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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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später schwebte ein Rettungshubschrauber ein. Für den mußte erst einmal umständlich Platz geschaffen werden, damit er überhaupt landen konnte.
    Verletzte wurden fortgebracht. Später erfuhr Spengler, daß diese Szene aus dem »Wilden Westen« einer mexikanischen Bande zuzuschreiben war, die gleich zwei Risikogeschäfte zugleich durchzuziehen versuchte: den heimlichen Transport von illegalen Einwanderern und von Rauschgift!
    Die beiden Fahrer waren närrisch genug gewesen, sofort um sich zu schießen, als ihr Schwindel aufflog.
    Für Wolf Spengler war allerdings nur wichtig, daß er an diesem Tag zum zweiten Mal knapp dem Tod entgangen war. Die erste Kugel war nur wenige Zentimeter an seinem Kopf vorbeigegangen.
    Allmählich verging ihm die Lust auf weitere Erkundungsausflüge. Für heute ließ er nur noch einen Punkt auf seiner Tagesordnung…
    ***
    Der Tod war mit seiner bisherigen Arbeit zufrieden.
    ***
    »Dieses Gespräch ging ja ganz locker ab«, bemerkte Doc Hawkins später, als sie wieder zum Hotel zurückfuhren. »Aber ich würde es nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn ich Sie wäre. Ich weiß nicht, über welchen Einfluß dieser Odinsson verfügt, aber wer es fertig bringt, in der ganzen Welt herumzusuchen und eine derartige Aktensammlung anzulegen, wird es über kurz oder lang auch schaffen, Sie vor den Kadi zu bringen. Sehen Sie, es sind nicht die Fälle an sich, die Sie zu fürchten haben. Ohne mir die Akten angesehen zu haben, behaupte ich, daß keine von ihnen für sich genommen ausreicht, ein Verfahren zu eröffnen. Ansonsten hätte man es sicher längst getan. Aber die Menge macht es. Dermaßen viele ungeklärte Fälle, in denen es Tote und Vermißte gab, und überall hatten Sie die Finger im Spiel… da muß selbst der Dümmste allmählich aufwachen und sich sagen, daß ein besonders raffinierter Verbrecher an der Arbeit ist, der den perfekten Mord entwickelt hat. Also wird das Gericht jeden einzelnen Fall durchkauen und nachforschen, ob damals jemand etwas übersehen hat. Man wird nach Möglichkeiten suchen, Ihnen einen Strick zu drehen.«
    »Ich dachte immer, es hieße auch in der amerikanischen Rechtsprechung: Im Zweifel für den Angeklagten«, warf Nicole ein.
    »Sicher, Miss Duval. Aber es geht hier nicht nur um amerikanisches Recht, weil ja offensichtlich auch jede Menge anderer Staaten betroffen sind, die unter bestimmten Umständen eine stark abweichende Rechtsprechung haben«, dozierte Hawkins. »In solchen Fällen ist möglicherweise das Recht jener Staaten anzuwenden. Überhaupt geht es hier weniger um Recht und Rechtsprechung, sondern wohl eher um Aufklärung. Vielleicht ergeht ein Haftbefehl, wegen Verdunkelungs- oder Fluchtgefahr. Bei einer solchen Akte wird die Kaution sehr, sehr hoch ausfallen, sofern man Ihnen diese Möglichkeit überhaupt gewährt.«
    »Na, wunderbar. So etwas hat uns gerade noch gefehlt.«
    »Also muß ich damit rechnen, daß ich in Untersuchungshaft genommen werde?« fragte Zamorra.
    »Ich werde versuchen, das zu verhindern«, erklärte Hawkins. »Das ist wichtiger, als jetzt die Fälle im Detail durchzuforschen. Okay, Detective Boone wird kaum einen Haftbefehl beantragen, aber möglicherweise tut das der Staatsanwalt, der natürlich unbelastet von persönlichen Erlebnissen und Erkenntnissen ist, auf die Boone zurückgreifen kann. Und vielleicht liegt auch von diesem Odinsson ein entsprechender Antrag vor.«
    »Wir sollten untertauchen«, schlug Nicole vor.
    »Dann, fürchte ich, wird man Sie zur Fahndung ausschreiben. Das macht es nicht besser.«
    »Wir hatten schon einige Male mit dieser Odinsson-Akte zu tun«, sagte Zamorra. »Bisher ging es immer relativ einfach ab.«
    »Hier sind wir in Amerika, in Gottes eigenem Land«, sagte Hawkins trocken. »Hier ist man etwas gründlicher als anderswo, allein weil es hier die Todesstrafe gibt, im Gegensatz zu den meisten europäischen Staaten.«
    »In Frankreich gibt es sie auch«, sagte Zamorra trocken.
    »Aber sie wird vermutlich seltener vollstreckt als bei uns. Nun, wir werden sehen. Ich telefoniere ein bißchen herum und werde sehen, was ich abbiegen kann. Mal eine Frage nebenher: Was sind das eigentlich für Aktionen, bei denen solche Berge von offenen Akten mit ›ungelösten Fällen‹ übrigbleiben? Was machen Sie?«
    »Ich jage Dämonen und bringe sie zur Strecke«, sagte Zamorra trocken.
    »Ja, sicher«, erwiderte Hawkins. »Es gibt ja auch so viele davon… bekommen Sie auch Kopfprämien

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