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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf dem Dach des Wagens und sah mit einem Fernglas zu dem weit entfernten Haus. »Die ziehen da eine Show ab wie der Zauberer im Zirkus!«
    »Wieso?« Drei Kollegen wollten von ihm wissen, was er beobachtete.
    »Da liegt Schnee…«
    Protest kam auf. Er wehrte ihn ab.
    »Verdammt, woher soll ich wissen, ob das echter Schnee ist oder nicht? Jedenfalls sieht es aus wie Schnee. Und kalt scheint’s drüben auch zu sein, weil der Atem der Leute kondensiert. Und aus dem Lexus-Auspuff kommt auch eine graue Wolke, wie sie eigentlich nur bei extremer Kälte zu sehen sein dürfte! Und diese Nebelwolken gibt’s auch… da… der Professor kommt aus dem Haus, stürzt… da ist eine Frau in Rot… und… jetzt schießt das Ledergirl! Teufel auch, was ist das für eine Waffe? Das war doch ein Blitz…«
    Einem seiner Kollegen wurde es zuviel. »Spinnst du jetzt endgültig, Harry? Auf den Arm nehmen können wir uns selbst!« Er kletterte ebenfalls aufs Dach, scherte sich den Teufel darum, ob der Lack dabei zerkratzt wurde, weil’s ja Staatseigentum war.
    Er nahm dem Mann, den er in Gedanken einen überkandidelten Fantasten nannte, das Fernglas aus der Hand, um selbst hindurchzuspähen.
    Er sah die Frau in Rot, die nicht zum Professor und seinen Begleitern gehörte.
    Und dann sah er sie von einem Moment zum anderen nicht mehr. Sie war verschwunden wie ein Schatten, den plötzlich grelles Licht trifft.
    Er litt doch nicht unter Halluzinationen! Und sein Kollege sicher auch nicht. Dem tat er jetzt in Gedanken Abbitte, weil er auch die Kondensschwaden sah und die weiße Schicht, die wie Schnee glitzerte. Und der Himmel über dem Haus war auch nicht so blau wie hier, sondern eisengrau wie im tiefsten Winter!
    Er sprang nach unten, schwang sich in den Wagen und schaltete das Funkgerät von Polizeifunk um auf CB. Er war sicher, damit drüben empfangen werden zu können. Schließlich hatte zumindest der Geländewagen eine entsprechend lange Peitschenantenne auf dem Dach.
    »Was zum Teufel ist da bei Ihnen los…?« wollte er wissen.
    ***
    Shirona war fort! Aber nach wie vor lag Ombres Amulett im Schnee. Und daneben jetzt das andere, das sie um den Hals getragen hatte!
    Nicole kauerte am Boden. Sie wirkte versteinert. Nur ihre Augen bewegten sich und ihre Lippen, doch niemand konnte verstehen, was sie sagen wollte.
    Tendyke hob Ombres Amulett auf -er wollte es zumindest, ließ es aber sofort wieder los. »Au! Das ist ja glühendheiß…!«
    Trotzdem ließ die Gluthitze den Schnee nicht zischend verdampfen, in den das Amulett zurückfiel!
    Im gleichen Moment kam wieder Bewegung in Nicole. Sie griff nach der anderen Silberscheibe und richtete sich damit auf. Ihr Gesicht zeigte Erstaunen. »Was… was ist das für ein Amulett? Jedenfalls nicht Merlins Stern …!«
    »Weil es nicht schwarz verfärbt ist?« fragte Uschi Peters ungläubig. »Vielleicht hat es sich wieder erholt und belebt!«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Zamorra und ich haben eine ganz besondere Beziehung zum siebten Stern von Myrrian-ey-Llyrana. Ich weiß nicht, welches der anderen Amulette das hier ist, aber es ist auf keinen Fall unseres! Auch wenn die verflixten Dinger sich äußerlich alle gleichen wie ein Ei dem anderen.«
    Sie sah wieder auf Zamorras reglosen Körper mit den toten Augen hinab. Ihre Hände krallten sich um die Silberscheibe, als wollten sie die zerbrechen.
    »Paß auf!« stieß Uschi Peters im gleichen Moment hervor. »Da…«
    Und sie zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Nicole.
    Die sah an sich herunter. Und jetzt bemerkte auch Tendyke den dünnen Nebelhauch, der sich an Nicole emporarbeitete.
    Sie konnte nur noch aufstöhnen.
    Wurde sie jetzt das nächste Opfer der Seelenfresser?
    Aber nicht, ohne mit aller Kraft, die sie besaß, dagegen zu kämpfen!
    ***
    Shirona machte sich wieder frei, aber sie entstand nicht an der gleichen Stelle wieder neu, wo sie sich aufgelöst hatte. Der Effekt verblüffte sie. Sie war sich nicht sicher, was sie davon zu halten hatte.
    Sie materialisierte in dem alten Haus, in dem Zimmer, in dem sie das vierte Amulett gefunden hatte. Nur seinetwegen war sie überhaupt erst hierher gekommen. Impulse, die erstmals seit langer Zeit wieder von ihm ausgingen, hatten sie darauf hingewiesen, daß es benutzt wurde… Jenes Amulett, das so lange verschollen gewesen war…
    Und jetzt hatte sie es nicht mehr bei sich ? Es hing nicht mehr an der Halskette!
    »Duval!« stieß sie hervor. Sie wollte nach draußen stürmen, da sie sicher

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