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0539 - Experiment der Cynos

Titel: 0539 - Experiment der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Fachleute nannten ihn einen Psi - Reflektor, das hieß, er vermochte gerichtet abgestrahlte psionische Energie zu reflektieren und den Sender durch Erwartungsmodulationen zu täuschen. Außerdem war Rorvic ein sogenannter Etappenspürer. Er konnte alles, was irgendwann einmal eine Spur in Raum und Zeit hinterlassen hatte, an Hand dieser Spur bis zum Ursprung zurückverfolgen. Wenn man sich das veranschaulichen wollte, hatte man sieh vorzustellen, daß ein in einen unendlichen Ozean geworfener Stein zur Ausbreitung von Wellen führte. Sobald Rorvic - nach einer Sekunde oder nach tausend Jahren - eine solche Welle entdeckte, konnte er das Ereignis bestimmen sowie räumlich und zeitlich lokalisieren, das zur Entstehung dieser Wellen geführt hatte.
    Meiner Ansicht nach waren das aber nicht alle Fähigkeiten des Tibeters. Die geheimnisvolle Übermittlung von Informationen hatte es bewiesen. Wer weiß wozu der Albino noch fähig war!
    Das Hallen des elektronischen Gongs riß mich aus meinen Überlegungen. Ich sah auf und entdeckte, daß die Space-Jet sich wieder im Normalraum befand. Die Sonne Eppyla-Pharo schwamm gleich einem kleinen weißen Auge in Flugrichtung, und die Bahnen ihrer acht Planeten ...
    Plötzlich interessierten mich die Planetenbahnen Überhaupt nicht mehr Wie gebannt blickte ich auf die Anzeigeschirme der Hyperstrahlungsortung. Die Geräte maßen auf dem dritten Planeten von Eppyla-Pharo derartig starke fünfdimensionale Strahlung mit einer Variokonstante an, daß die elektronischen Leuchtbalken über die gesamte Skala wanderten.
    „Was ist los, Tatcher?" fragte Batriaschwili. „Spielen Sie auf den Ortungsschirmen etwa verbotene Filme ab?"
    Ich holte tief Luft.
    „Sie wissen genau, daß ich so etwas niemals tun würde, Peltrow. Aber wenn Sie sähen, was ich sehe, dann würden Sie auch wie hypnotisiert auf die Ortungsschirme starren."
    „Nun reden Sie doch schon, Tatcher!" grollte Nonderver.
    Ich preßte blitzschnell die Handflächen gagen die Ohren, um das Stimmorkan des Epsalers nicht in voller Länge ertragen zu müssen. Nachdem der Kosmonaut geendet hatte, sagte ich: „Heytschapan emittiert eine Menge fünfdimensionaler Strahlung mit einer Variokonstante, wie ich es noch nie bei einem Planten erlebt habe „ Während Peltrow und Nonderver sich losschnallten und zu mir kamen, tippte ich die Ortungsangaben in einen Kleincomputer und forderte eine Berechnung an.
    Das Ergebnis kam noch in der gIeichen Sekunde, postwendend sozusagen.
    Die feste Planetenkruste von Heytschapan bestand zu elf Prozent aus Hawalgonium!
    „Das ist ja lachhaft!" meinte der Epsaler. „Wahrscheinlich ist der Computer nicht in Ordnung."
    Er schlug gegen das; würfelförmige Gerät und starrte anschließend schuldbewußt den verbeulten überrest an.
    Peltrow Batriaschwili sagte nichts dazu. Er notierte sich die von den Ortungsgeräten angezeigten Meßwerte und ging zur Kontrollwand der Hauptpositronik.
    Sekunden später kehrte er zurück. Sein scharfgeschnittenes Gesicht wirkte angespannt. Ansonsten beherrschte er sich meisterhaft.
    „Es stimmt", erklärte er trocken. „Die feste Planetenkruste von Heytschapan enthält elf Prozent Massenanteile an Howalgonium.
    Das Dumme daran ist nur, daß wir genau wissen, es kann nicht stimmen."
    Ich sagte nichts, dachte mir aber mein Teil. Aus den Berichten der auf Heytschapan stationierten SolAb - Agenten war hervorgegangen, daß die Howalgonium - Vorkommen im Vergleich zür Masse der Planetenkruste gering waren.
    Prozentual müsste man den Anteil als Dezimalzahl mit einer Null vor dem Komma und vielen Nullen dahinter ausdrücken. Die Ausbeutung hatte sich dennoch gelohnt, denn Howalgonium kam meist in noch geringeren Mengen vor als auf Heylschapan.
    „Ein Howalgoniumvorkommen kann nicht einfach um ein Vielfaches der ursprünglichen Größe anwachsen", meinte Riev Kalowont, der vor den Maschinenkontrollen saß.
    „Ich glaube nicht, daß es gewachsen ist", erkIärte ich mit Bestimmtheit. „Aber die von Howalgonium ausgehende Strahlung kann man mit entsprechenden Geräten leicht imitieren."
    „Warum sollte man das tun?" fragte Nonderver. Diesmal sprach er leise genug, so daß ich mir die Ohren nicht zuhalten mußte.
    „Diese Frage hat nur sekundäre Bedeutung", erwiderte Batriaschwili. Meiner Ansicht nach sollten wir uns durch die Vortäuschung riesiger Howalgonium - Vorkommen nicht irritieren lassen, sondern uns Überlegen, wie wir möglichst unbemerkt auf Heytschapan landen

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