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0532 - Der Blutschwur

0532 - Der Blutschwur

Titel: 0532 - Der Blutschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefallen.«
    »Ja, ja…«
    Ich glaubte ihm nicht, aber ich dachte auch nicht weiter darüber nach, da ich mich mit anderen Problemen beschäftigte. Irgendwie wurde ich den Eindruck nicht los, daß die Finsteren zwar aus eigenem Antrieb handelten, aber trotzdem unter einer gewissen Kontrolle standen, obwohl ich ihren Anführer nicht entdeckte.
    Hielt der Dekan Diavolo sich bewußt zurück, oder war er gar nicht erschienen?
    Die Darkers hatten die gleiche Haltung eingenommen. Sie standen unbeweglich, die Hände lagen flach an den Außenseiten der Oberschenkel. In ihren Gesichtern rührte sich nichts. Sie hatten sich vollkommen in der Gewalt, und ich mußte zugeben, daß ich diese Art irgendwie bewunderte. In ihren Haltungen erinnerten sie mich an eine Gruppe, die ich mal im TV gesehen hatte.
    Sie nannten sich »Living Dolls«, die lebenden Puppen und waren tatsächlich in der Lage, sich zu verhalten wie Schaufensterpuppen.
    Man konnte sie an- und ausziehen, ohne daß sie auch nur einen Muskel in ihrem Gesicht bewegten.
    Mein Blick richtete sich auf ihre Gesichter und dort besonders in die Augen.
    Waren die Pupillen des Dekans lehmgelb gewesen, so war das bei seinen Dienern anders. Ihre Pupillen wirkten wie kleine, dunkle Teiche, über die hin und wieder der Lichtreflex einer Kerzenflamme zuckte.
    Was hatten sie vor? Auf wen warteten sie?
    Mitic wurde immer unruhiger. »Wir sollten hingehen und ihnen Fragen stellen!«
    »Nein!«
    »Sinclair, ich…«
    »Bitte!«
    »Schon gut, schon gut!«
    Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, ging jedoch davon aus, daß seit dem Erscheinen der Darkers ungefähr zwei Minuten vergangen waren. Eine Zeitspanne, in der sich tatsächlich nichts weiter ereignet hatte. Das wiederum änderte sich.
    Innerhalb des größten, halbrunden Höhleneingangs in der Wand entstand eine Bewegung. Der Eingang bildete ein tiefschwarzes Loch, aber dort bewegte sich eine schattenhafte Gestalt. Wir alle rechneten damit, daß der Dekan Diavolo erscheinen würde, und wir drei irrten uns gewaltig. Nicht er erschien, sondern eine hochgewachsene, ganz in Schwarz gekleidete Gestalt, die ich auch vom Friedhof her kannte.
    Ich hatte in ihr so etwas wie den Vertreter des Dekans vermutet und schien damit richtig zu liegen.
    Er löste sich aus dem Dunkel des Höhleneingangs, bis er in das Licht zweier Kerzen geriet, die ihn von beiden Seiten anleuchteten, so daß wir mehr von ihm sehen konnten.
    Das Alter dieses jungen Mannes war schlecht zu schätzen, er stach trotz der fast uniformen Kleidung von den anderen ab. Möglicherweise war es die Größe, bestimmt aber die Haare, die er gegelt hatte.
    In langen, schwarzen Zöpfen wuchsen sie zu beiden Seiten des Gesichts den Schultern entgegen.
    Das Gesicht zeichnete sich durch die hochstehenden Wangenknochen aus. Zudem besaßen die Augen im Ansatz eine Mongolenfalte. Sie standen leicht schräg, so daß der Mann im Gesicht einen asiatischen Touch bekam.
    Breite Schultern, schmale Hüften. Eigentlich besaß er eine ideale Figur. Er hatte die Arme angewinkelt. Auf den Händen trug er einen Gegenstand, der für die Finsteren von großer Bedeutung war.
    Den schwarzen Schwan!
    Dann begann er zu sprechen. Er tat uns dabei den Gefallen, die Worte in Englisch zu sagen. »Ich bin Goran und heiße euch in unserem Refugium willkommen…«
    »Den kenne ich!« flüsterte Mitic. »Verdammt, den kenne ich!«
    »Woher?«
    »Nicht persönlich, aber Maria hat von ihm gesprochen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist er der Assistent dieses verfluchten Dekans. Ja, das ist er!«
    Kein Professor oder Lehrmeister ohne seinen Assistenten.
    Weshalb sollte es bei Dibbuk anders gewesen sein?
    Goran war mit seiner Begrüßung noch nicht fertig. Er fügte noch einige inhaltsschwere Worte hinzu. »Und ich bin gekommen, um euch hier sterben zu sehen. Wir werden das vollenden, was wir auf dem Friedhof nicht geschafft haben…«
    ***
    Seine Worte verhallten. Wir hatten sie vernommen. Suko warf mir einen Blick zu, der nichts anderes besagte, als daß er mit einer ähnlichen Ansprache gerechnet hatte.
    So etwas war uns schon oft versprochen worden. Bisher hatten wir es immer geschafft, die Vorsätze zu vereiteln. Wir ließen uns auch nicht provozieren und blieben ruhig stehen.
    Bis auf Mitic!
    Er war innerlich aufgewühlt, der Tod seiner beiden Familienangehörigen hatte ihn nervlich fertiggemacht. »Du willst uns töten?« schrie er. »Hast du schon getötet?«
    »Ja.«
    »Dann bist du es wohl gewesen, der meine

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