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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Mit diesem Gedanken steckte er auch den Plan ein. Genau in diesem Moment klopfte es draußen. Mit einem letzten Blick vergewisserte sich Peter, daß im Zimmer alles ordentlich war, schloß die Schublade, zog den Rolladen des Schreibtischs herunter und machte Chefinspektor Clarke die Tür auf.
    Der war baff, als er den Reporter sah. »Na, Sie sind mir wirklich ein flinker Bursche«, sagte er. »Wer ist im Haus?« »Ich«, antwortete Peter ruhig. »Die Haushälterin ist ins Kino gegangen. Die Anziehungskraft, die das Kino auf die Angehörigen der unteren Klasse ausübt, hat etwas Rührendes, nicht wahr, Clarke?«
    »Lassen Sie Ihre Witze«, fuhr Clarke ihn an und trat, von einem seiner Beamten gefolgt, in die Wohnung. »Und geben Sie alles heraus, was Sie an eventuellen Indizien gefunden haben.«
    »Ich bin, ehrlich gesagt, selbst eben erst angekommen«, schwindelte Peter, »und spielte gerade mit dem Gedanken an einen kleinen Einbruch, als Sie mich mit Ihrem Klopfen auf den Pfad der Tugend zurückriefen.«
    Clarke machte eine knurrende Bemerkung über die moralische Einstellung von Journalisten und begann mit der Durchsuchung der Wohnung. Peter blieb wie ein braver Junge an seiner Seite.
    »Den Schreibtisch haben Sie doch bestimmt schon aufgemacht und sämtliche Papiere durchgesehen«, sagte der Chefinspektor, während er mit geübter Hand das Schloß öffnete und den Rolladen hochschob.
    Peter machte ein entrüstetes Gesicht, als Clarke sich bückte und ihm mit der spöttischen Frage: »Haben Sie den fallen lassen?« einen Tintenstift vor die Nase hielt, den er vom Teppich aufgehoben hatte.
    Die Notiz auf der Rückseite des Protokolls war also erst vor kurzem geschrieben worden - warum? Er hatte im Schreibtisch nach dem Tintenstift gesucht, aber nicht daran gedacht, auf den Boden zu schauen. Vielleicht hatte er ihn auch bei seiner Durchsuchung hinuntergestoßen; es war allerdings wahrscheinlicher, daß er Farmer hinuntergefallen war. Es war ein neuer Stift, frisch gespitzt. Es lagen noch ein paar Holzschnipsel da, und das offene Taschenmesser auf dem Schreibtisch hatte noch bläulich schimmernde kleine Querstriche vom Anspitzen.
    »Keine Spur von irgendwelchen gefiederten Schlangen«, stellte Clarke fest, als er seine Suche abgeschlossen hatte.
    Er war jetzt bereit, einige Informationen herauszugeben. »Farmer wurde mit einer Automatic erschossen, die mit einem Schalldämpfer versehen war. Wir fanden eine Patronenhülse auf der Fahrbahn. Er kam in einem Taxi - das Taxi wurde an der Ecke Grosvenor Square von einem Polizeibeamten gesehen, wie es in die Grosvenor Street einbog. Crewe meinte, es sei ein kleiner Wagen gewesen, aber seine Beschreibung stimmt mit der des Beamten überein. Der Mann, der Farmer tötete, war entweder Fahrgast oder Fahrer dieses Taxis. Das können Sie veröffentlichen, Peter. Nicht zur Veröffentlichung freigegeben ist die Tatsache - und ich sage Ihnen das für den Fall, daß es Ihnen durch Zufall zu Ohren kommt -, daß Crewe eine halbe Stunde vor dem Mord noch mit Farmer telefoniert hat. Farmer sagte in dem Gespräch, er habe etwas über diese Geschichte mit der gefiederten Schlange herausbekommen, und wollte zu Crewe fahren, um ihm zu berichten. «
    »Wieso interessierten die sich beide für die gefiederte Schlange?« fragte Peter.
    Der Chefinspektor warf ihm einen scharfen Blick zu.
    » Na, hören Sie mal! Sie wissen doch, daß sowohl Crewe als auch Farmer diese Karten bekommen haben. Was für eine Theorie hat denn die Fleet Street über die Schlange?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Wir nehmen sie gar nicht ernst. Die Sache hat zuviel Ähnlichkeit mit einem wilden Kriminalroman. In Wirklichkeit passiert so was nicht. Das wissen Sie doch am besten, Clarke.«
    »Na, dieser Mord ist jedenfalls passiert«, entgegnete Clarke grimmig. Immer noch mißtrauisch fragte er, während sie zum Bloomsbury Square hinausgingen: »Und Sie haben wirklich nichts gefunden... «
    »Ich habe nichts gefunden, was der Polizei in irgendeiner Weise nützlich sein könnte«, erwiderte Peter prompt. »Mit anderen Worten«, sagte Clarke nach kurzer Überlegung, »was Sie gefunden haben, wollen Sie der Polizei nicht übergeben, weil Sie fürchten, daß es dann publik wird und auch noch andere Zeitungen an Ihren Knüller herankommen. Ich sollte Sie eigentlich aufs nächste Revier schleppen und durchsuchen lassen, mein Lieber.«
    Als Peter eine halbe Stunde später in sein Büro in der Redaktion kam, hatte er bereits eine

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