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0532 - Der Blutschwur

0532 - Der Blutschwur

Titel: 0532 - Der Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das stimmte auch. Ich dachte nicht einmal an eine Gefahr, sosehr hatte mich der Fall deprimiert.
    Das war mein Fehler…
    ***
    Michael Mitic fürchtete sich davor, das Schlafzimmer zu betreten.
    Dann würde er Jolanda wieder sehen, wie sie so regungslos auf dem Bett lag.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Gern wäre er mit einer anderen Nachricht zurückgekehrt, so aber blieben ihm nur Depressionen und Trauer.
    Im Hals spürte er wieder das verdammte Würgen, als er auf die Tür des Schlafzimmers zuging. Wenn er Luft holte, schmerzte seine Brust. Er war mit sich selbst unzufrieden, denn er hatte es zu verantworten, daß der Mörder seiner Frau entkommen war. Er hätte nicht auf die Engländer hören und einfach schießen sollen.
    Sehr vorsichtig, als wollte er die Ruhe der Toten nicht stören, öffnete er die Tür.
    In dem Raum brannte kein Licht. Durch das Fenster fiel bereits schwach das Grau der beginnenden Morgendämmerung. Er fand sich auch so zurecht und wollte der Andacht des Todes genüge tun.
    Deshalb verzichtete er darauf, die helle Lampe einzuschalten, statt dessen holte er zwei Kerzen aus einer Schublade. Er zündete die Dochte an, ließ ein paar Tropfen von dem flüssigen Wachs auf den Nachttisch fallen und stellte die Kerzen dann hinein.
    Sie leuchteten der Toten ins Gesicht und nahmen dem Ausdruck etwas von seiner Starrheit.
    Jetzt sah Jolanda aus, als würde sie schlafen. Er konnte einfach nicht anders, beugte sich über sie und streichelte ihr Gesicht. Die Haut war schon kalt geworden, wie die einer in einem Park stehenden Steinplastik.
    »Ich werde dich nie vergessen, Liebste«, sagte er leise mit einer rauhen Stimme. »Du wirst mir fehlen, glaub mir. Ich…«
    Plötzlich hörte er das Geräusch.
    Genau hinter ihm, wo der Schrank stand.
    Mitic war durch den Anblick seiner toten Frau zu sehr abgelenkt, sonst hätte er bestimmt schneller reagiert. So fuhr er herum, als es schon fast zu spät war.
    Die Gestalt hatte sich im Kleiderschrank neben dem Eingang versteckt gehalten und jetzt die Tür aufgehalten.
    Es war eine junge Frau – Dunja! Diejenige, die den Blutschwur geleistet hatte.
    In der Hand hielt sie ein Messer.
    Und sie zischte Mitic ins Gesicht. »Ich habe es getan. Ich habe sie getötet!«
    Der Mann begriff kaum und wußte dennoch, daß seine Frau damit gemeint war.
    Urplötzlich drehte er durch.
    Trotz des Messers griff er an!
    ***
    Er hatte rot gesehen, er war wie von Sinnen. Er zog nicht einmal seine Waffe und ging mit bloßen Händen auf das Mitglied der Finsteren los. Die beiden prallten zusammen. Mitic spürte unter seinen zupackenden Fingern den Stoff der Kleidung, aber auch die Haut, und er sah, daß ihm etwas Blitzendes entgegengeschoben wurde.
    Das Messer!
    Er schrie, der Schmerz wühlte in seinem Innern, er schlug weiter, bekam wieder einen Stich mit, schrie noch immer, kippte nach vorn, blutete, sah den weghuschenden Schatten nicht mehr und kroch in seiner wilden Verzweiflung über die Schwelle.
    »Der Blutschwur! Ich habe ihn erfüllt! Ich habe ihn erfüllt…« Es waren die letzten Worte, die er vernahm. Auf einmal wurde es dunkel um ihn …
    ***
    Der Schrei alarmierte uns.
    Suko und ich hatten beide wie apathisch in den Sesseln gehockt.
    Als wir den Ruf aber hörten, jagten wir in die Höhe, denn wir wußten sofort, wer ihn ausgestoßen hatte.
    Michael Mitic!
    Und wir wußten auch, wo er sich befand. Der Weg zum Schlafzimmer war uns nicht fremd.
    An der Tür prallten wir fast noch zusammen, weil jeder von uns der erste sein wollte.
    Im Gang hatte ich die Spitze übernommen und stoppte bereits nach wenigen Schritten, noch bevor ich die Schlafzimmertür erreicht hatte.
    Ein Körper lag über der Schwelle. Die Beine befanden sich noch im Schlafraum, der Oberkörper lag bereits im Gang, und wir sahen auch das Blut, das sich ausgebreitet hatte.
    Ich ging neben Mitic in die Knie, erschrak, als ich das bleiche Gesicht sah. Ich stellte fest, daß er noch lebte und brüllte Suko zu, einen Arzt zu alarmieren.
    Das tat er auch.
    Für uns wurde die Zeit wahnsinnig lang. Wir hatten versucht, die Blutungen zu stoppen. So ganz gelang es uns nicht. Uns war klar, daß sich Mitic noch auf der Schwelle vom Leben zum Tod befand.
    Der Arzt kam. Rotlicht, Sirene.
    Noch im Wagen bekam der Mann eine Blutübertragung, wir aber konnten nichts tun und hatten es nicht einmal geschafft, denjenigen zu verfolgen, der sich für diese Tat verantwortlich zeigte.
    So wenig erfolgreich wie dieser war fast nie

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