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0534 - Die Hexen des Spuks

0534 - Die Hexen des Spuks

Titel: 0534 - Die Hexen des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht begraben worden.
    Eine Chance?
    Ich packte zu! Blitzschnell schoß meine rechte Hand vor, der sie nicht mehr entwischen konnte. Helga Thorm schrie auf, als ich sie auf den Tisch drückte, dann wieder hochriß, so daß ihr Kopf in den Nacken flog. »Okay«, sagte ich hart. »So weit, so gut. Sie haben gesagt, was gesagt werden mußte. Jetzt bin ich an der Reihe. Raus mit der Sprache. Wo soll der Mann begraben werden?«
    Sie hielt den Kopf noch immer verrenkt und dabei auch die Augen verdreht. »Kannst du dir das nicht denken, Bulle?«
    »Auf dem Friedhof!«
    »Ja!«
    »Gut, Frau Thorm, ausgezeichnet. Wir werden beide dem Friedhof einen Besuch abstatten. Dann wollen wir sehen, ob die drei Hexenweiber es tatsächlich schaffen, den Mann bei lebendigem Leib zu begraben. Der Spuk ist mächtig, das weiß ich, aber ich bin es auch in bestimmten Dingen!«
    Ohne die Frau loszulassen, rutschte ich zurück und auch von der Sitzfläche der Bank.
    Frauke Feddersen schaute uns aus großen Augen zu. Sie wußte überhaupt nicht mehr, was sie noch sagen sollte. Dabei zitterte sie vor Furcht. Tränen hinterließen auf ihren Wangen nasse Spuren.
    Ich zog die Frau ebenfalls hinter dem Tisch weg. Als ich sie herumdrehte, um sie in den Polizeigriff zu nehmen, stieß eine andere die Tür auf. »Nein, Sie werden nicht gehen. Ich bin an der Reihe!«
    »Vater!« schrie Frauke Feddersen.
    ***
    Nicht ihr leiblicher Vater stand in der Küche, es mußte ihr Schwiegervater sein, also ein Feddersen. Und er war genau der richtige für Helga Thorm.
    Auch mich hatte sein Auftreten abgelenkt. Ich sah einen Mann mit fast weißen, schütteren Haaren, der gebeugt im Raum stand und Tränen in den Augen hatte. »Ich werde gehen und eine alte Schuld begleichen, obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe.«
    »Nein!« widersprach ich. »Sie bleiben…«
    »Vorsicht!« brüllte Frauke.
    Ich hatte mit einem Trick der Helga Thorm gerechnet. Als Frauke Feddersen die Warnung schrie, da vernahm ich gleichzeitig das Fauchen. Neben mir entstand ein schwarzes Feuer, das fast bis zur Decke hochgeschossen war und Helga Thorm wie einen Anzug umfangen hielt. Gefährliche Flammen, die auch mich erfaßten, mir aber nichts taten, sondern über meinen Körper hinwegstrichen.
    Nur auf der Brust, wo das Kreuz meinen Körper berührte, spürte ich ein Ziehen, die Frau aber war verschwunden. Der Spuk oder die Magie des Spuks hatte sie mir von der Seite gerissen.
    Ich stand allein mit den beiden Feddersens in der Küche und kam mir vor wie der Verlierer. Natürlich machte ich mir Vorwürfe. Ich hätte keine Waffe ziehen und Helga Thorm damit bedrohen sollen, jetzt war es zu spät, sie hatte sich aufgelöst, um sich an anderer Stelle wieder zu materialisieren.
    »Sie ist weg!« flüsterte Frauke Feddersen. »Bei Gott, sie ist einfach verschwunden…«
    »Ja«, sagte ich leise.
    »Was machen wir?«
    Ihr Schwiegervater hustete. Er stand gebeugt nahe der Tür. »Wir müssen zum Friedhof, wenn wir noch etwas retten wollen«, flüsterte er. »Die alten Zeiten sind nicht vorbei.«
    »Hatten Sie denn damals tatsächlich vorgehabt, das Haus der Frauen in Brand zu stecken.«
    »Ja!« antwortete er.
    »Und was war der Grund?«
    »Das kann ich Ihnen genau sagen. Diese drei Frauen dienten einem Teufel, einer schrecklichen Gestalt. Sie haben den Namen des Herrn in den Dreck gezogen, sie trieben grausame Spiele mit ihren Seelen, sie haben sich verkauft, und sie hätten Unglück über unseren Ort gebracht.« Bei seinen nächsten Worten starrte er ins Leere.
    »Aber dieses Unglück ist leider jetzt über uns gekommen.«
    »Okay, Herr Feddersen, das wissen wir jetzt. Wichtig ist, daß wir Ihren Sohn freikriegen.«
    »Meinen Sie?«
    »Klar. Wir dürfen nur keine Zeit verlieren.«
    »Wo finde ich diesen verdammten Friedhof?«
    »Ich gehe mit Ihnen.«
    »Nein, Sie bleiben hier. Erklären Sie mir den Weg und…«
    Ein scharfes Bellen riß mir die nächsten Worte von den Lippen.
    Ich lief zum Fenster, Frauke Feddersen rannte auf die Tür zu. Vor dem Haus war ein Wagen ausgerollt, ein BMW.
    Will Mallmann wollte aussteigen, aber der Schäferhund hatte sich vor die Fahrertür gestellt und fletschte die Zähne.
    »Holen Sie den Hund zurück!« rief ich Frauke zu. »Dieser Herr ist ein Kollege von mir.« Will kam mir mit dem Wagen wie gerufen.
    Frauke zog den Hund zurück. Er trottete brav neben ihr her und nahm wieder seinen Platz ein.
    Ich eilte nach draußen, kam gerade zurecht, als Will Mallmann

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