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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bild entstand, lag wohl an seiner überstrapazierten Phantasie. Die Zeugen der Toten blieben auch weiterhin starr und stumm auf ihren Standorten stehen.
    Angst verspürte der Reporter nicht. Nur ein leichtes Unbehagen, das auch nicht weichen wollte. Manchmal kroch eine Gänsehaut über seinen Rücken, hin und wieder glaubte er, zwischen den dicht zusammenwachsenden Büschen würden sich Schatten bewegen, aber es war nur der warme Wind, der mit den Zweigen spielte.
    Wieder wischte er sich den Schweiß ab.
    Er schloß die Augen, putzte über seine Lider hinweg und wollte das weiße Tuch wieder in der Hosentasche verschwinden lassen, als es geschah.
    Plötzlich und unerwartet waren sie da!
    Sie kamen aus dem Nichts, schienen aus der Erde der Toten gekommen zu sein und waren so schnell bei ihm, daß er sich zunächst nicht wehren konnte.
    Von allen Seiten tauchten sie auf, nicht die Geister der Toten, nein, er schaute in negroide Gesichter mit dicken Nasen und aufgeworfenen Lippen, die in verschiedenen Farben schimmerten und die Züge der Männer noch stärker verfremdeten.
    Von zwei Seiten sprangen sie Bill an. Einer hechtete von vorn über den Grabstein hinweg, der andere packte ihn von hinten und zog ihn hart zurück.
    Der vordere schlug zu.
    Er hielt irgend etwas in der Hand, das vor Bills Gesicht auftauchte, dann hart gegen seine Wange klatschte, und Bill spürte im nächsten Augenblick die harten Nägel, die durch sein Gesicht Streifen zogen. Haut riß auf, Blut quoll hervor, Bill schlug um sich, während er fiel. Er hatte die Hände geballt. Seine Fäuste drangen tief in weiche Massen ein. Er hörte das Gurgeln, das schon im Ansatz erstickte Keuchen. Er sah die Gesichter wie tanzende Masken über sich, wenn sich die Männer zu heftig bewegten, und sie schlugen weiter auf ihn ein.
    Die harten Krallen erwischten den Reporter überall am Körper.
    Sie hakten sich im Leinenstoff seines Jacketts fest, sie zerrten und rissen Fäden, aber sie erwischten auch sein Gesicht, wo sie die Haut noch tiefer einrissen, so daß immer mehr Blut aus den Wunden strömte.
    Bill wälzte sich auf die Seite. Er befand sich hinter dem mächtigen Grabstein, dachte an alles, nur nicht an Gegenwehr. Es gelang ihm, während sie auf ihn einschlugen und auch seinen Nacken erwischten, sich hinzuknien, die Arme anzuheben und so seinen Kopf zu schützen.
    Einmal packte er kurzentschlossen zu, bevor der Schlagende seine Waffe wieder zurückziehen konnte.
    Bill riß sie ihm aus der Hand, konzentrierte sich darauf und brachte sie dicht vor seine Augen, um sie genau erkennen zu können. Ihm wollte der Magen hochkommen, als er erkannte, womit sie ihn schlugen.
    Es waren Hühnerkrallen. Gelblich schimmernd, mit einer Haut wie Leder, doch an den Spitzen mit roten Perlen besetzt, die aus seinem Blut bestanden.
    Zwei Sekunden der Ablenkung hatten den Angreifern gereicht, um einen entscheidenden Treffer zu landen.
    Bill vernahm noch einen krächzend gesprochenen Befehl, dann erwischte ihn ein harter Gegenstand zwischen Ohr und Oberkiefer.
    Dieser Schlag reichte aus. Bill wollte noch einmal hoch, mitten in der Bewegung verlöschten bei ihm sämtliche Lichter. Schwerfällig fiel er nach vorn, berührte den weichen Boden und merkte nicht einmal, daß ihn starke Hände packten und auf die Seite drehten.
    Jemand zischte einen Befehl.
    Im nächsten Augenblick verschwanden die Schatten ebenso schnell, wie sie gekommen waren.
    Zurück blieb Bill Conolly, geschlagen, erniedrigt. Er lag wie ein Toter auf dem alten Friedhof und merkte auch nicht, daß dieses Gelände von einer anderen Gestalt betreten wurde, die sich aus zwei Schatten zusammensetzte.
    Beide näherten sich dem Reporter…
    ***
    Der letzte Treffer zwischen Ohr und Hals war zwar hart gewesen, aber nicht so schlimm, daß Bill lange bewußtlos gewesen wäre. Sein Wegtauchen hatte auch mit dem Schock des plötzlichen Überfalls in Zusammenhang gestanden, nach höchstens zwei Minuten jedoch war dieser Zustand vorbei. Das Wahrnehmungsvermögen des Reporters klärte sich, Bill konnte nachdenken, er tastete, er fühlte und schmeckte.
    Das Denken fiel ihm schwer. Die Stiche stießen vom Nacken hoch in den Kopf, wo sie unter der Schädeldecke regelrecht explodierten und sich ausbreiteten. Er wollte tief einatmen, was ihm nicht gelang, denn seine Lippen berührten den weichen Friedhofsboden.
    Bill drehte den Kopf zur Seite. Er öffnete den Mund, atmete tief und hatte das Gefühl, die Luft zu trinken, so schwül

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