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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ruhig, doch innerlich mußte sie schwer leiden, auch zu erkennen am Zucken ihrer Hände, die nach wie vor den Griff des Schwertes umklammert hielten. Diese Waffe war für sie ungemein wichtig. Sie hatte das Schwert haben wollen, und Myxin wußte nicht, ob er das negativ oder positiv bewerten sollte.
    Jedenfalls blieb die Waffe auf ihrem Körper. Manchmal zuckten ihre Lippen. Myxin sah den Schweiß auf ihren Wangen. Immer öfter tupfte er ihn mit einem Tuch ab.
    Manchmal stöhnte sie auch auf. Dann drangen Laute aus ihrem Mund, als würde sie innerlich unter schweren Qualen leiden.
    »Wenn ich dir doch nur helfen könnte«, flüsterte Myxin. Das war nicht möglich, denn die Dinge, die Kara durchmachte, gingen nur sie allein etwas an.
    Sie war sofort tief und fest eingeschlafen. Und natürlich hatte sie sofort angefangen zu träumen. Mit der Wucht eines Geschosses war der Traum in ihrem Hirn explodiert.
    Wieder sah sie die weite Wüste vor sich. Sie spürte den warmen Wind, der gegen ihr Kleid wehte und auch über ihre nackten Schultern strich als wollte er sie liebkosen.
    Und wieder konnte sie hinausschauen in die wellige Dünenlandschaft, über die auch der Wind strich. In langen Fahnen nahm er Sand mit.
    In ihrem Rücken spürte sie die Hände des Steinpfahls. Sie wußte, wie es weitergehen würde, und es dauerte nicht lange, da krochen sie abermals aus den Dünen. Die bleichen, unheimlichen Skelette mit den vom Seewind angenagten Knochen. Die Augenhöhlen waren voller Sand.
    Die Altarplatte, auf der die dunkelhaarige Frau unbeweglich stand und darauf wartete, daß die kleine Insel von den Schrecklichen erstürmt wurde, war das Ziel der Skelette.
    In der Frau schoß Panik hoch, und das übertrug sich auch auf die liegende Kara.
    Myxin merkte, daß etwas nicht stimmte. Allein die Unruhe zeigte ihm an, daß sich Karas Traum jetzt intensivierte und er allmählich dem Höhepunkt entgegendrang.
    Sie stöhnte härter auf. Aus ihrem Mund drangen Satzfetzen. Zugleich bewegte sie die Hände, und Myxin, der auf ihre Finger schaute, erkannte plötzlich ein unerklärliches Phänomen.
    Zwischen den Fingern rieselte etwas hervor, das aussah wie Mehl, aber keines war, denn dafür besaßen die Körner eine zu große Dicke. Es war feiner Sand, der hervorrieselte und dabei auch über den Handrücken der Schlafenden rann. Neben dem Körper blieb er als feine Spur liegen.
    Myxin suchte nicht nach einer Lösung für dieses Phänomen. Er nahm es einfach hin und ging davon aus, daß sich Karas Geist schon in einer anderen Ebene bewegte.
    Das konnte sie, obwohl ihr eigentlich dafür der Motor fehlte, der Trank des Vergessens.
    Ihn hatte sie ebenfalls von ihrem Vater bekommen. Wenn sie einige Tropfen von ihm schluckte, trennten sich Körper und Geist.
    Der Körper konnte auf seiner Position bleiben, der Geist aber ging auf Wanderschaft und durchforstete die Dimensionen.
    Kara bewegte die Beine. Irgend etwas mußte sie schrecklich aufregen, daß sie so reagierte.
    Die Skelette schafften es, den Altar zu erklimmen. Diesmal waren sie gleich zu dritt, die sich um das Opfer kümmern und es töten wollten. Sie richteten sich auf und schauten sich die Schwerter mit den schmalen Knochenklingen an.
    Die Angst überkam die am Pfahl stehende Frau wie ein gewaltiges Tuch. Sie schrie auf.
    Das hörte sogar Myxin, denn Kara hatte im gleichen Moment aufgebrüllt. Und noch etwas geschah.
    Das Schwert, das Kara bisher so hart umklammert gehalten hatte, verschwand vor Myxins Augen…
    ***
    Unwillkürlich zuckte der kleine Magier zurück. Mit allem hatte er gerechnet, nicht mit dieser Wende des Falls. Er rieb seine Augen, fuhr mit der Hand über Karas Körper, aber er hatte sich nicht getäuscht. Das Schwert war und blieb verschwunden.
    Wo konnte es sein?
    In der anderen Dimension? Er starrte Kara an, doch sie gab ihm keine Antwort auf seine stumme Frage, obwohl sich ihre Lippen plötzlich bewegten.
    Sie wußte, wo sich das Schwert befand, denn es war der Träumenden erschienen, um ihr Schutz zu geben.
    Kara sah, wie sie als Gefangene der Skelette die Waffe mit der goldenen Klinge festhielt und sie auch gegen die Angreifer einsetzen würde. Es waren mittlerweile vier geworden, und ein fünftes Skelett war dabei, die Plattform zu erklettern.
    Jetzt, unter dem Schutz der Waffe, löste sich Kara aus ihrer steifen Haltung. Sie mußte sich verteidigen.
    Die Waffe hielt sie mit beiden Händen fest. Ihre Gefühle, die sie dabei empfand, zeichneten sich auch auf

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