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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht.«
    »Tatsächlich nicht?«
    Mamie schaute zur Seite.
    Johnny war eingenickt. Er lehnte gegen Sheilas Schulter. Sheila tippte ihren Mann an. »Frag diesen Ian doch mal.«
    »Gute Idee.« Bill zwinkerte seiner Frau zu. »Hören Sie, Ian, sind Sie der gleichen Ansicht?«
    »Wie wer?«
    »Daß es nur eine Legende ist.«
    »Ja.«
    »Aber die Legende ist zur Wahrheit geworden.« Bill erhob sich und ging auf die Theke zu. Neben Ian blieb er stehen. »Sogar zu einer bitteren Wahrheit, die uns hätte das Leben kosten können. Dieser Drachenvogel wollte töten. Hat die Legende einen Namen? Stützt sie sich auf irgend etwas? Es muß doch Hintergründe geben.«
    »Sie sind ein Fremder«, sagte Ian.
    »Na und?«
    »Wir leben hier nach eigenen Regeln. Bei uns richtet sich der Ablauf nach den Jahreszeiten. Hier gibt es viele Dinge, die Sie nicht begreifen können, Mister…«
    »Bitte, lassen Sie uns zum Thema kommen!«
    »Ja, Mister.« Der Weißhaarige nahm einen Schluck Bier. »Es gibt da eine Verbindung. Man sagt, daß diese Legende einen Namen hat. Den Namen einer anderen Welt, unter der wir uns kaum etwas vorstellen können. Aibon…«
    Bills Blick bekam eine gewisse Starrheit, die den Iren mißtrauisch werden ließ. »Was ist, Mister? Sie schauen mich an, als würde Ihnen dieser Name etwas sagen.«
    »Das stimmt auch.«
    »Aibon ist für Sie…«
    »Ist bekannt. Ich weiß einiges über das Land. Es ist mir nicht mehr neu.«
    »Man sagt, daß dort Drachen leben. Aber Aibon ist weg, unsichtbar, so heißt es auch.« Ian holte tief Luft und schaute in die Runde.
    Die anderen Gäste stimmten ihm nickend zu.
    Bill hatte einen Einwand. »Manchmal, Mister, da werden die Dinge ins Rollen gebracht. So ist es auch mit Aibon. Es gibt Momente, wo sich die Grenzen aufheben. Da ist Aibon plötzlich in dieser Welt und umgekehrt. Verstehen Sie?«
    »Ja und nein.« Ian war ehrlich. »Woher sind Sie über dieses Land informiert? Es sind nur wenige Eingeweihte, die es kennen. Man sagt sogar, daß unsere Insel Aibon ist, nur eben unsichtbar, das wirkliche Land liegt woanders.«
    »Stimmt alles«, erwiderte Bill. »Ich habe andere Dinge im Kopf, wenn Sie gestatten.«
    »Welche?«
    »Lassen wir Aibon mal zur Seite. Mich interessiert das Mädchen. Wer ist die Kleine, wie heißt sie?«
    »Maureen Cooper. Sie lebt an der Küste bei ihrem Großvater. Ihre Eltern sind ums Leben gekommen, ein Schiffsunglück, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Und jetzt reitet sie auf einem Drachenvogel.«
    »So ist es, Mister…«
    »Ich heiße übrigens Bill Conolly.«
    »Okay. Das Mädchen ist etwas Besonderes. Es hat sich oft von den anderen ferngehalten. Wir haben Maureen als versponnen angesehen. Sie hat oft von den Drachen gesprochen, denn sie lebt ja auch an der Drachenküste. In dieser Bucht haben die Drachen früher gelebt. Auch heute werden Sie dort noch Felsen sehen, die Ähnlichkeit mit dem gebogenen Rücken eines Drachens aufweisen.«
    »Das müßten wir uns tatsächlich einmal ansehen«, meinte Bill und warf seiner Frau einen langen Blick zu.
    »Heute nicht mehr.«
    »Nein, wenn es hell wird.« Bill lächelte und wandte sich an die Wirtin. »Sie haben auch Zimmer zu vermieten?«
    »Nicht direkt. Einige Räume über uns sind als Gästezimmer schon hergerichtet.«
    »Wir würden gern eines nehmen.«
    »Das läßt sich machen.«
    »Mum, was ist das?« Plötzlich hatte sich Johnny gemeldet. Er war aus dem tiefen Schlaf hochgeschreckt, saß auf dem Stuhl und schaute sich verwundert um.
    »Johnny, was meinst du damit?«
    Er wischte über sein Gesicht. »Ich… ich habe wohl geträumt.«
    Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, stimmt nicht, Mum. Da ist etwas, das mich geweckt hat.«
    »Sag es bitte.«
    »Es hängt… es hängt mit Nadine zusammen. Ich habe ihr Heulen deutlich gehört. Ihr nicht?«
    »Nein.«
    »Moment mal.« Bill löste sich von seinem Platz an der Theke und ging auf seine Familie zu. Johnny schaute ihn direkt an. Er wirkte noch etwas verschlafen, dennoch bekam Bill den Eindruck, als würde er über etwas nachdenken. Er beugte sich zu seinem Sohn herab. »Wie war das, Johnny? Du hast Nadine gehört?«
    »Ja, Dad. Sie war sehr unruhig. Als hätte sie Furcht bekommen oder so ähnlich.«
    »Dann schau doch nach«, schlug Sheila vor.
    »Das werde ich auch.«
    »Darf ich mit, Dad?« Johnny rutschte bereits vom Stuhl.
    Sheila wollte erst dagegen sprechen, aber ihr Mann hatte schon genickt. »Okay.«
    Johnny wischte durch seine Augen und

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