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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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magnetisches Partikel. Der Elementarspeicher der Organik war dagegen ein submikroskopisches Molekül. Dazwischen lag ein Unterschied von acht bis zwölf Größenordnungen. Es bedurfte eines Fingerhuts voll organischer Materie, um denselben Betrag an Information zu speichern, der im positronischen System Raum von der Größe eines mittleren Bürogebäudes beansprucht hätte.
    Allerdings waren die Nachteile organischer Rechensysteme fast ebenso überzeugend wie ihre Vorteile. Sie waren langsam.
    Organische Signale sind in die Klasse der Nervenimpulse einzureihen und bewegen sich im Vergleich zu positronischen Signalen wie eine Schnecke neben einem Windhund. Die Erfassung eines Bits, des letzten, unteilbaren Bruchteils der Information, nahm im organischen System mehrere Millisekunden in Anspruch. Die Positronik schaffte es in ebenso vielen Pikosekunden.
    Daß es die beiden Konzepte einander vollkommen ergänzte, war vom ersten Augenblick an offenbar gewesen. Wo immer der Schwerpunkt auf umfangreichem Speichervermögen lag - wie zum Beispiel bei wissenschaftlichen Datenbänken - da überwog die Organik der Inpotronik. Wo dagegen auf Schnelligkeit Wert gelegt wurde - etwa bei den Kontroll- und Steuerrechnern von Raumschiffen - da gewann die Positronik die Oberhand.
    ASAC hatte, bevor Admiral MynCahit den Rechner von seinem organischen Bestandteil getrennt hatte, zu knapp zehn Prozent aus Organik bestanden. Das entsprach dem Verwendungszweck des Rechners. Um komplizierte Trainingsprogramme, bei denen es darauf ankam, daß Menschen unter Tausenden verschiedener Bedingungen Sekunden schnell und richtig reagierten, zu kontrollieren, dazu bedurfte es der Geschwindigkeit, die nur positronische Rechengehirne besaßen.
    Major Bannerman holte seine drei Gäste in deren Quartier ab.
    In einem automatisch gesteuerten Gleiter fuhren sie zu einem zweistöckigen Gebäude, das sich unmittelbar neben dem Koloß des eigentlichen Hauptquartiers erhob und mit diesem durch mehrere geschlossene Laufgänge verbunden war. Bannerman führte seine Begleiter durch einen Vorraum in eine Rundhalle, in der sich vor den Blicken der Betrachter der übliche Betrieb des Kontrollraums eines Rechenzentrums abwickelte. Männer und Frauen saßen vor Schaltpulten und Bildgeräten, Lichter blinkten, und aus Lautsprechern kamen halblaute, kodierte Anweisungen.
    Orin Ellsmere verbarg seine Enttäuschung nicht. Er hatte sich den Betrieb größer vorgestellt. Bislang hatte er mit Rechnern nicht allzuviel, zu tun gehabt, das war Hollis und zum Teil auch Pollacks Sachgebiet. Aber er hatte sich von der Zentrale, die das riesige Rechengehirn von USTRAC kontrollierte, ein anderes Bild gemacht.
    Bannerman mußte den Ausdruck von Enttäuschung in seiner Miene wahrgenommen Haben.
    „Hier", erklärte er lächelnd, „werden Anfragen empfangen, die Leute in allen Gegenden des Planeten durch Ferneingabe an den Rechner richten. Der Rechner empfängt alle Anfragen direkt und beantwortet alle, die er in sein Operationsschema einpassen kann. Solche, die länger brauchen oder undeutlich formuliert sind, leitet er an diese Kontrollstelle weiter. Sie werden hier bearbeitet und entweder unbeantwortet an den Frager zurückgeleitet oder mit zusätzlichen Anweisungen wieder an ASAC übergeben."
    Ellsmere war zugleich erleichtert und überrascht. Er sah wenigstens achtzig Leute in der Halle.
    „Es muß ziemlich viele Ferneingabestellen auf USTRAC geben, wenn Sie so viele Leute alleine zur Behandlung der Ausnahmefälle brauchen."
    Bannerman wiegte den Kopf.
    „Es liegt, nicht alleine an der Wahl", antwortete er. „Die Frequenz der Benutzung spielt in diesem Fall die Hauptrolle. Es gibt auf USTRAC nicht mehr als viertausend Terminals, aber jeder einzelne von ihnen ist neunundzwanzig Stunden pro Tag in Betrieb."
    Ellsmere antwortete ihm mit einem fragenden Blick.
    „Sie vergessen die Lage", erklärte Bannerman. „Die Bevölkerung von USTRAC beläuft sich auf ungefähr zwölf Millionen Seelen. Über neunundneunzig Prozent sind der katastrophalen Verdummung zum Opfer gefallen, und ihr Hauptzeitvertreib besteht darin, dämliche Fragen an ASAC zu richten."
    „Und Sie machen sich die Mühe, jede Anfrage zu bearbeiten?
    Ich nehme an, daß die meisten Fragen derart sind, daß der Rechner sie zu weiterer Behandlung an diese Kontrollstelle verweisen muß."
    Bannerman nickte.
    „Da haben Sie völlig recht. Nahezu all der konzentrierte Blödsinn, den zwölf Millionen Primitive auf der

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