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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lassen - es gibt eine Menge Varianten, Poker zu spielen, und eine Menge Verdruß, wenn man sich nicht vorher darüber geeinigt hat.
    Nach einer Weile zog sich Miguel Servantes »für eine Auszeit« in Richtung Toilette zurück.
    Niemand dachte sich etwas dabei, aber nach einer halben Stunde war Servantes immer noch nicht wieder zurück. »Vielleicht hat er kapituliert und ist stillschweigend nach Hause gegangen«, überlegte Spence Roberts. Dabei lag Servantes' Geld noch an seinem Platz. Spengler schätzte die Summe andächtig auf gut 12000 Dollar - so etwas ließ man doch nicht einfach zurück, selbst wenn man Millionär war. Daher konnte er an Roberts' Vermutung nicht glauben.
    Ihn packte selbst der Drang, »eine Auszeit zu nehmen«. »Verschwinden Sie aber nicht auch noch«, rief Greenberg ihm nach. »Sie haben noch viel zu wenig verloren, und vor allem nicht an mich…« Im Gegenteil, Spengler hatte seine Kasse etwas aufbessern können, und Greenberg war es, der immer dann verlor, wenn Spengler gewann. Ein neuerliches Falschspiel hatte Spengler bei Mark Donner bisher nicht feststellen können. Entweder war der Berufsspieler vorsichtig geworden, oder er hatte es im Moment nicht nötig.
    Spengler betrat den Toilettenbereich. Fast wäre er in der Blutlache ausgerutscht und über Servantes gestürzt.
    Jemand hatte Servantes die Kehle durchgeschnitten…
    ***
    Da sie momentan ohnehin nichts Besseres zu tun hatten und auch nicht unbedingt für den Rest des Abends und der Nacht im Hotel versauern wollten, hatten Zamorra und Nicole sich wieder ins Nachtleben gestürzt. Diesmal aber, hatte Zamorra sich vorgenommen, würde es nicht zu einem so gewaltigen Absturz wie in der vergangenen Nacht kommen. Schließlich hatten sie diesmal ja auch nichts zu feiern.
    Sie streiften durch zwei Tanzlokale, die sich »älteren Semestern« widmeten, konnten daran kein Gefallen finden und landeten in einer Diskothek, in der sich vorwiegend Jungvolk knapp diesseits und jenseits der Volljährigkeitsschwelle tummelte. Aber nach etwa einer Stunde wilden Getümmels strich auch Nicole die Segel, obgleich sie erheblich flippiger war als Zamorra. Aber weil sich innerhalb dieser Stunde durch ständiges Kommen und Gehen die Zielgruppe verändert hatte, hatte der DJ hatte plötzlich auf eine Musik umgestellt, die beider Geschmack weiträumig verfehlte.
    »Was nun?« fragte Nicole, als sie wieder draußen waren. Zamorra grinste und zog die Oropax-Stöpsel aus den Ohrmuscheln. »Was sagtest du?«
    Nicole verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Ich stellte dich vor eine Entscheidung! Bett oder Bodega?«
    »Beides«, grinste Zamorra.
    »Das fängt auch mit 'B' an, dürfte aber kaum miteinander verein-'b'-ar sein«, betonte sie den einzelnen Buchstaben. »Was hältst du davon, eine 'b'-estimmte Reihenfolge zu verein-'b'-aren?«
    »Sofern du wieder zu einer vernünftigen Sprechweise zurückkommst… übrigens solltest du dein Augenmerk mal auf den Herrn in der Samtjacke richten, etwa dreißig Meter hinter mir halb in einem Hauseingang verborgen.«
    »Ich sehe ihn. Aber wie hast du ihn sehen können? Er befindet sich hinter dir, und hinter mir gibt es keine spiegelnden Flächen, wie mir die spiegelnden Flächen hinter dir verraten. Umgedreht hast du dich aber auch nicht.«
    »Ich habe vermutet, daß er da ist. Ich habe ihn lange genug beobachtet. Er beschattet uns, seit wir das Hotel verlassen haben. Er macht es sehr geschickt. Allerdings nicht geschickt genug für mich. Als wir mit Hawkins unterwegs zur Polizei waren, wurden wir übrigens auch beobachtet.«
    »Von Samtjacke?«
    »Da trug er allerdings noch Leder.«
    »Glaubst du, daß Spencer uns einen Schatten angehängt hat?«
    »Ein schwarzmagischer Beobachter ist er jedenfalls nicht, sonst hätte sich Merlins Stern längst gemeldet. Er war einige Male dicht genug dran, um als Gefahr erkannt zu werden, falls er eine Gefahr wäre - rein magisch gesprochen.«
    Zamorra zog Nicole in die Arme und küßte sie. »Ablenkungsmanöver«, flüsterte er anschließend.
    »Damit Samtjacke nicht mißtrauisch wird.«
    »Das kann hinterher jeder behaupten«, sagte Nicole. »Du Wüstling! Weißt du, daß man in China dafür eingesperrt werden kann, wenn man sich auf offener Straße küßt, und wenn man wie wir nicht miteinander verheiratet ist, sogar hingerichtet werden kann?«
    »Immer noch?«
    »Tatsache!«
    »Dann ist es erfreulich, daß wir uns in Texas befinden und nicht in China. Ich schlage vor, daß wir

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