas vor ihnen auftauchte, das auch für Asmodis' Begriffe einigermaßen nach einer Stadt aussah. Eng aneinandergeduckt präsentierten sich die kleinen Häuser, und in der Mitte ragte ein gewaltiger Palast auf. Seine Mauern waren konturlos schwarz, schienen jegliches Licht zu schlucken, und die Zinnen der Türme berührten fast den dunklen Himmel.
    Offensichtlich regierte dort jene ominöse Kaiserin.
    Allmählich entstand in Asmodis ein Verdacht. Er ahnte, wer diese Kaiserin sein mochte…
    ***
    Zamorra fühlte, daß das Amulett äußerst träge reagierte. Es schien, als müsse es sich erst gründlich überlegen, ob es seinen Befehlen gehorchen sollte oder nicht. Es unterliegt ebenfalls der Dämpfung, erinnerte er sich. Es funktionierte also nur mit halber Kraft, möglicherweise mit noch viel weniger. Wenn selbst Merlin blockiert wurde…
    Dennoch mußte er es auf diese Weise versuchen. Er hatte keine andere Möglichkeit. Aber sehr schnell wurde ihm klar, daß er Kraft vergeudete, die ihm durch den Versuch entzogen wurde, ohne daß er ein brauchbares Resultat erhielt.
    Laß es, vernahm er plötzlich wieder die telepathische Stimme des künstlichen Amulett-Bewußtseins.
    Es war, als »höre« er sie durch einen Schallschutz hindurch. Das bedeutete, daß auch Telepathie abgedämpft wurde…
    Verbrauche deine Kraft nicht, die du vielleicht später noch dringend benötigst, mahnte das Amulett. Die Übersetzung dessen, was ich erkenne, in von dir wahrnehmbare Begriffsbilder ist gestört.
    Ich teile es dir lieber so mit: Asmodis war hier, wurde aber gleich wieder weiterbefördert. Unter Schwierigkeiten kann ich den Zielpunkt erfassen. Wenn ich ihn Merlin übermitteln kann, ist er vermutlich in der Lage, uns an den neuen Ort zu bringen. Dazu muß ich aber Berührungskontakt zu ihm haben. Die telepathische Übermittlung kostet hier

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