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0532 - Der Blutschwur

0532 - Der Blutschwur

Titel: 0532 - Der Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird es schlimm.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Bis dahin möchte ich einen Quell gefunden haben, aus dem ich Kraft schöpfen kann.«
    Ich enthielt mich einer Antwort und schaute aus dem Fenster. Wir rollten schon eine Weile am Ufer des Flusses entlang. Er sah in der Finsternis aus wie eine schwarze Schlange, die ihren breiten Körper durch die Altstadt von Zagreb schob.
    Ich sah Schiffe am Ufer vertäut. Auf einigen brannten schwache Positionsleuchten. Ihr Schein erreichte auch die schwarze Wasserfläche und zerfaserte durch zu einem gelbweißen Schleier.
    »In die nächste Straße müssen wir«, erklärte Michael Mitic, »dann sind wir am Ziel.«
    Er ging bereits mit der Geschwindigkeit herunter. Ein Eckhaus erschien an der Einmündung. Es war neu gebaut worden und sah häßlich aus, weil es einfach nicht zu den übrigen Häusern paßte.
    Viel zu hoch und auch zu grau. Mitic lenkte den Wagen in die schmale Straße. Das Pflaster war an einigen Stellen aufgerissen. Eine Warnanlage kennzeichnete die Baustelle. Wir umrundeten sie. Mitic schaltete das Fernlicht ein. Wir entdeckten zwei parkende Autos, aber einen Menschen sahen wir nicht. Ich schaute auf die Uhr.
    Drei Stunden nach Mitternacht schon.
    Bald würden die ersten wieder aufstehen, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Dieses Gebiet der Altstadt aber lag in einem tiefen Schlummer.
    Nur hinter wenigen Fenstern brannte Licht. Auf der anderen Seite, unter einem schrägen Dachgiebel, waren zwei Fenster erleuchtet.
    Direkt vor dem Reisebüro fanden wir einen Parkplatz. Der Motor lief mit einem leisen Stottern aus. Mitic nickte mir zu und schaute an mir vorbei. »Da ist es.«
    Wir stiegen aus.
    Suko und ich standen als erste vor dem schmalen Schaufenster.
    Links neben dem Reisebüro befand sich ein Lokal. Mehr ein Stehimbiß, rechts davon nur ein Wohnhaus.
    Ich brachte mein Gesicht dicht vor die Schaufensterscheibe und sah mir die Auslagen an.
    Es war nichts Verdächtiges festzustellen. Sosehr ich mich auch bemühte, einen Hinweis auf die Finsteren fand ich nicht. Die Auslagen waren völlig normal.
    Plakate, die für Indien warben. Sie zeigten schöne Menschen, die vor prächtigen Palästen saßen und dem Betrachter entgegenlächelten. Für Indien wurde perfekt geworben.
    Der Eingang befand sich neben dem Schaufenster. Mitic hielt sich dort auf. Er hatte bereits die Klinke der Tür probiert und sagte: »Wir müssen sie aufbrechen.«
    »Lassen Sie mich mal«, bat Suko und drückte den Kollegen zur Seite.
    Der Inspektor hatte bereits sein »Besteck« hervorgeholt. Im Licht seiner Bleistiftleuchte besah er sich das Schloß.
    »Und?« fragte ich.
    »Kein Problem, das schaffen wir leicht.«
    Wir ließen Suko in Ruhe. Er werkelte nicht lange am Schloß herum. Sehr bald schon hatte er es offen. Wir hörten ein leises Schnacken, und Suko drückte die Tür nach innen. Er betrat auch als erster den Laden. Beobachtet hatte uns niemand, auch von unseren Feinden sahen wir nicht einen Absatz.
    Ich drückte die Tür wieder zu.
    Der Laden war eng. Es roch muffig. Geteilt wurde er durch eine Theke, die so breit war, daß auf ihr die gestapelten Prospekte Platz fanden. Hinter der Theke sahen wir zwei Schreibtische, Schreibmaschinen ebenfalls und einen kleinen Computer. In den Regalen lagerte ebenfalls noch Material.
    »Sieht harmlos aus«, bemerkte Suko.
    Ich leuchtete den Boden ab, um nach Spuren zu suchen. Wenn viele Menschen so einen Laden betraten, dann mußten sie einfach Spuren hinterlassen. Hier war nichts zu sehen.
    Mitic hatte einen Durchgang in den Hinterraum entdeckt. Er war durch einen Vorhang geschlossen. Als er ihn zur Seite schob, klingelten die Ringe über die Stange hinweg. Er ließ ihn halboffen und schaltete im Hinterraum das Licht ein.
    »Was ist denn da?« rief ich.
    »Ein Lager.«
    Drei Sekunden später sah ich es selbst. Neben Mitic war ich stehengeblieben und schaute mich um.
    Auch hier wies nichts auf die Existenz der Finstern hin. Alles war normal.
    Wir suchten das Lager ab, denn auch Suko hatte es betreten.
    Verschlossene Kartons standen übereinander. Alte Prospekte und Plakate hatte man in einen großen Karton hineingestopft, der fast eine gesamte Wandbreite einnahm.
    An der linken Wand sahen wir noch ein Regal. Dort hatten völlig normale Putzmittel ihren Platz gefunden. Zeug, mit dem man den Boden reinigen konnte oder auch Fenster blank bekam.
    Mitic schaute mich an. Er hatte seine Stirn in Falten gelegt und hob die Schultern. »Sieht nicht gut aus

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