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0533 - Die Drachen-Lady

0533 - Die Drachen-Lady

Titel: 0533 - Die Drachen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.
    Er war noch draußen, als ich ihn ärgerlich fluchen hörte. Auch lief er ziemlich schnell.
    Ich erwartete ihn vor der Tür und sah die Blässe in seinem Gesicht. »Ist was passiert?«
    »Das kannst du wohl sagen. Wir können die Leiche nicht abtransportieren, wir können nur zu Fuß weg. Jemand hat an unserem Wagen die Reifen zerstochen…«
    ***
    Daß es kein Witz war, sah ich in Bills Gesicht. Mit diesen Dingen scherzte man nicht.
    »Alle vier?« fragte ich noch.
    »Sicher.«
    »Da will jemand, daß wir in der Nähe bleiben, schätze ich.«
    »Maureen?«
    »Wer sonst?«
    Bill schaute gegen das Wasser. »Damit hat sie eine Stufe ihres Ziels erreicht. Greenland ist wehrlos, wir stecken hier fest…«
    »Wir können auch zu Fuß gehen.«
    »Vielleicht will sie gerade das.«
    »Verstehe ich nicht.«
    Bill räusperte sich. »Nun ja, zu zweit sind wir stärker. Möglicherweise rechnet sie damit, daß einer von uns zurück in den Ort läuft. Dann hat sie es jeweils mit einem Gegner zu tun, wenn sie angreift. Begreifst du das?«
    »Natürlich, aber ich kann mich mit dem Vorschlag nicht so recht anfreunden.«
    »Du willst also bleiben?«
    »Ja. Ich habe das Gefühl, Bill, daß Maureen oder wer auch immer sich als Reifenstecher betätigt hat, möchte, daß wir in der Nähe sind.« Ich schlug mit dem rechten Arm einen Halbkreis. »Das hier ist ihre Welt. Hier fühlt sie sich sicher, hier lebt sie auf, das ist genau ihr Gebiet. Hier ist sie stark!« fügte ich noch hinzu.
    Bill dachte über meine Worte nach und nickte. »Ja, da könntest du recht haben.«
    »Wenn du willst, kannst du zurückgehen.«
    »Ich überlege noch. Da sind Sheila und Johnny…«
    »Auch Nadine.«
    »Ich weiß nicht, ob sie gegen den Flugdrachen ankommt. Dieser Saurier ist mir bei seinem Angriff vorgekommen, als hätte er versucht, die Wölfin zu töten.«
    »Weshalb?«
    »Das darfst du mich nicht fragen. Vielleicht hat er als Tier gespürt, daß dieses andere Tier eben auch anders ist.«
    »Das wäre in der Tat eine Möglichkeit«, gab ich zu und ging einige Schritte zur Seite.
    Ich schaute auf das Wasser, sah auch diese eigenartig gekrümmte Felsformation und traute meinen Augen nicht.
    Genau in der Mitte und praktisch an der höchsten Stelle stand eine Gestalt, deren rote Haare wie eine kurze Fahne im Wind flatterten.
    Es war Maureen Cooper!
    ***
    Bill hatte sie noch nicht gesehen. Erst als er mein Zischen hörte, wurde er aufmerksam.
    »Da, sieh mal!«
    Er schaute hin. Seine Gesichtszüge erstarrten, nur mehr die Lippen bewegten sich zuckend. »John, das ist sie. Verdammt, das ist Maureen, wie sie leibt und lebt.«
    »Meine ich auch.«
    Er wischte über seine Stirn. »Ich werde noch verrückt hier. Die Kleine scheint uns auf den Arm nehmen zu wollen. Da, schau, sie winkt uns sogar zu.«
    Bill hatte recht. Mit der linken Hand hielt das Mädchen seine wehenden Haare fest, mit dem rechten Arm winkte sie uns zu.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, sollte man das als Aufforderung verstehen. Laß uns mal näher herangehen.«
    »Das meine ich auch, John!«
    Maureen bewegte sich nicht, als wir den Weg zum Wasser einschlugen. Je mehr wir uns den auslaufenden Wellen näherten, um so sandiger wurde der Boden.
    Ich suchte unwillkürlich nach Spuren, die der Flugsaurier hinterlassen haben konnte, entdeckte aber nichts, was auf ihn hingedeutet hätte. Nur unsere Abdrücke waren zu erkennen.
    Der Wind wehte vom Meer her in die Bucht. Um den seltsam geformten Felskörper zu erreichen, mußten wir durch das Wasser, bekamen aber keine nassen Füße, denn wir konnten über Felsköpfe hinwegsteigen.
    Soweit kam es nicht.
    Kaum hatten wir die auslaufenden Wellen erreicht, als sich Maureen in Bewegung setzte, sich zunächst drehte, uns den Rücken zuwandte und auf dem steinigen Rücken des Skeletts weiterlief.
    »He!« rief ich ihr nach. »Bleib stehen, Mädchen! Wir haben mit dir zu reden.«
    Ob ihr Lachen eine Täuschung war, wußten wir nicht.
    Am Ende des Steinskeletts, allerdings noch ziemlich hoch, blieb Maureen stehen.
    Wir hatten beide das Gefühl, von diesem Mädchen nicht ernst genommen zu werden. Maureen kümmerte sich nicht um uns. Sie schaute nicht auf uns, sondern in die entgegengesetzte Richtung und streckte die Arme aus, als wollte sie den Wind einfangen.
    »Die holen wir uns!« sagte Bill.
    Er wollte schon starten, spürte aber meine Hand auf der Schulter, als ich ihn zurückzog.
    »Was ist denn?«
    »Schau mal nach vorn!«
    Er blieb stehen und

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