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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ihnen reden, Professor und Miss Duval… aber dann kam ihm dieser Aktenstapel auf den Schreibtisch. Genauer gesagt, uns beiden. Und mir hat er den Schwarzen Peter zugeschoben, mich jetzt darum zu kümmern.«
    Hawkins wollte etwas sagen, aber Boone unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung.
    »Gleich, Doc. Ich will noch hinzufügen, daß sowohl Spencer und ich mittlerweile begriffen haben, wie solche Fälle zustande kommen können.« Er hieb mit der flachen Hand leicht auf die gestapelten Ordner.
    »Ich weiß nicht, ob der Staatsanwalt Anklage erheben wird oder nicht, aber vermutlich wird er es tun, denn sonst hätte unser Lieutenant uns die Akten nicht gegeben. In jedem Fall aber möchte ich mit Ihnen zusammen herausfinden, wie sich das alles erklären läßt. Denn zumindest in unserem zurückliegenden gemeinsamen… äh… Fall haben Sie sich nicht als Verbrecher gezeigt, wenngleich weder Spencer noch mir gefallen konnte und kann, wie Sie selbst sich in unsere Ermittlungsarbeit eingemischt haben und, was Ihre Schußverletzung anging, auch gewaltige Verschleierungsarbeit betrieben haben. Aber ich wüßte selbst nicht, wie man diese Akte vernünftig schließen könnte, ohne den Fall unaufgeklärt zu lassen. Und ich habe die dumpfe Befürchtung, daß es bei den anderen erwähnten Fällen nicht viel anders aussieht. Es sei denn, Sie beide sind wirklich unheimliche Killer mit einer gewaltigen Mordrate und der Aufklärungsquote Null, die diese Aktion, mit der Spencer und ich zu tun hatten, nur deshalb durchgezogen haben, um uns beide auf Ihre Seite zu ziehen.«
    »Trauen Sie das meinen Mandanten zu?« fuhr Hawkins auf.
    »Es spielt keine Rolle, ob ich jemandem etwas zutraue oder nicht, sondern ob er es getan hat oder nicht«, erwiderte Boone trocken. »Also, arbeiten wir zusammen oder gegeneinander?«
    »Da muß ich erst mal meinen Anwalt fra…«, murmelte Hawkins grinsend und unterbrach sich.
    »Kommt drauf an, was Sie unter Zusammenarbeit verstehen, Detective Boone.«
    »Ich glaube, darüber sollten wir reden«, schlug Zamorra vor.
    ***
    Bevor Wolf Spenglers Taxi die Brücke erreichte, stoppte der Fahrer. »Wollen Sie hinüber oder nicht, Sir?« erkundigte er sich. »Wenn nicht, ist das hier für mich die letzte Chance, zu wenden.«
    Spengler überlegte. Er war nicht sicher, ob sein Touristenvisum auch für Mexiko galt. Er wußte nur, daß US-Bürger visumfrei bis zu einem Monat Dauer nach Mexiko einreisen durften und umgekehrt.
    Aber er war ja kein US-Bürger. Es hätte ihn schon reizen können, aber das wollte er sich erst noch gründlich überlegen. Er konnte ja auch beim Grenzposten nachfragen und dann entscheiden.
    Also bezahlte er den Fahrer erst einmal, stieg aus und ging die letzten paar hundert Meter zu Fuß weiter, während der Taxifahrer verzweifelt versuchte, zu wenden und wieder in die City zurückzukehren.
    Der knüppeldichte Grenzverkehr ließ ihm erst eine Chance, als er sie sich erzwang und die anderen zum Bremsen nötigte…
    Das interessierte Spengler aber nicht mehr. Er widmete sich dem in beiden Richtungen zähflüssig durchrückenden Verkehr. Personenwagen wurden im Regelfall von den Grenzposten einfach durchgeschleust, die großen Trucks dagegen sorgfältig kontrolliert. Mit einem dieser mächtigen Sattelschlepper war Spengler als Anhalter nach El Paso gekommen, mit einem brandrot lackierten Kenworth, an dessen riesiger Motorhaube rechts und links je ein springender Büffel aufgemalt war. So gewaltig das Fahrzeug von außen auch erschien, so eng ging es in der Fahrerkabine zu, die sich ein blonder Texaner und ein Farbiger mit wüstem, kaum zu verstehenden Virginia-Slang teilten. Erst hinten in der Schlafkabine gab es wieder etwas mehr Platz. Aber trotz der drangvollen Enge hatte die Fahrt Spengler fast noch mehr Spaß gemacht als in dem schnellen Ferrari-Coupé der hübschen Blondine, die ihn durch zwei Bundesstaaten und 15 teure Tempokontrollen mitgenommen hatte…
    Er schlenderte dem Flachbau entgegen, in dem in der fürchterlichen Affenhitze Zöllner ihre Stempel auf Papiere knallten. Plötzlich knallte es viel lauter. Etwas zischte glühend heiß an Spenglers Ohr vorbei. Im gleichen Moment gellten Sirenen auf. Weitere Schüsse fielen.
    Spengler duckte sich und sah zu, daß er aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich kam. Die Fahrer eines mexikanischen Kleinlasters und einige Grenzpolizisten lieferten sich für gut zwei Minuten ein wütendes Feuergefecht. Dann herrschte wieder Ruhe. Wenig

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