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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill.
    »Kein gutes Gefühl.«
    Er mußte lachen. »Mir ergeht es auch so. Vielleicht hat man uns erwartet.«
    Ich dachte ähnlich, als ich die offenstehende Tür sah. Sie lud zum Eintreten ein. Ich klopfte trotzdem, bekam keine Antwort und rief nach den Bewohnern.
    Es blieb still.
    Bill hatte da weniger Hemmungen als ich. Er drückte die Tür ganz auf. »Sieh dir das an, John, die Küche sieht aus, als wäre sie erst vor kurzem verlassen worden. Alles steht auf seinem Platz, sogar eine Kaffeetasse ist nicht abgeräumt worden. Eine Flucht scheint mir hier nicht stattgefunden zu haben, davon bin ich überzeugt.«
    Wir durchsuchten auch die obere Etage des Hauses und fanden sie ebenfalls leer.
    »Daß Maureen verschwunden ist, kann ich ja verstehen«, sagte Bill, »aber was ist mit ihrem Großvater?«
    Ich hob die Schultern. »Die haben sich gemeinsam auf die Socken gemacht. Oder glaubst du nicht, daß sie unter einer Decke stecken?«
    »Doch – klar.« Bill setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. »Nur sieht mir das hier auf keinen Fall nach einer Flucht aus. Ich habe das Gefühl, sie kommen jeden Augenblick wieder.«
    »Willst du auf sie warten?«
    Bill schaute mich schief an. »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll – nein. Aber ich möchte mir das zweite Haus noch ansehen.«
    »Die Werkstatt, meinst du?«
    »Ist sie das?«
    »Ja, der alte Cooper ist Bildhauer, Steinmetz, bildender Künstler und ziemlich bekannt, wie man mir versicherte. Er bearbeitet die Steine, die ihm die Natur gibt.«
    »Dann komm, ich habe vorhin gesehen, daß die Tür nicht verschlossen war.«
    Wir gingen vorsichtig die schmale Treppe hinunter, dann wieder ins Freie und drehten uns nach links. Bis zur Werkstatt waren es nur ein paar Schritte.
    Kaum hatten wir den kleinen Bau betreten, als Bill hustete. In der Luft lag der Steinstaub.
    Gemeinsam schauten wir uns in der Werkstatt um, in der es nach Arbeit aussah.
    Wir entdeckten das typische Werkzeug der Bildhauer, auch Steine, die sich noch im Rohzustand befanden. Eine lange Werkbank sahen wir. Und im Hintergrund einen alten Schrank, in dem ebenfalls Werkzeug lag. Vor dem Schrank, parallel zu ihm, war ein langer Schatten. Ein Schatten von einem Menschen.
    Gleichzeitig erreichten wir ihn, knieten uns nieder und brauchten keine Ärzte zu sein, um festzustellen, daß diesem Mann nicht mehr zu helfen war. Er war tot.
    Weder Bill noch ich hatten Ernest Cooper je gesehen. Für uns gab es keinen Zweifel, daß es sich bei der weißhaarigen Gestalt um Maureens Großvater handelte.
    »Verdammt auch!« flüsterte der Reporter, »damit habe ich nicht gerechnet, niemals.«
    Ich auch, dachte ich und holte tief Luft, bevor ich mir die Leiche näher anschaute.
    »Wer kann den Mann umgebracht haben?« flüsterte Bill und fügte hinzu: »John, mir kommt da ein schrecklicher Gedanke…«
    Er kniete rechts von mir. Ich drehte den Kopf und schaute ihn an.
    »Glaubst du an Maureen?«
    Er lachte kratzig. »Ich will es selbst nicht wahrhaben, aber ich kann mir vorstellen…«
    »Warte erst mal ab.«
    So gut es ging, untersuchte ich den Toten. Er lag auf der Seite und dabei auch auf seiner rechten Hand. In der Höhe schaute etwas unter dem Körper hervor.
    Es war ein langer, spitzer Gegenstand. Eigentlich blank, am unteren Ende jedoch fleckig. Ich zerrte die Hand hervor und sah, daß die Finger einen Gegenstand umklammert hielten, dessen Spitze aussah wie ein langes Messer.
    »Das kann auch Selbstmord gewesen sein, Bill.« Ich deutete auf die Brustwunde.
    Mein Freund nickte. Er sah etwas käsig aus. »Wer sich auf diese Art und Weise umbringt, der muß nicht nur keinen Ausweg mehr gewußt haben, er hat es sich auch zusätzlich noch schwer gemacht.«
    »Das meine ich auch.«
    »Was machen wir mit ihm?«
    »Wir können den Toten nicht hier liegenlassen. Was immer hier auch geschehen sein mag, eines ist sicher. Maureen hat damit zu tun, und nicht zu knapp.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Hol den Wagen, wir schaffen die Leiche hinein und suchen anschließend die Umgebung ab. Vielleicht finden wir eine Spur des Mädchens.«
    »Okay.« Bill stemmte sich hoch und verließ die Werkstatt, in der ich mich noch umschaute und vor allen Dingen Spuren suchte, die wichtig für mich werden konnten.
    Fußspuren gab es genügend. Von Maureen und ihrem Großvater, aber auch von uns. Zudem sahen sie frisch aus. Auch das Mädchen hatte bereits an diesem Tag die Werkstatt des Großvaters betreten.
    Bill kam

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