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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber nicht an die Polizei verraten darf…«
    »Wir sind gleich da. Ich parke jetzt ein«, machte sich Boone am Lenkrad bemerkbar.
    Spencer drehte sich wieder nach vorn. »Und wie stellen Sie es sich vor, Gerret zu finden? Wir wissen doch nicht, wo er sich aufhält! Wir können nicht jedes Hotel und jede Privatpension abklappern. Außerdem fehlt uns dazu die Handhabe. Er hat für uns bisher nichts anderes getan, als an einem illegalen Spieltisch zu sitzen. Ihn deshalb zur Fahndung auszuschreiben, dürfte die Verhältnismäßigkeit der Mittel überschreiten.«
    »Mordverdacht, ein Anschlag auf mich, der in Florida stattfand.«
    Spencer winkte ab. »Da müssen wir erst einmal Akten anfordern. Die Kollegen in Florida müssen uns dann pro forma um Amtshilfe bitten, und es gibt einen riesigen Aufstand. Über das FBI ließe sich vielleicht etwas erreichen, aber dann haben wir erstens die Sache nicht mehr selbst in der Hand, und zweitens - wissen Sie, was die Jungs von der Bundespolizei uns hinterher erzählen, wenn alles nur Makulatur war?«
    »Ich will's lieber nicht wissen«, murmelte Zamorra.
    Derweil parkte Boone den Wagen auf kleinstem Raum ein; es gab einen leichten Ruck, als er das Halteverbotsschild traf und zum Erzittern brachte. Großzügig winkte er ab. »Die Polizei hat's erlaubt«, sagte er.
    »Das liebe ich an Uncle Sam's Gesetzeshütern«, sagte Nicole. »Bei uns in Frankreich werden auch Polizisten fürs Falschparken angezeigt.«
    »Im Vertrauen: bei uns auch. Aber es hofft der Mensch, solang' er lebt… daß er nicht erwischt wird…«
    Sie stiegen aus. Zamorra lehnte sich an den Wagen und betrachtete die bei hellem Tageslicht recht unscheinbare Hausfassade. Er schloß die Augen und versuchte das Gebäude auf seinen Geist wirken zu lassen. Aber es gab keine auffälligen Schwingungen. Auch Merlins Stern machte nicht auf mögliche magische Kräfte aufmerksam.
    »Was erwarten Sie von mir, außer, daß ich eine Hausbegehung mache und damit garantiert den Unwillen des Eigentümers oder der derzeitigen Bewohner errege?« fragte Zamorra.
    Spencer tippte gegen sein Amulett. »Vielleicht könnten Sie das Ding da so benutzen, wie Miss Duval es kürzlich benutzte, als sie Britt Malcolms Haus aufspürte, diese Feuerfalle. Wenn das Silberding Miss Duval zeigen konnte, wohin der Porsche dieser Killerin fuhr, kann es Ihnen und damit auch uns vielleicht zeigen, wohin die Leiche geschafft wurde, falls es überhaupt eine gegeben hat. Vielleicht handelte es sich auch nur um eine Halluzination. Ich will die Aussage dieses jungen Deutschen nicht in Zweifel ziehen, aber er könnte unter dem Einfluß von Halluzinogenen gestanden haben, oder sogar hypnotisiert worden sein.«
    »Wie kommst du denn auf ausgerechnet diesen Verdacht?« stieß Boone hervor, der um das Auto herumtrat und sich zu den anderen gesellte.
    »Mir haben Zamorras Worte von vorhin zu denken gegeben«, sagte Spencer langsam. »Vielleicht ist dies tatsächlich eine Falle dieses Odinsson, und er wartet nur darauf, daß Zamorra hineintappt und die Falle zuschlägt, damit er einen weiteren Aktenordner öffnen kann… Immerhin war ein Mann namens Gerret gestern hier, und wenn er und dieser Odinsson identisch sind…«
    »In diesem Fall dürften wir ein Alibi haben«, sagte Zamorra. »Nämlich erstens Sie, der Sie den gestrigen Abend hier ermittelnd am Pokertisch verbrachten und mich im Haus nicht finden konnten, und zweitens müßte man eine zeitliche Übereinstimmung feststellen können zwischen dem mutmaßlichen Mord in diesem Haus und unseren Versuchen, die Interpol-Beobachter abzuschütteln. Wir standen schließlich die meiste Zeit unter Beobachtung.«
    Spencer preßte die Lippen zusammen.
    »Der mutmaßliche Mord an Servantes«, sagte er, »muß genau in der Zeit stattgefunden haben, in der Sie ohne Bewachung waren, weil Sie den Mann in der Samtjacke gerade per Polizei abgeschüttelt hatten und seine Ablösung erst noch vorzeitig herbeizitiert werden mußte. Ich nehme auch an, daß Sie die Gegend wiedererkennen - ganz in der Nähe hat man Sie und den Interpol-Mann überprüft. Ich selbst saß, wie Sie richtig bemerkten, die ganze Zeit über am Pokertisch, konnte also kaum feststellen, ob Sie zur fraglichen Zeit im Haus waren oder nicht. Das bedeutet: Sie haben alles mögliche, aber eben kein Alibi!«
    »Wenn das Odinssons Plan ist…«, murmelte Nicole.
    In diesem Moment machte Merlins Stern sich bemerkbar.
    Der Tod ist ganz in der Nähe, vernahmen Zamorra und

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