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054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai

054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai

Titel: 054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Leuten, die auf den Stoff warteten. Den zweiten
Beutel nahm er mit. Es war der beschädigte… Dafür hatte er einen Großabnehmer,
eine junge Frau namens Toshika, die einen ausgesprochen illustren Freundes- und
Bekanntenkreis hatte. Toshika war die Tochter eines reichen
Kettenladen-Besitzers. Das Leben langweilte sie, weil sie alles hatte und mit
ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen wußte als zu träumen. Falsche Träume,
durch Rauschgift. Als er Toshika verließ, knisterten dicke Geldscheinbündel in
seinen Hosen- und Jackett-Taschen. Nicht alles gehörte ihm. Zu viele Hände
waren an einem solchen Unternehmen beteiligt. Aber auch bei ihm blieben einige
Prozente hängen. Und dieser Nebenverdienst übertraf sein Gehalt, das er
monatlich bei Shisan bezog, um ein Vielfaches. Er gab es für Mädchen und
Hobbys aus. Von beidem hatte er viele. Die Zeitbombe, die in der Leiche Madleen
Cordes transportiert worden war, hatte ihr Ziel erreicht. Niemand wußte es.
    Schon
mal war etwas Ähnliches vorgekommen. Nur in einfacher Form. Aber auch das ahnte
niemand.
    Dieser
Abend, nachdem Kimura seine Ware abgeliefert hatte, zog noch seine Kreise.
Unmittelbar nach Kimuras Abfahrt telefonierte Toshika mit mehreren Freunden und
Bekannten und lud sie für den Abend ein. Zu einer schicken Party, wie
sie sagte, und die anderen wußten, was damit gemeint war. Die Freunde sagten
zu. Dann erfolgte noch ein anderer Anruf. Er kam von außen in die luxuriös
eingerichtete Hochhaus-Wohnung im Herzen Tokios und stammte von Jasiro Takato.
»Endlich!« freute er sich, als sie sich meldete. »Toshika! Ich habe den ganzen
Tag versucht, dich zu erreichen…«
    »Wer
spricht denn da?« fragte die Tochter des Kettenladen-Besitzers irritiert.
»Warum nennen Sie mir Ihren Namen nicht?«
    »Toshika!
Warum so förmlich?« Takato machte es spannend. »Weißt du wirklich nicht, wer
dich anruft?«
    »Nein.«
    »Jasiro…
Jasiro Takato.« Einen Moment herrschte betroffenes Schweigen. »Jasiro?« dehnte
Toshika dann den Namen. »Das… kann nicht wahr sein!«
    »Es
ist wahr! Ich bin seit gestern raus aus der Anstalt.«
    »Und
da rufst du erst jetzt an? Alter Freund«, rief sie dann und man merkte ihr an,
wie sehr sie sich freute, »warum hast du nie etwas von dir hören lassen?«
    »Ich
war in Quarantäne.«
    »Keiner
von uns wollte es wahrhaben. Wir haben mehrfach versucht, dich zu besuchen.
Einige haben dir sogar geschrieben. Du hast auf keinen einzigen Brief
geantwortet.«
    »Ich
wollte total abschalten und völlig neu beginnen.«
    »Und,
ist es dir gelungen?« kam prompt die neugierige Frage. »Ich glaube… nein. Ich
lauf seit meiner Entlassung aus der Anstalt in meiner Wohnung rum wie ein Löwe
im Käfig. Fünf Schritte vor… fünf Schritte zurück. Mir fehlt einfach etwas.« Da
lachte Toshika silberhell auf. »Ich kann mir denken, was es ist.«
    »Nein,
du irrst. Ich bin vollkommen clean.«
    »Das
ist eben schon ein Grund. Der andere: du hast deine Freunde vermißt… wir waren
doch eine tolle Clique, nicht wahr? Und wir sind es noch heute.«
    »Ihr
trefft euch noch regelmäßig?«
    »Mhm,
von regelmäßig kann keine Rede sein. Wie es sich gerade ergibt. Heute abend zum
Beispiel, ergibt es sich mal wieder. Hast du keine Lust zu kommen?«
    »Schon…
gern«, sagte Takato zögernd und sah Keiko Yamada an, die am Telefon bei ihm
stand und das Ohr lauschend an die Muschel hielt, um alles zu verstehen.
»Aber?« fragte Toshika am anderen Ende der Strippe. »Hast du auf einmal so
etwas… wie… Hemmungen? Bekommt man das während der Kur?«
    »Nein,
Unsinn… Ich wollte dich gern allein sehen. Deshalb versuche ich schon den
ganzen Nachmittag, dich telefonisch zu erreichen.«
    »Ich
war viel unterwegs und hatte Besorgungen zu machen. Allein sehen und sprechen
kannst du mich jederzeit, das weißt du doch… Auch wenn ein paar Leute mehr hier
sind… die Wohnung, Jasiro, ist doch wahrhaftig groß genug, und es gibt genug
verschwiegene Winkel, in die man sich zurückziehen kann. Nach dem langen
Aufenthalt in der Anstalt bist du verrückt nach einem Mädchen, wie?« fragte sie
lachend. »Wir haben uns immer gut verstanden, alter Freund… warum sollte das mit
einem Mal anders sein? Du bist jederzeit in meinem Haus willkommen! Und ich,
Jasiro, werde immer für dich da sein…«, fügte sie mit verführerisch klingender
Stimme hinzu. »Wenn du wirklich clean bist, okay, das ist deine Sache. Wir
haben genug Schnee. Wird bestimmt ne tolle Party. Aber niemand wird

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