Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein, obwohl sich dadurch sein Anmarschweg zur Organikzelle des Rechners etwa verfünffachte."
    „Warum tat er es dann?"
    Bannerman lächelte.
    „Er hatte ein merkwürdiges Gefühl, er müsse die Maschine überlisten. ASAC verfügt über Abwehrmechanismen, die er gegen unbefugte Eindringlinge zur Anwendung bringt. Innerhalb gewisser Grenzen haben wir die Möglichkeit, ASAC zu diktieren, welcher Eindringling befugt ist und welcher nicht. Im kritischen Fall jedoch, wenn der Eindringling sich an lebenswichtigen Einrichtungen im Innern des Rechners zu schaffen macht, wird ASAC unsere Anweisung mißachten und sich zur Wehr setzen.
    MynCahit meinte, daß die Maschine zu bald mißtrauisch werden würde, wenn er sich auf dem geradesten Weg an die Organikzelle heranmachte. Deswegen wählte er den Umweg. Ob er deswegen oder trotzdem erfolgreich war, werden wir wahrscheinlich nie erfahren."
    Ellsmere betrachtete die beiden Türen mit einer seltsamen Mischung aus Neugierde und Unbehagen. Noch hatte er keine Ahnung, wie bald die beiden Zugänge ins Innere des Rechners für ihn eine bedeutende Rolle spielen würden.
     
    3.
     
    Nach dem Verlassen des Rechenzentrums kehrte Bannerman nicht unmittelbar zum Aufzug zurück, sondern führte seine Begleiter zunächst tiefer in den gewundenen Gang hinein.. Der Gang mündete schließlich in eine flache, weite Halle, die von Hunderten von Leuchtplatten mit greller Helligkeit erfüllt wurde.
    Das Licht wurde funkelnd und glitzernd reflektiert von den metallenen Oberflächen Tausender, Zehntausender merkwürdiger Gestalten, die kunterbunt, aber reglos umherstanden. Sie waren übermannsgroß und wirkten wie die Erzeugnisse einer skurrilen Phantasie, die den menschlichen Körper hatte nachbilden wollen, wobei ihr als Bestandteile jedoch nur Würfel und Prismen zur Verfügung standen.
    Die Serie der Laufbänder verschwand im Boden. Bannerman und seine Begleiter sprangen ab und musterten eine Zeitlang stumm die glitzernde, reglose Robotversammlung.
    „Posbi-Roboter", sagte Bannerman schließlich. „Genauso gefährlich wie ASAC, bevor MynCahit die Organikzelle isolierte.
    Ebenso wie der Rechner sind sie eine Mischung aus Positronik und Organik. Wir mußten sie desaktivieren. Der Himmel mag wissen, was sie sonst angestellt hätten."
    King Pollack war in seinem Element. Roboter waren seine Spezialität. Er schritt auf den nächststehenden zu und studierte ihn in allen Einzelheiten. Er bewunderte die mächtigen Greifarme, die fugenlose Anordnung der Prismen und Würfel, aus denen der Robotkörper bestand, und die zu Facetten angeordneten lichtempfindlichen Sensoren, die dem Maschinenwesen als Augen dienten.
    Er war hingerissen. Für ihn hatte schon immer die Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu einem maschinellen Wesen nachzubilden, die ultimate Errungenschaft, den höchsten Triumph menschlichen Geistes bedeutet. Für ihn waren Roboter lebende Wesen, fast in demselben Sinne lebendig wie Leutnant Hollingsworth oder Major Ellsmere oder sonst jemand.
    Bedauernd strich er über einen der Greifarme, als bedürfe die Maschine des Trostes und als könne er ihr auf diese Weise Trost zuführen. Dann wandte er sich ab.
    Orin Ellsmere fragte: „Haben Sie die Absieht, die Roboter hier einfach verrotten zu lassen, oder gibt es einen Plan, sie wieder brauchbar zu machen?"
    „Wir sind dabei, ihre Organikzellen zu isolieren", antwortete Bannerman, an den die Frage gerichtet war. „Allerdings haben wir wichtigere Dinge zu tun, deshalb macht dieses Projekt nur langsame Fortschritte. Im Gegensatz zu ASAC bestehen diese Maschinen jeweils zur Hälfte aus Organik und Positronik. Isoliert man den organischen Bestandteil, dann hat man bestenfalls einen geistig zurückgebliebenen Robot vor sich, der kaum zu gebrauchen ist. Deswegen haben wir es nicht besonders eilig."
    Pollack deutete auf die reglose Robotarmee.
    „Aber diese hier sind noch völlig intakt, Sir?"
    Bannerman nickte.
    „Sie sind im vollen Besitz ihrer Fähigkeiten. Nur daß sie eben desaktiviert sind."
    Sie kehrten zum Laufband zurück. Pollack war der letzte.
    Bevor er das Band betrat, wandte er sich noch einmal um. Er musterte den zuvorderst stehenden Roboter, und es kam ihm vor, als hätte der Arm, den er vor wenigen Minuten in einer tröstenden Geste gestreichelt hatte, sich zur Seite bewegt.
     
    *
     
    Spät in der Nacht, etwa zwei Stunden vor Morgengrauen, machte Sergeant King Pollack sich an die Arbeit. Seitdem er den CheF um Information

Weitere Kostenlose Bücher