Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
seinem eigenen Zimmer. Merlins Stern reagiert hier auf die gleiche Weise. Schade, daß du ihn nicht mehr erwischt hast. Er will uns an den Kragen. Mit Voodoo-Zauber. Deshalb hat Annette die Haare von einem von uns oder von uns beiden aus dem Abfall geklaubt. Ein Voodoo-Drache? Das ist mal was ganz Neues… und deshalb sehen wir zu, daß wir unsere Zelte hier abbrechen.«
    »Also kein Pariser Nachtleben, kein Theater…«
    »Es wird zwangsläufig eine Auseinandersetzung geben«, befürchtete Zamorra. »Und die möchte ich lieber bei uns ausfechten, wo wir alle Trümpfe in der Hand halten, und nicht hier, wo Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden können, d’accord?«
    Er mußte an den Hubschrauberpiloten Peter denken, der umgekommen war, als Zamorra die Position des vierten Amuletts anflog. [4]
    Nicole nickte. »Hoffen wir, daß wir heil durchkommen. Bis zum Château Montagne ist es ein langer Weg. Ich rufe an, daß uns Raffael oder William vom Bahnhof in Lyon abholen.«
    »Und ich schreibe den Scheck für die Zimmerrechnung aus und gebe Jaques ein Trinkgeld, wie immer…«
    ***
    Ariston kehrte ins Zimmer zurück, nachdem die beiden Menschen es endlich wieder verlassen hatten. Er war jetzt froh, daß er sich nicht auf einen Kampf eingelassen hatte. Gegen zwei der Amulette zugleich hätte er den Kürzeren gezogen, und da waren auch noch andere Waffen gewesen.
    Er mußte mit dem Voodoo-Zauber so schnell wie möglich beginnen. Damit würde er die beiden Gegner schwächen.
    Zu den Erzengeln mit seinem ungeduldigen Auftraggeber!
    Wenn Ariston verlor und getötet wurde, bekam er die beiden Silberscheiben schließlich auch nicht… oder erst später, nachdem er sich entweder selbst um sie bemühte oder einen weiteren Helfer an die Front schickte.
    Was Ariston erstaunte, war, daß er die Gedanken der Frau nicht hatte lesen können. Sicher war es bei Zamorra ähnlich. Das war bestimmt nicht auf die Amulette zurückzuführen. Es war eine Art natürlicher Blockierung gewesen, keine nachträgliche Abwehr.
    Welches Spiel trieb der Auftraggeber? Er hätte es Ariston sagen müssen.
    Der Dämon wußte kaum etwas über Zamorra und seine Begleiterin. Er kannte nur ihre Beschreibung, wußte, daß sie gefährliche Dämonenjäger waren, die einen seiner Art fast spielend auslöschen konnten. Er mußte ihnen unter höchster Vorsicht und größter Schnelligkeit die Amulette abnehmen. Oder zumindest eines davon.
    Er fühlte sich unwohl in diesem Bereich der Welt und unter den Menschen. Er sehnte sich zurück in seine bisherige Abgeschiedenheit. Dort hatte er seine Anbeter, konnte mit ihnen tun und lassen, was er wollte, und war stets damit zufrieden gewesen.
    Bis der Erzdämon gekommen war und ihm diesen Auftrag verpaßt hatte. Gegen eine Anweisung des großen Lucifuge Rofocale konnte sich niemand wehren. Die Versprechungen, die der Oberteufel ihm für den Erfolgsfall gemacht hatte, interessierten ihn nicht. Er hatte keinen Ehrgeiz, auf der Karriereleiter in den sieben Kreisen der Hölle weiter aufzusteigen. Je höher man stieg, desto tiefer konnte man fallen, weil es immer bösartige Neider gab, und ein Dämon des anderen Teufel war.
    Aber Ariston mußte es nehmen, wie es kam.
    Und er mußte mehr über seine beiden Gegner herausfinden.
    Vermutlich würde er auch das Mädchen noch einmal einsetzen müssen.
    ***
    Zamorra und Nicole verließen das Hotel und ließen sich von einem Taxi zum Hauptbahnhof bringen. Die wenigen Dinge, die zu erledigen waren, gingen ihnen schnell von der Hand -Telefonate führen, Dämonenbanner und Kreidezeichen wieder entfernen, Koffer packen, Taxi bestellen, Scheck ausschreiben.
    Über die plötzliche Abreise hatte Jaques sich erstaunt gezeigt. »Wenn es daran liegt, daß sich jemand unbefugt in Ihrem Zimmer aufgehalten hat…«
    »Es hängt mit etwas anderem zusammen«, versuchte Zamorra ihn zu beruhigen. »Und Sie können mir schon mal ein Einzelzimmer reservieren, wenn ich zu Beginn des Semesters wieder hier bin. Den genauen Termin faxt meine Sekretärin Ihnen morgen oder übermorgen zu.«
    »Bist du verrückt?« forschte Nicole wenig später im Taxi. »Du weißt noch nicht einmal, ob du in der ersten Vorlesungswoche hier sein kannst oder sich alles verschiebt, und willst schon ein Zimmer bestellen?«
    »Absagen kann ich immer noch, wenn uns ein Werwolf, eine Herbstgrippe oder die Steuererklärung - in beliebiger Reihenfolge der Haßwürdigkeit - dazwischenkommt. Und ehe du nach dem Grund für ein

Weitere Kostenlose Bücher